
Im zweiten Anlauf feierte Marc Zippel als Cheftrainer von TBS Pinneberg seinen ersten Sieg: Am vergangenen Freitagabend triumphierten die Kreisstädter im Derby bei Blau-Weiß 96 Schenefeld mit 2:0. Zwar steht TBS als Drittletzter noch immer auf einem Abstiegsplatz, hat im enorm engen Tabellenkeller der Landesliga Hammonia aber nun nur noch einen Punkt Rückstand auf den rettenden 13. Rang. „Wir sind auf dem richtigen Weg“, stellte Zippel deshalb auch zufrieden fest.
Den Sieg in Schenefeld empfand Zippel als „verdient“, auch wenn er einräumte: „Es sah lange nach einem typischen 0:0-Spiel aus!“ Der Boden im Stadion Achter de Weiden, in dem etwas überraschend gekickt wurde, wodurch den Teams ein Umzug auf den vor allem bei 96-Coach Selcuk Turan unbeliebten Grandplatz an der Blankeneser Chaussee erspart blieb, war laut Zippel „sehr tief und uneben“. Immer, wenn der Ball flach gespielt wurde, hoppelte er enorm, was die Pinneberger um ihre eigentlichen Stärken, nämlich Dribblings und Kurzpassspiel, brachte. „Die Schenefelder haben voll auf Kampfgeist gesetzt ‒ aber wir sind auch sehr kampfstark aufgetreten und haben in den Zweikämpfen ein ganz anderes Bild abgegeben als im vorherigen Spiel“, erkannte Zippel eine deutliche Steigerung im Vergleich zum Stadt-Derby beim VfL Pinneberg II, das am 6. Februar mit 0:1 verloren gegangen war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). Bei der besten Gäste-Torchance in der ersten Halbzeit versprang dem 18-Jährigen Furkan Simsek der Ball, der daraufhin in den Armen von 96-Torwart Florian Jensen landete. Und so wurden die Seiten beim Stand von 0:0 gewechselt, was Zippel „leistungsgerecht“ nannte.
„Im zweiten Durchgang wollten wir den Sieg dann einen Tick mehr“, lobte Zippel die gute Mentalität seines Teams. Mikail Pekdemir brachte die Gäste bereits kurz nach der Pause in Führung (48.) und als der eingewechselte Stephan Adjouman einen Ball gut durchsteckte zu Madjid Albry, ging dieser am herausstürzenden Jensen vorbei und kam zu Fall. „Der Schenefelder Torwart hat den Ball, aber auch unseren Spieler getroffen ‒ das war eine Szene, die ganz, ganz schwer zu beurteilen war“, sagte Zippel. Schiedsrichter Malte Jonas (vom Meiendorfer SV) entschied nicht nur auf Elfmeter für die Gäste, sondern zeigte Jensen auch die Rote Karte, womit er natürlich die Wut der Schenefelder auf sich zog. „Ich finde die sogenannte ,Dreifach-Bestrafung' auch nicht gut ‒ aber das Regelwerk ist leider so“, sagte Zippel. Weil die Blau-Weißen bereits dreimal gewechselt hatten, musste in der letzten Viertelstunde der eigentliche Verteidiger Lars Briewig das Gehäuse hüten. Gegen ihn verwandelte Fatih Simsek den Strafstoß sicher zum 0:2-Endstand (75.). Winter-Neuzugang Fatih Simsek, der vom FC Union Tornesch II (Kreisliga 8) an die Müssentwiete gekommen war, sowie Berkay Kilinc erhielten von Zippel jeweils noch ein Sonderlob. „Und nun wollen wir nachlegen“, sagte Zippel, dessen Team allerdings am kommenden Wochenende turnusmäßig spielfrei hat und erst am Freitag, 26. Februar bei TuRa Harksheide gastiert.