
Am vorletzten Spieltag der Landesliga Hammonia schoss der TSV Uetersen erstmals in dieser Saison fünf Tore in einer Partie – und benötigte dafür im Gastspiel beim Schlusslicht Eimsbütteler TV nur eine Halbzeit. Die mitgereisten TSV-Fans, die am Lokstedter Steindamm gegenüber den ETV-Anhängern klar in der Überzahl waren, rieben sich aufgrund der Treffsicherheit ihrer Uetersener mehrmals verwundert die Augen. Als gerade einmal drei Minuten absolviert waren, schoss Till Mosler einen Abpraller von halblinks aus Nahdistanz zum 0:1 ins kurze Eck. Beflügelt von diesem frühen Tor, gaben die Gäste weiter Gas – die Eimsbütteler, deren Abstieg in die Bezirksliga bereits besiegelt war, zeigten aber auch zu wenig Gegenwehr. In der 25. Minute war es erneut Mosler, der den Ball aus 16 Metern zum 0:2 ins linke Eck jagte. Dann gelang Raphael Friederich fast eine Kopie seines Traumtores, das er fünf Tage zuvor beim 3:1 gegen den SC Sperber erzielt hatte: Der TSV-Rechtsverteidiger zog mit dem Ball am Fuß nach innen und krönte seinen Alleingang, indem er ETV-Torwart Robin Geist zum 0:3 tunnelte (31.).
Kurz darauf versenkte Eddy-Morton Enderle eine Rechtsflanke in bester Torjäger-Manier gegen die Laufrichtung von Robin Geist flach rechts zum 0:4 (39.). Parvis Sadat-Azizi haderte zunächst mit Schiedsrichter Philipp Steiner (von Grün-Weiss Harburg), der sein Tor wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht anerkannte (42.). „Aus meiner Sicht war das kein Abseits, aber darüber muss man bei einem so deutlichen Spielstand nicht diskutieren“, sagte TSV-Liga-Manager Oliver Engl. Und kurz darauf machte Sadat-Azizi auch noch „sein“ Tor, als er nach abermaliger Mosler-Vorarbeit von halblinks aus sechs Metern zum 0:5-Pausestand traf (44.). Im zweiten Durchgang spielten die Eimsbütteler deutlich stärker und hätten zeitig ihr erstes Tor schießen können: Alban Duka köpfte nur knapp links vorbei (52.), dann rettete TSV-Verteidiger Kirill Shmakov artistisch vor Duka auf der eigenen Torlinie (54.). Nachdem Bünyamin Kilic von links aus nur das Außennetz getroffen hatte, war es Marvin Harrison, der den verdienten Ehrentreffer zum 1:5 erzielte (70.). Auf der Gegenseite fehlte den Uetersenern nun die nötige Präzision: „Wer soll diesen Ball denn kriegen – Ronaldo vielleicht?“, haderte TSV-Trainer Peter Ehlers nach einem von zahlreichen Steilpässen, die zu lang gerieten.
Trotzdem hätten die Rosenstädter noch etwas für ihr Torverhältnis tun können, doch ein Freistoß von Florian Blaedtke ging knapp links vorbei (50.), Philipp Ehlers verpasste Sadat-Azizis scharfe Hereingabe (76.) und eine Freistoßflanke von Mario Ehlers verlängerte Mats Lennart Enderle „nur“ ans Lattenkreuz (75.). Die letzten 25 Minuten bestritten die Gäste in Unterzahl: Dennis Weber musste verletzt passen, nachdem er gefoult worden war. „Allzu groß sind die Schmerzen aber nicht“, ließ Weber beim Gang in die Kabine verlauten. Peter Ehlers betonte: „Das war eine sehr gute Leistung, mit der ich sehr zufrieden bin!“ Ein Sonderlob erhielten Mosler und Weber. Trotz Kantersieg haben die Uetersener keine Chance mehr auf den Aufstieg in die Oberliga Hamburg: Sie liegen weiterhin fünf Punkte hinter dem USC Paloma und verpassten somit ein echtes „Endspiel um die Vizemeisterschaft“ gegen die Palomaten, die am Sonntag, 18. Mai im Rosenstadion gastieren, um zwei Zähler.