Landesliga Hammonia: Auch TuRa kann Inter Hamburg nicht stoppen


Äußerst überzeugende erste 45 Minuten, in denen man sich sogar den Luxus erlaubte, gleich zwei Elfmeter zu verschießen, bildeten den Grundstein für einen klar verdienten 4:1 Sieg von Inter Hamburg gegen TuRa Harksheide.
Schon in den ersten Minuten deutete sich an, dass das Spiel im ersten Spielabschnitt eigentlich nur in eine Richtung gehen sollte. TuRa bekam so gut wie keinen Zugriff auf die flink und zielstrebig agierenden Hausherren, die nach nur drei Minuten durch Hannei Zigta ihre erste klare Chance vergaben, als er aus 13 Metern zentral ein wenig überhastet rechts am Tor vorbeischoss. Auch Fatih Umurhan machte es nach einem Solo gegen nicht präsente Gäste aus ähnlicher Distanz nicht besser (8.). Als dann York Lennard Behrends im Sechzehner Serdar Bahtiyar nur durch ein Foulspiel stoppen konnte, legte sich der Gefoulte den Ball zum Elfmeter zurecht und jagte die Kugel anschließend über das Tor (14.). Wenig später flackerte dann auch einmal Torgefahr durch die Gäste auf. Lion Jodeit wurde nicht angegriffen und zog dann aus 16 Metern ab, verfehlte das Gehäuse aber dabei denkbar knapp (17.).

Sieben Minuten später zeigte Referee Jarno Wienefeld nach einem weiteren Foul von Behrends, diesmal an Sturmspitze Serdar Aydin erneut auf den Punkt. Eine knifflige Entscheidung, die für Verärgerung auf Seiten der Gäste traf, die aber wieder ungeschoren davonkamen, weil Dusko Pezerovic mit einem Roller die Mitte anvisierte, wo Keeper Janik Flint den Ball seelenruhig aufnehmen konnte. „Die Mitte war geplant. Mein schwacher Schuss aber nicht“, meinte Pezerovic nach dem Spiel. Aber auch zwei verschossene Elfer ließen die Hausherren von ihrem eingeschlagenen Weg nicht anbringen. Was aus 11 Metern nicht gelang, schaffte dann aus sechs Metern mittig Serdar Aydin, der eine Linksflanke von Serdar Bahtiyar aufnahm und dann den Ball zum überfälligen 1:0 in die Maschen setzte (31.) Knapp eine Minute vor der Pause leitete ein Ballgewinn von TuRa’s Milad Ahadi hinten rechts die Möglichkeit zum Ausgleich ein. Er legte die Kugel in den Lauf von Lukas Raphael (eingewechselt für den angeschlagenen Jan-Philip Hartmann), der unvermittelt auf Lion Jodeit flankte, der dann aber aus kurzer Distanz an Keeper Andre Alves Lopez hängenblieb. Quasi im Gegenzug nahm sich Fatih Umurhan links am Sechzehner ein Herz und zirkelte den Ball mit viel Gefühl zum 2:0 ins lange Eck (45.).
Auch wenn der TuRa-Ausgleich möglich war, gab das 2:0 zur Pause den Spielverlauf bis dahin völlig richtig wider. Inter stellte bis dahin das klar bessere Team gegen Norderstedter, die zwar am Spiel teilnahmen, aber dabei dem Gegner viel zu viele Räume ließen, um dessen technischen Fähigkeiten unter Beweis zu stellen.

Eine solche führte dann auch neun Minuten nach der Pause zum wohl vorentscheidenden 3:0, als Emrah Oruc sich im TuRa-Strafraum um den zu passiv einwirkenden Christopher Lindenau drehen und dann mit einem Schuss den machtlosen Keeper Flint überwinden konnte. 60 Sekunden später fast das 4:0, aber Umurhan zog frei aus 16 Metern über den Kasten. Von da an konnte man den Gästen das Bemühen, dem Spiel noch eine Wende zu geben, nicht absprechen. Aber irgendwie fanden sie kein Mittel, sich gegen die nun kompakt auftretenden Hausherren entscheidend durchzusetzen. Meistens verzettelte man sich 25 Meter vor dem Inter Tor mit Klein-Klein-Spiel, bis dann ein Fehlabspiel oder Abseitsstellungen dem Treiben ein Ende setzten. Mehr als ein Kopfball von Youngster Sebastian Meier, der über das Tor ging (56.), ein Schuss von Tim Weber von rechts, der am langen Eck vorbeiging (71.) und nochmal ein Abschluss von Meier, der mehr einer Rückgabe zum Keeper gleichkam (79.). sprang nicht heraus. Erst als Lion Jodeit mit einem strammen Schuss aus 16 Metern ins lange Eck auf 1:3 verkürzen konnte, kam leichte Freude bei den Gästen auf (87.). Zwei Minuten später roch es sogar nach Elfmeter nach einem vermeintlichen Foul an Tim Weber. Doch die Pfeife des Schiedsrichters blieb stumm. Eine Tändelei der Tura-Abwehr in der Schlussminute nutzte Serdar Bahtiyar, der sogleich Fatih Umurhan den Ball in den Lauf spielte, der letztlich Torwart Flint umkurvte und mit dem 4:1 den Deckel draufmachte.

In dieser Verfassung könnte die Elf von Trainer Dennis Mitteregger, die nun ihr fünftes Spiel hintereinander siegreich gestalten konnte, von einer vor der Saison ins Mittelfeld spekulierten Truppe zu einem ernst zunehmenden Aufstiegskandidaten mutieren.

Für TuRa Harksheide bleibt nach der fünften Saisonniederlage nur die Erkenntnis, dass die Trauben weit höher hängen, als man sich das am Exerzierplatz vorgestellt hatte. Für Trainer b>Sidnei Marschall, der mit seinem Ehrgeiz am Spielfeldrand vorlebt, was Engagement heißt, bleibt jede Menge Arbeit, seinen Enthusiasmus auf die junge Mannschaft zu übertragen.





hvp

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