Landesliga Hammonia: Ein Geschenk und ein Traumtor


Eine halbe Stunde lang rannte der TSV Uetersen am Sonntag gegen den SC Sperber vergeblich an. So kam Till Mosler an eine Linksflanke von Yannik Kouassi nicht heran (13.), Philipp Ehlers schoss knapp links vorbei (17.) und als Jannick Prien den Ball links von der Grundlinie mustergültig zurücklegte, ließ Mosler das Spielgerät durch – hinter ihm stand aber kein Mitspieler mehr (23.). Dann rettete SCS-Keeper Daniel Göbel nach einem langen Pass soeben noch vor Mosler und Philipp Ehlers (28.). Und das einzige Tor in der Anfangsphase fand keine Anerkennung: Bevor der 20-Meter-Drehschuss von Frank Saaba rechts halbhoch einschlug, hatte Schiedsrichter Thorsten Bliesch (vom Niendorfer TSV) bereits wegen Abseits abgepfiffen.

Als ein Prien-Freistoß hauchdünn links vorbei flog (29.), vermuteten einige Zuschauer, dass es wie beim vorherigen Uetersener Spiel beim SV Lurup (0:0) zwar Chancen en masse, aber keine TSV-Tore geben würde. Doch dann leisteten die Gäste „Aufbauhilfe“: Sperber-Verteidiger Daniel Cvjetkovic spielte, unter der Bedrängnis von Kouassi, einen Ball von der Eckfahne in Richtung eigenes Tor, wo seinem Kapitän Benjamin Barz die Kugel versprang – Saaba sagte „Danke“ und schoss aus zehn Metern zum verdienten 1:0 ein (28.). Nach diesem „Gast-Geschenk“ gestalteten die Alsterdorfer die Partie ausgeglichener. Das zweite Tor gelang aber ebenfalls den Hausherren: Rechtsverteidiger Raphael Friederich zog schön nach innen, ließ zwei Gegenspieler aussteigen und schoss nach einem Doppelpass mit Mosler flach zum 2:0 ein (35.) – so ein Tor sieht man im Amateur-Bereich nicht oft. Das 2:0 hatte bis zur Pause Bestand, weil Saabas 20-Meter-Schuss knapp oben links am Ziel vorbei ging (40.) und die Gäste auf der Gegenseite ebenfalls kein Glück im Abschluss hatten.

Nach dem Seitenwechsel verursachte der Uetersener Innenverteidiger Mats-Lennart Enderle einen Foulelfmeter; diesen sowie den ersten Nachschuss parierte TSV-Torwart Christoph Richter stark, den zweiten Abpraller köpfte Nikolas Sideris aber zum 2:1 ins Netz (53.). Mats Lennart Enderle selbst stellte den alten Zwei-Tore-Abstand wieder her, als er nach einem kurz ausgeführten Eckstoß die Flanke von Parvis Sadat-Azizi am zweiten Pfosten verwertete (72.). Dies war bereits der Endstand, weil Kouassi, Prien und Sadat-Azizi weitere gute Chancen vergaben, wiederholt ins Abseits liefen oder sich noch nach außen wegdrängen ließen. In der 89. Minute jagte Philipp Ehlers dann noch einen Foulelfmeter, den er selbst herausgeholt hatte, in die Wolken. „Wir haben verdient, aber zu knapp gewonnen – es ärgert mich wirklich, dass wir nur drei Tore geschossen und einen Gegentreffer kassiert haben“, haderte Peter Ehlers, der einen Sieg mit vier Toren Differenz als Ziel vorgegeben hatte, um in der Tordifferenz mit dem Tabellen-Dritten Wedeler TSV gleichzuziehen.

Bei fünf Punkten Rückstand auf das Führungs-Duo VfL 93 Hamburg und USC Paloma (gastiert am letzten Spieltag im Rosenstadion) wahrte Uetersen als Tabellen-Vierter seine Minimalchance auf einen der ersten beiden Plätze. Sperber schwebt dagegen nach der verdienten eigenen Niederlage sowie den Heimsiegen von Blau-Weiß 96 Schenefeld, dem VfL Pinneberg II, dem HEBC und dem FC Teutonia 05 weiter in Abstiegsgefahr: Der Vorsprung auf den Drittletzten SV Lurup beträgt nur drei Zähler, so dass die Alsterdorfer in den nun noch anstehenden direkten Duellen gegen Teutonia 05 und den HEBC noch ein paar Punkte sammeln sollten.

(JSp)

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