Landesliga Hammonia: SCALA verpasst Sieg in Uetersen


Als „Grottenkick“ umschrieb Chris Wantia, Liga-Manager des TSV Uetersen, das, was sich am Sonntag in der ersten Halbzeit der Landesliga-Partie gegen den SC Alstertal-Langenhorn abspielte. Auf die Leistung seiner Uetersener traf diese Umschreibung zu, während die Gäste im Rosenstadion von Beginn wach waren und sich im ersten Durchgang gleich vier gute Chancen erspielten – aber entweder zielten sie vorbei, oder sie scheiterten an TSV-Torwart Christoph Richter, der mehrmals gut reagierte. Auf der Gegenseite spielten die Rosenstädter viel zu behäbig nach vorne.

Die erste gute TSV-Chance gab es somit erst in der 47. Minute, als Florian Blaedtke über die linke Seite in den Gäste-Strafraum eindrang, dann aber aus spitzem Winkel an SCALA-Keeper Christoph Möhring scheiterte. Die Zuschauer, die mit der Heim-Elf sympathisierten, hofften, dass dies einen „Hallo-Wach-Effekt“ für ihr Team haben würde – und tatsächlich gab es in der 50. Minute die nächste Gelegenheit, in Führung zu gehen, als sich Helge Kahnert über links stark gegen drei SCALA-Akteure durchsetzte und dann in die Mitte spielte, wo Yannick Kouassi aber einen Tick zu spät kam und Möhring den Ball unter sich begraben konnte. Das war es dann aber auch schon mit der Uetersener Herrlichkeit, denn es folgten die nächsten Großchancen der Gäste. Zunächst setzte SCALA-Torjäger Jendrik Bauer den Ball freistehend aus bester Position über die Latte (51.); kurz darauf wurde TSV-Verteidiger Oliver Engl, der wiederholt Probleme gehabt hatte, den schnellen Gäste-Stürmern zu folgen, ausgewechselt. In der 71. Minute hatte Bauer seinen nächsten großen Auftritt, als er gleich zwei Uetersener austanzte und von halbrechts aus das lange Eck anvisierte – doch der Ball sprang vom linken Innenpfosten auf die Torlinie und dann zum für Engl eingewechselten David Grabke, der die Kugel unter Bedrängnis wegschlagen konnte. Bereits fünf Minuten zuvor hatte Richter Kopf und Kragen riskiert, als er weit vor seinem Tor stark gegen Bauer, den die TSV-Abwehr nie unter Kontrolle bekam, rettete.

Auf der Gegenseite verschenkte Florian Blaedtke eine gute Freistoß-Chance und blieb dann auch noch im Mittelfeld stehen. „Junge, nach hinten“, schrie TSV-Trainer Peter Ehlers an der Seitenlinie, ehe er Blaedtke wenig später auswechselte. Nachdem die Gäste eine weitere Großchance vergeben hatten (Jonas Drescher jagte den Ball aus bester Position über die Latte/75.), wandte sich Möhring verzweifelt ab: „Wenn man solche Chancen nicht nutzt, kann es ja nur 0:0 ausgehen ...“ Dann gab es noch einmal ein Lebenszeichen der Uetersener – allerdings nur ein ganz zaghaftes, denn Jannick Prien gab einen so schwachen Torschuss ab, dass Möhring darüber wohl nur lächeln konnte (80.). Aller umschriebenen Uetersener Unzulänglichkeiten und SCALA-Großchancen zum Trotz hätte es am Ende noch einen Heimsieg geben können: In der 86. Minute setzte sich Kouassi nach einem langen Ball über die rechte Seite stark durch und bediente den eingewechselten Mikail Pekdemir, der aus kürzester Distanz an Möhring scheiterte. An der Seitenlinie drehte sich Ehlers entsetzt ab und wenig später pfiff Schiedsrichterin Jacqueline Herrmann (vom TuS Osdorf) überpünktlich das Spiel ab. „Wenn Pekdemir in der 86. Minute getroffen und wir dieses Spiel mit 1:0 gewonnen hätten, wären wir ein absolut unverdienter Sieger gewesen“, gab Peter Ehlers unumwunden zu. „Das war unsere mit Abstand schwächste Saison-Leistung“, so Ehlers, der betonte: „Es ist mir unerklärlich, was in die Mannschaft gefahren ist – kein Spieler hat auch nur annähernd sein Potential abrufen können!“

(JSp)

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