Landesliga Hammonia: Für 96 zählt nur der Ligaverbleib


Nachdem Blau-Weiß 96 Schenefeld im Sommer 2011 als Meister der Bezirksliga West die Rückkehr in die Landesliga Hammonia geschafft hatte, überzeugten die Blau-Weißen dort in der Saison 2011/2012 mit schnellem Offensivfußball. Am Ende erreichten sie einen hervorragenden fünften Platz, dessen Bestätigung sie in der darauf folgenden Spielzeit 2012/2013 als Rang-Sechster nur knapp verpassten.

Aktuell schweben die Schenefelder aber in höchster Abstiegsgefahr: „Für uns zählt einzig und allein der Klassenerhalt, nichts anderes“, stellte 96 Fußball-Abteilungsleiter Andreas Wilken im Gespräch mit SportNord klar. Wilken ist aber guter Dinge, dass die Schenefelder den Abstieg in die Bezirksliga verhindern können: „Momentan stehen wir über dem Strich – und wenn wir an die gute Leistung vom letzten Freitag, als wir UH-Adler mit 1:0 geschlagen haben, anknüpfen können, bin ich überzeugt davon, dass wir den Ligaverbleib schaffen!“ Bevor die 96ziger am Freitag, 2. Mai zum zweiten Heimspiel in Folge um 19.30 Uhr im Stadion Achter de Weiden TuRa Harksheide empfangen, haben sie aktuell zwei Zähler Vorsprung auf den FC Teutonia 05, der als Drittletzter den ersten Regelabstiegsplatz belegt.

Auf die Frage, wieso es im Vergleich zu den beiden vorherigen Spielzeiten aktuell so schlecht laufen würde, entgegnete Wilken: „Der Hauptrund ist die hohe Anzahl an Ausfällen. Wir haben nicht nur eine sehr junge, sondern auch eine sehr intelligente Mannschaft – und viele Spieler studieren momentan irgendwo ...“ So mussten die Blau-Weißen im Vergleich zur vergangenen Saison die Abgänge von sieben Spielern, die nun außerhalb von Hamburg studieren, hinnehmen. Einige zog es nach Kiel und Flensburg; Gerrit Gomoll, der im zentralen Mittelfeld der Schenefelder vorzüglich Regie führte, studiert momentan in Wien; Patrick Wolst, den Wilken als „absolute Stütze in der Innenverteidigung“ umschreibt, weilte lange in Schanghai; und Marc Eggerstedt weilt zum Auslandsjahr in den USA.

„Diese Abgänge konnten wir nicht kompensieren“, räumt Wilken ein und berichtete zudem von „großem Verletzungspech“. So fielen Timo Carstens und Robin Agyeman Duah jeweils lange aus. „Wir sind teilweise auf dem Zahnfleisch gekrochen und hatten nur noch A-Jugend-Spieler und Akteure von unseren Zweiten Herren auf der Bank“, so Wilken. Aus der Not geboren, entdeckten die 96-Verantwortlichen in den eigenen Reihen allerdings auch eine absolute Verstärkung: Haji Jamal ist ein positives Beispiel“, so Wilken, der lobte: „Er hat sich sehr gut entwickelt und wird in der kommenden Saison fest zum Kader der Ersten Herren gehören!“ Dieser wird weiterhin von Selcuk Turan trainiert: Der sportlichen Krise zum Trotz, verlängerten die Schenefelder mit Turan, der seit Juni 2010 96-Coach ist, bis 2016!

„Mit dieser Vertragsverlängerung wollen wir die Kontinuität wahren“, so Wilken, der betonte: „Bei uns gibt es kaum externe Spieler, sondern wir setzen auf die eigene Jugend – und wir wollen allen zeigen, dass wir mit Turan den richtigen Trainer haben, mit dem wir diesen Weg weiter gehen wollen!“ Die Blau-Weißen sind seit Jahren für ihre gute Jugendarbeit bekannt und Wilken hofft, dass die Schenefelder dafür auch weiterhin die Ernte im Herren-Bereich einfahren können: „Sofern die Jugendlichen denn bleiben wollen, haben sie bei uns die Möglichkeit, in den Herren-Bereich zu kommen und sich weiter zu verbessern. Dies ist keinesfalls als Affront gegen die Jugend-Trainer gemeint, denn sie leisten hervorragende Arbeit und legen die Grundlagen – aber im Herren-Bereich weht nun einmal ein anderer Wind“, so Wilken.

Der Fußball-Abteilungsleiter wies noch einmal darauf hin, dass es unter Turan „keine klassischen Stammspieler und Ergänzungsspieler“ geben würde: „Bei uns sind die frisch der A-Jugend entwachsenen Spieler nicht nur dafür da, um beim Training die Bälle und die Tore zu tragen – sondern alle Spieler haben die gleichen Chancen, sich beim Training für Einsätze zu empfehlen!“ Dabei betreiben die Schenefelder einen für Landesliga-Verhältnisse extrem hohen Aufwand: „Wir bieten drei- bis viermal pro Woche Training an“, so Wilken, der dies wie folgt erklärte: „Wenn wir nur mit zwei oder drei Trainingstagen arbeiten würden, würden die Spieler, die eine Einheit verpassen, nur noch einmal trainieren – deshalb gibt es dieses Angebot“, so Wilken, der Turan abschließend lobte: „Er macht bei jedem Training etwas Neues – das ist wirklich beeindruckend!“

(JSp)

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