Landesliga Hammonia: Algan bestraft Chancenwucher nicht


Mit der Chance, durch einen Heimsieg nach Punkten mit seinem Gegner gleichzuziehen, empfing der TuS Germania Schnelsen am Freitagabend den TSV Uetersen. Auf dem Kunstrasenplatz am Riekbornweg taten sich die Germanen gegen die im Mittelfeld gut gestaffelten Rosenstädter dann aber sehr schwer im Spielaufbau. Die Gäste attackierten die Schnelsener immer wieder früh und fingen zahlreiche Bälle gut ab. „In einer ausgeglichenen ersten Halbzeit hatten auch die Schnelsener drei gute Chancen“, gab TSV-Trainer Peter Ehlers allerdings zu. Schon in der zweiten Minute verpasste ein Germania-Stürmer eine gefährliche Flanke nur hauchdünn, dieses Szenario wiederholte sich in der 18. Minute. Und dann köpfte ein Schnelsener nach einem Eckstoß, der von rechts in den Gäste-Strafraum flog, knapp über die Latte (35.).

Weitere Torschüsse von den Hausherren gab es nicht, so dass TSV-Torwart Christopher Knapp mehr damit beschäftigt war, seine Mitspieler zu dirigieren, als Bälle zu halten. Auf der Gegenseite hatte Marcel Jobmann, der ebenso wie Mittelfeldmotor Eddy-Morton Enderle erstmals seit dem 13. September wieder in der Uetersener Start-Elf stand, schon nach sechs Minuten die erste Gäste-Chance, doch nach einer Vorlage von Jannek Laut scheiterte er an Germania-Keeper Nico Jeschke. Nachdem ein 18-Meter-Schuss von Jannick Prien ein Stück zu hoch geriet (31.), hatten die Rosenstädter kurz vor der Pause Grund zum Jubeln. Nach einem schönen Spielzug über Kevin Koyro und Maik Stahnke war es Laut, der den Ball von halbrechts aus in die Spitze spielte. Im Germania-Strafraum hatte Jobmann dann freie Bahn, täuschte gegen Jeschke an und schob überlegt mit links zum 0:1 in die lange Ecke ein (39. Minute). „Das war ein wirklich schönes Tor“, freute sich Peter Ehlers.

Kurz nach dem Seitenwechsel bugsierte Jobmann den Ball erneut ins Germania-Gehäuse, doch Schiedsrichter Jorrit Friedrich Eckstein-Staben (vom SC Wentorf) hatte ihn zuvor im Abseits gesehen und erkannte den Treffer nicht an. Im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit hätten die Gäste ihre Führung ausbauen müssen, doch sie vergaben selbst beste Chancen. Nach einem perfekten Konter legte Jobmann mustergültig quer zu Prien, der den Ball von links aus spitzem Winkel aus einem Meter Entfernung nicht ins verwaiste Gehäuse drückte, sondern wuchtig recht am Ziel vorbei jagte (57.) ‒ die Ersatzspieler und Verantwortlichen des TSV trauten ihren Augen kaum. Weil Prien anschließend von halbrechts aus an Jeschke scheiterte (60.) und nach einem langen Knapp-Abschlag rechts am herausstürzenden Keeper, aber auch am Tor vorbei schoss (74.), blieb es bis zum Ende eng.

Eine gute Chance zum Ausgleich gestatteten die Uetersener ihrem Gegner noch: Nach einem vollkommen überflüssigen Foul des kurz zuvor eingewechselten Kirill Shmakov durfte Faik Algan aus 17 Metern zum Freistoß antreten ‒ doch anstatt den Uetersener Chancenwucher zu bestrafen, setzte er den Ball nur in die Abwehrmauer des TSV (89.). So hatte das 0:1 bis zum Abpfiff Bestand ‒ und Prien blieb es erspart, mit dem „Fehlschuss des Jahres“ in die Geschichtsbücher einzugehen. Während Germania-Coach Eugen Helmel in der Schlussphase wiederholt mit Referee Eckstein-Staben haderte, sagte Peter Ehlers nach dem Abpfiff: „Wir wussten, dass es ein wichtiges Spiel ist, das wir gewinnen mussten, um von der Tendenz her im oberen Tabellendrittel zu bleiben ‒ zumal die nächsten Aufgaben nicht einfach werden!“ Am Sonnabend hielten die Uetersener von 15 bis 20 Uhr eine Mannschaftsfeier ab.

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