Landesliga Hammonia: Ndiaye wird FCE-Coach


Am Dienstagabend wurde das Geheimnis gelüftet: Papa Ndiaye (Foto) übernimmt das Traineramt beim FC Elmshorn, das seit dem Rücktritt von Coach Mirco Seitz und Co-Trainer Christian Ilic (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link) seit einem Monat vakant war. „Wir sind sehr froh, dass wir mit Ndiaye einen A-Lizenz-Inhaber verpflichten konnten“, betonte Rainer Klaar. Der Sportliche Leiter des FCE, der in der Landesliga Hammonia momentan Schlusslicht ist, ergänzte: „Bei der Übungseinheit am Dienstag, die bereits von Ndiaye geleitet wurde, gab es eine hohe Trainingsbeteiligung – und ich bin überzeugt, dass wir mit Ndiaye den Klassenerhalt schaffen werden!“

Ndiaye erklärte: „Ich freue mich auf die Herausforderung, mit dem FCE die Wende zum Positiven zu schaffen!“ Für Mittwochabend und Donnerstag hat Ndiaye jeweils eine weitere Trainingseinheit angesetzt, bevor es am Freitag, 9. Oktober, an der heimischen Wilhelmstraße gegen seinen Ex-Klub SV Blankenese geht. „Es wäre sehr wichtig, diesen Keller-Krimi gegen den Vorletzten zu gewinnen“, weiß Ndiaye. Der 34-Jährige sagte vor dem Duell mit der SVB, für die er in der Saison 2006/2007 noch selbst gekickt hatte und Co-Trainer von Frank Michael Schneider war, aber auch: „Fußball ist ein Spiel, da ist immer alles möglich – und falls wir gegen Blankenese nicht gewinnen sollten, würden wir den Kopf auch nicht in den Sand stecken.“

Beim SC Nienstedten, seiner ersten Station als Chefcoach im Herren-Bereich, musste Ndiaye im Sommer 2009 nach nur einem Jahr wieder gehen, weil er angeblich überqualifiziert war. „Das hat Nils Kuntze-Braack, damals Betreuer der Zweiten Herren-Mannschaft, einfach so als Ausrede gesagt“, so Ndiaye. Der gebürtige Senegalese, der 1999 nach Deutschland kam und nun als Diplom-Sportlehrer bei der Führungsakademie der Bundeswehr in Blankenese arbeitet, ergänzte: „Als A-Lizenz-Inhaber bin ich vielleicht tatsächlich für die Landesliga überqualifiziert – aber als Ausländer habe ich es eben nicht so leicht, und ich strebe nicht danach, irgendwann als Trainer im Profi-Bereich zu arbeiten ... Vielmehr würde ich mich freuen, langfristig in Elmshorn etwas aufbauen zu können.“

Darüber würde sich auch Klaar freuen: „Wir hoffen, dass Ndiaye im nächsten Sommer junge Talente nach Elmshorn locken kann.“ Dass Ndiaye gut mit jungen Spielern arbeiten kann, bewies er bereits als Coach der A- und B-Jugend von Altona 93 (von 2004 bis 2007) sowie als Trainer des Stützpunktes des Deutschen Fußball-Bundes in Pinneberg, wo er noch immer zwölf- bis 16-Jährige betreut. Ndiaye kann als Trainer aber auch knallhart sein: Gefragt, wie er die jüngsten Disziplinprobleme seines Teams beheben wolle (zuletzt handelten sich Gezim Sabani und Benjamin Zabel für Attacken gegen Schiedsrichter jeweils die Rote Karte ein), betonte Ndiaye: „Darüber werden wir reden, und wenn das nicht fruchtet notfalls auch Spieler suspendieren!“

Klaar unterstützt diese harte Linie: „Wir werden uns vor der Winterpause mit Ndiaye zusammensetzen – und wenn er dann sagt, dass er mit dem einen oder anderen Akteur aus sportlichen Gründen nicht mehr plant, können diese Spieler im Frühjahr 2010 entweder für unsere Zweite Mannschaft in der Bezirksliga West auflaufen, oder den Verein im Winter verlassen ... Und wir werden schauen, ob wir für die Restrunde dann noch neue Spieler verpflichten.“ Im Jahr 1992 feierte Ndiaye als Spieler sein Erstliga-Debüt in seiner Heimat Senegal, zwischen 1993 und 1995 war er für die A-Nationalmannschaft aktiv. In Deutschland kickte er dann für den TuS Holstein Quickborn (2000 bis 2003 in der Verbands- und Landesliga) und Rasensport Elmshorn (2003 bis 2005 in der Ober- und Verbandsliga). (JSp)

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