
Ein umkämpftes und intensives Derby lieferten sich am Dienstagabend in der Landesliga Hammonia der Wedeler TSV und der TSV Uetersen. Während die Gäste ihr Visier zunächst noch nicht richtig eingestellt hatten (Yannik Kouassi/10., Christian Förster/14. und Till Mosler/23. zielten jeweils deutlich zu hoch), versäumten es die Hausherren, individuelle Fehler der Uetersener zum Führungstor zu nutzen. Gäste-Keeper Christoph Richter, der von seiner Arbeit kommend erst kurz vor dem Spiel im Elbestadion eingetroffen war, patzte nach sieben Minuten gleich zweimal, als er zuerst eine Flanke direkt zu einem Gegner lenkte und den Ball dann nach einem Rückpass direkt in den Fuß des Wedelers Mark Hinze spielte, der aber links vorbei schoss. Und als der Uetersener Verteidiger Oliver Engl in der 20. Minute eines der zahlreichen Kopfballduelle verlor, setzte Hinze den Ball an den linken Pfosten.
In der 32. Minute gingen dann die Rosenstädter in Führung: Nach einer Rechtsflanke von Maurice Rene Öhlers gewann Kevin Koyro einen der packenden Luftkämpfe, die er sich mit seinem Gegenspieler Felix Loyal lieferte. Den Abpraller nahm Philipp Ehlers von halbrechts aus zehn Metern direkt und jagte den Ball ins Netz – 0:1. Die Gäste hatten nun ihre beste Phase und hätten durchaus nachlegen können: Ein Versuch von Kouassi (35.) und ein Fernschuss von Jannick Prien (37.) strichen jeweils nur knapp rechts am Pfosten vorbei. Und als Mosler per Freistoß von halbrechts das kurze Eck anvisierte, boxte der Wedeler Keeper Kadir Katran den Ball zur Seite weg (45.), obwohl er sich bei einem vorherigen Freistoß bei einem Zusammenprall mit dem nachsetzenden Engl am Kopf verletzt hatte. Nach der Pause kamen die Hausherren plötzlich zum Ausgleich, als ihr Torjäger Anton Freundt nach einer Freistoßflanke am langen Pfosten aus Nahdistanz zum 1:1 vollstreckte (54.).
In der 67. Minute gingen die Uetersener erneut in Führung: Prien hämmerte den Ball aus 22 Metern flach unten ins Eck, für Katran gab es hier nichts zu halten. Anschließend hätten die Gäste alles klar machen können, ließen es aber an der nötigen Konsequenz vermissen: Kouassi traf per Fallrückzieher den Pfosten und als Engl den Abpraller noch einmal annahm, statt ihn direkt zu verwandeln, konnte ein Wedeler noch klären (75.). Zwei gute Konterchancen vergaben die Rosenstädter zudem fahrlässig, was sich noch rächen sollte: In der 87. Minute war es ausgerechnet der Ex-Uetersener Pascal Gertschat, der sich als Torschütze feiern ließ. Bei einem Wedeler Freistoß aus 40 Metern sprang der Ball sieben Meter vor dem Tor noch einmal auf und zappelte dann im langen Eck. „Diese Szene werden wir mit Richter analysieren“, kündigte TSV-Trainer Peter Ehlers an, nachdem er sich mit Torwart-Trainer Frank Dröge ausgetauscht hatte, und gab nach dem 2:2 an seiner früheren Wirkungsstätte unumwunden zu: „Für uns ist dieses Ergebnis etwas enttäuschend!“
(JSp)