
Einmal wöchentlich, nämlich immer donnerstags, findet bei Rasensport Uetersen eine Trainingseinheit statt. „Momentan lassen wir es noch locker angehen – aber wir haben einige neue Akteure dabei, die sich kennenlernen und einspielen sollen“, erklärte der ebenfalls neue Rasensport-Coach Matthias Jobmann, der dem eigenen Bekunden nach „ab August in der Vorbereitung die Zügel anziehen wird“. Der 55-Jährige übernahm in diesem Sommer in der Rosenstadt das Traineramt von Peter Ehlers (53), der die Rasensportler mit vier Meisterschaften und Aufstiegen in Folge aus der B-Kreisklasse, wo der neu gegründete Verein 2016 anfangen musste, in die Landesliga geführt hatte – und damit dorthin, wo er mit zahlreichen jetzigen Rasensport-Kickern mit dem TSV Uetersen aktiv war, ehe es im Februar 2016 zum Rückzug kam.
Nachdem klar war, dass Matthias Jobmann das Traineramt übernimmt (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), war der Vater von Rasensport-Torjäger Marcel Jobmann (27) bis Mitte März noch mehrmals wöchentlich die rund 15 Kilometer aus dem heimischen Waldenau nach Uetersen gefahren. Nach den dann erhobenen Corona-Beschränkungen musste die Konversation mit Spielern aus dem bestehenden Kader und potentiellen Neuzugängen auf telefonischem Weg stattfinden. „Das war hinderlich – aber wir haben es trotzdem hinbekommen“, betonte Matthias Jobmann, dem es zusammen mit Co-Trainer Frank Weche, Christian Kilb (Vorstand Sport) und Leistungsfußball-Koordinator Marcel Reinke gelang, sieben Neuzugänge zu verpflichten.
Dabei setzen die Rasensport-Verantwortlichen stark auf die Jugend: Gleich sechs der besagten Akteure sind frisch dem A-Junioren-Bereich entwachsen. „Das kenne ich ja vom Niendorfer TSV“, sagte Matthias Jobmann, der vom Juli 2013 bis zum Mai 2019 bereits am Sachsenweg als Chefcoach der Zweiten Herren des NTSV „immer wieder Talente aus der eigenen A-Jugend im Herren-Bereich integriert“ hatte, ehe er in der vergangenen Saison Co-Trainer des Niendorfer Oberliga-Teams war. Weil die Rasensportler noch kein eigenes U18- oder U19-Team haben, mussten sie sich bei umliegenden Vereinen „bedienen“: Torwart Marvin Horschejschi, Mittelfeldmann David Trensch und Offensivakteur Adrian Schwertfeger kommen vom Stadt-Rivalen TSV Uetersen, für den sie zuletzt in der U19-Oberliga Hamburg kickten. Innenverteidiger Linus Schmitt, Mittelfeldakteur Roy Freiß und der in der Offensive vielseitig einsetzbare Hannes Junge finden vom A-Jugend-Regionalliga-Team des Nachbarn FC Union Tornesch den Weg in die Rosenstadt. Der erfahrenste Neuzugang ist Verteidiger Ertan Dilgin (23), der vom bisherigen Bezirksliga-Rivalen FC Roland Wedel losgeeist wurde.
Schwertfeger, der in Elmshorn lebt, erklärte seinen Wechsel vom TSV zu den Rasensportlern wie folgt: „Ich habe bereits mehrmals bei Raspo mittrainiert und bin von der Mannschaft gut aufgenommen worden.“ An seinem neuen Team gefällt ihm „besonders gut, dass es sehr familiär aber dennoch leistungsorientiert“ sei. Ähnlich äußerte sich Junge, der auch lange Jahre beim TV Moorrege Tennis spielte, über seinen Schritt aus dem „Torneum“ in das Rosenstadion: „Ich hatte gleich das Gefühl, bei Rasensport eine Mannschaft zu finden, die zum einem sportlich ambitioniert ist, bei der aber auch der Zusammenhalt innerhalb des Teams eine große Rolle spielt.“ Auch Schmitt fand „das Familiäre in der Mannschaft beeindruckend“ und erklärte, dass ihn „sowohl die Organisation im Verein als auch der neue Trainer sehr überzeugt“ habe. Kilb und Matthias Jobmann waren nach einem Testspiel der Rasensportler gegen die Union-Talente auf ihn zugekommen. Roy Freiß, der noch von Peter Ehlers kontaktiert worden war, erklärte: „Das Treffen mit Peter Ehlers und Kilb war sehr vielversprechend – ich musste nicht lange überlegen, da mich die Philosophie sowie das gesamte System, das hinter dem Klub steckt, vollauf überzeugt hat.“ Zudem habe er „einen sehr positiven Eindruck von Matthias Jobmann“ und freue sich auf die Zusammenarbeit.
Derweil ist Matthias Jobmann „voller Vorfreude“ auf die vor ihm liegende Aufgabe: „Ich übernehme eine eingefleischte Truppe, die eine großartige Kameradschaft auszeichnet und auch die Neuzugänge schnell integrieren wird.“ Eine tabellarische Zielsetzung für die kommende Saison in der Landesliga Hammonia wollte der 55-Jährige „noch nicht ausgeben“, aber er stellte klar: „Wir wollen attraktiven Fußball spielen.“