Landesliga Hammonia: Uetersen erneut Herbstmeister


Als das Topspiel der Landesliga Hammonia zwischen dem Tabellen-Zweiten USC Paloma und dem Spitzenreiter TSV Uetersen am Sonntag um 12.33 Uhr abgepfiffen wurde, bildeten die Spieler und Verantwortlichen des TSV einen Kreis auf dem Spielfeld und jubelten „Herbstmeister, Herbstmeister!“ Mit einem 1:0-Sieg bei ihrem ärgsten Verfolger sicherten sich die Rosenstädter am letzten Hinrunden-Spieltag zum zweiten Mal in Folge die (inoffizielle) Herbstmeisterschaft, die sie schon in der vergangenen Saison gewonnen hatten. „Wir sind unwahrscheinlich stolz darauf, nach der Hinserie mit vier Punkten vor Paloma auf dem ersten Platz zu stehen“, strahlte TSV-Trainer Peter Ehlers.

Um 11.27 Uhr war die Gemütslage beim Coach und seinen Spielern noch ganz anders: Aus heiterem Himmel hatte Schiedsrichter Daniel Gawron (TuS Osdorf) nämlich in der 41. Minute dem Uetersener Mittelfeldmotor Till Mosler die Rote Karte gezeigt, nachdem USC-Akteur Sven Drews unweit der Seitenlinie zu Boden gegangen war. Ein Vergehen von Mosler hatte keiner der danebenstehenden Zuschauer ausgemacht und Mosler selbst beteuerte, er habe Drews in dieser Szene „gar nicht berührt“. Schiedsrichter Gawron erklärte den TSV-Verantwortlichen nach dem Spiel auf Nachfrage, er habe einen Ellenbogencheck von Mosler gesehen. „Dass der Referee von unserem nächsten Gegner TuS Osdorf ist, war eine unglückliche Ansetzung“, so Peter Ehlers, der ergänzte: „Dass der Osdorfer Manager nach dem Spiel in der Schiedsrichter-Kabine saß, war ebenfalls unglücklich!“ In den 41 Minuten, in denen es im Spitzenspiel noch „Elf gegen Elf“ hieß, hatten die Uetersener Christian Förster (8.) und Jannick Prien (11.) die ersten Torschüsse abgegeben, dabei aber links vorbei beziehungsweise über die Latte gezielt. Dann versuchte Paloma, ein Pressing aufzuziehen – die Gäste, allen voran Florian Blaedtke, waren aber zumeist dazu in der Lage, sich spielerisch zu befreien. Torgefährlich wurden die Hausherren nur zweimal: Ein 20-Meter-Freistoß von Jan Savelsberg berührte noch die Latten-Oberkante (30.), dann rettete Blaedtke nach einem Eckstoß kurz vor der eigenen Torlinie (40.). Auf der Gegenseite wehrte USC-Keeper Yannik Jonas einen 20-Meter-Flachschuss von Parvis Sadat-Azizi stark ab (34.).

In der Pause stellte Peter Ehlers wegen der Unterzahl auf ein 4-4-1-System um. „Das hat die Mannschaft ganz hervorragend umgesetzt“, lobte der Coach. Die zehn Uetersener gestatteten den elf Palomaten, die fast ausnahmslos mit hohen und langen Bällen operierten, keine echte Torchance. In der 72. Minute kamen stattdessen die Gäste zum Siegtreffer: Nach einer Balleroberung im Mittelfeld setzte sich Kirill Shmakov gegen drei USC-Spieler durch und spielte einen Traumpass auf die linke Seite, wo Sadat-Azizi sich den Ball noch einmal vorlegte und ihn trocken zum 0:1 versenkte. „Dieses Tor haben wir hervorragend herausgespielt“, lobte Peter Ehlers. In den letzten Minuten flogen noch einige hohe Flanken in den Gäste-Strafraum, wo TSV-Torwart Christoph Richter aber stets Herr der Lage war. „Er hat eine tadellose Leistung gezeigt und war bei hohen Bällen sehr präsent“, lobte Peter Ehlers seinen Keeper.

(JSp)

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