
Peter Cohrs und seine Spieler des SC Egenbüttel III blieben am Sonntagvormittag am heimischen Moorweg unter sich: Weil der SV Vahdet Hamburg zur Partie des 28. Spieltages der Kreisliga 2 nicht antrat, sah der auf der Trainerbank sitzende Cohrs anstelle seines vorletzten Heimspiels als SCE-Coach (zur kommenden Saison wechselt er zur FTSV Komet Blankenese) nur ein vereinsinternes Trainingsspiel seiner Schützlinge (Foto). So weit, so gut – schlecht ist nur, dass der SV Vahdet zuvor schon zu seinen Spielen beim TuS Germania Schnelsen III und gegen Benfica nicht angetreten war.
Das dritte Nichtantreten in dieser Saison hatte nun zur Folge, dass der Hamburger Fußball-Verband den SV Vahdet, dessen sportlicher Abstieg längst besiegelt war (mit nur fünf Punkten (ein Sieg, zwei Unentschieden und 25 Niederlagen) sowie 25:116-Toren war das Team zuletzt bereits sportliches Schlusslicht), mit null Zählern ans Tabellenede setzte. Mit dem Ausschluss vom Spielbetrieb geht laut HFV-Statuten der Umstand einher, dass auch zwei (!) Spieltage vor Saisonende alle 25 regulär absolvierten Partien (sowie die drei gewerteten Spiele) mit Vahdet-Beteiligung aus der Gesamtwertung herausgenommen werden müssen. Dies führte dazu, dass zehn Mannschaften, die jeweils zweimal gegen Vahdet gewonnen hatten, jeweils sechs Punkte sowie ihre gegen Vahdet erzielten Tore verloren: Der SC Sternschanze (16:0-Treffer), FC Teutonia 05 II (13:2), VSK Blau-Weiß Ellas (14:4), Eimsbütteler TV II (9:1), SC Nienstedten (9:3), TuS Germania Schnelsen III (6:0), Benfica (5:0), Egenbüttel III (5:1), SC Teutonia 10 (4:1) und die Groß Flottbeker SV (ebenfalls 4:1). Zwei Teams, die jeweils einen Sieg und ein Unentschieden gegen Vahdet erreichten, wurden jeweils vier Zähler abgezogen: Altona 93 II (11:3-Tore) und dem FC St. Pauli IV (8:4). Der SC Union 03, der sich mit einem Sieg und einer Niederlage von Vahdet trennte, beklagt den Verlust von drei Punkten (und 6:3-Treffern). Zwei Teams, die nur in der Hinrunde gegen Vahdet antraten und gewannen, verloren jeweils drei Zähler: Der FC Alsterbrüder (3:0) sowie FTSV Lorbeer Rothenburgsort (3:2), die nun aber jeweils nur noch ein Saisonspiel zu bestreiten und am vorletzten beziehungsweise am letzten Spieltag spielfrei haben.
Zum Glück führt dies im Kampf um die Meisterschaft, die Vizemeisterschaft und den (Direkt-)Aufstieg in die Bezirksliga nicht zu Veränderungen im Klassement: Sternschanze liegt als Spitzenreiter weiterhin drei Punkte vor der Germania-Dritten und büßte lediglich beim Vorsprung in der Tordifferenz zehn Treffer ein, hat aber noch immer eine um 17 Treffer bessere Differenz als die Schnelsener. Teutonia 10 liegt als Rang-Dritter weiterhin sechs Zähler hinter Sternschanze und drei Punkte hinter Germania III, hat nun aber eine um drei Treffer bessere Tordifferenz als die Schnelsener (zuvor hatten beide Teams eine Tordifferenz von plus 34). Und Benfica hätte, sollte das am Sonntag abgebrochene Spiel gegen den SC Nienstedten neu angesetzt oder mit 3:0 für Benfica gewertet werden, noch eine Minimalchance auf die Vizemeisterschaft.
Dagegen gab es im Tabellenkeller entscheidende Veränderungen:
– St. Pauli IV, zuvor Vorletzter mit einem Punkt Rückstand auf das rettende Ufer, machte einen Sprung auf den zwölften Platz und liegt jetzt einen Zähler vor der bedrohten Zone.
– Egenbüttel III, zuvor mit einem Punkt Vorsprung auf die Abstiegszone den rettenden 13. Rang belegend, rutschte auf den drittletzten Platz ab.
– Die ETV-Reserve, die zuvor als Tabellen-Zwölfter ebenfalls einen Punkt Vorsprung auf die Abstiegszone besaß, steht nun nur noch aufgrund ihrer um sechs Treffer besseren Tordifferenz gegenüber Egenbüttel III über dem Strich.
– Groß Flottbek rutschte vom drittletzten auf den vorletzten Platz ab, hat aber weiterhin „nur“ einen Punkt Rückstand auf den rettenden 13. Rang.
– Alsterbrüder kletterte vom elften auf den zehnten Rang und vergrößerte sein Polster auf die Abstiegszone von einem Punkt auf drei Zähler, hat nun aber nur noch eine Partie zu absolvieren.
– Nienstedten rutschte vom zehnten auf den elften Platz ab und liegt jetzt nur noch zwei (zuvor drei) Punkte vor der Abstiegszone
– Für Union 03 (zuvor Tabellen-Neunter, jetzt Rang-Achter) vergrößerte sich der Vorsprung auf die Abstiegszone von drei auf fünf Zähler.
– Für Altona 93 II (zuvor Tabellen-Achter, jetzt Rang-Neunter) vergrößerte sich der Vorsprung auf die Abstiegszone von vier auf fünf Punkte.
Bleibt im Sinne der sportlichen Fairness zu hoffen, dass die Veränderungen am Saisonende keine Auswirkungen darauf haben, welche Mannschaften in die Kreisklasse absteigen und welche Teams den Klassenerhalt schaffen.