
„Papa ist wieder da und kann sofort wieder spielen“, meinte Shoaib Sedeghi überglücklich, nachdem das Verbandsgericht des Hamburger Fußballverbands der eingelegten Berufung stattgab und das Urteil des Sportgerichts v. 21.1.2014 – ein Jahr Sperre für Sedeghi nach vermeintlicher Spuckattacke gegen Florian Härter von Blau-Weiß 96 Schenefeld - aufgehoben hatte.
Nach detaillierter Schilderung und Beleuchtung des Vorfalls, der sich am 20.10.2013 beim Punktspiel zwischen UH-Adler und BW 96 ca. 10 Minuten vor Spielende abgespielt hatte, kam das Gericht letztlich zu seinem Urteil, das dem nun Freigesprochenen die Worte entlockte: „Hier hat heute die Gerechtigkeit gesiegt. Ich danke ausdrücklich für die faire Verhandlungsführung. Das Ganze hat mich extrem belastet. Doch nun kann ich wieder nach Vorne blicken und meine Mannschaft unterstützen.“
Hauptgrundlage für die neue Beschlussfassung war für das Verbandsgericht die Aussage des diesmal anwesenden Schiedsrichters, der das vermeintliche Spucken Sedeghis nach Florian Härter aus seiner Position hätte sehen müssen. Der Referee und einer seiner Assitenten hatten jedoch ausgesagt, nichts dergleichen bemerkt zu haben.
Das Nichterscheinen weder des betroffenen Spielers Härter noch seiner anwaltlichen Vertretung schmeckte dem Vorsitzenden Thomas Zeißing genauso wenig wie das Fernbleiben der geladenen Zeugen Florian Jenen (Torwart BW 96) und Felix Schlumbohm (Spieler BW 96). Die Vernehmung dieser Zeugen zu einem weiteren möglichen Gerichtstermin zur weiteren Klärung schien dem Gericht allerdings nun nicht weiter zielführend.
Dem Hauptbelastungszeugen Cemil Yavas, Liga-Manager des TuS Osdorf, der als Besucher des Spiels „das ekelhafte Spucken“ Sedeghis erneut rügte, schenkte das Verbandsgericht weniger Glauben als noch Wochen zuvor das Sportgericht. Zu viele Details seiner Aussage blieben nebulös.
Am kommenden Sonntag um 10:45 Uhr kommt es an der Barmbeker Beethovenstraße zum Ligaspiel zwischen UH-Adler und dem TuS Osdorf. Bleibt zu hoffen, dass hier der Fußball im Vordergrund steht und keine „Nachverhandlung“ stattfindet………………………
hvp