
Ein Hauch von Weserstadion wehte am Gesundbrunnen: Eine Woche, nachdem der SV Werder Bremen ein irres Bundesliga-Spiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim mit 5:4 gewonnen hatte, kam es in der Landesliga Hansa zu einem ähnlichen Schützenfest. Dabei behielt der TuS Hamburg am Sonnabend im Rahmen des neunten Spieltages am Ende knapp mit 4:3 die Oberhand gegen den ESV Einigkeit Wilhelmsburg.
In der ersten Halbzeit spielte das Team von TuS-Trainer Alfred Gerdts quasi wie aus einem Guss und ging durch einen frühen Doppelschlag mit 2:0 in Führung: Thomas Agemo traf nach einem Eckstoß von Aljoscha Polakowski (5.), dann vollstreckte Andre Nernheim nach Vorarbeit von Thomas Agemo (12.). Einigkeit-Torjäger Yasin Kurkusuz brachte seine Elf zwar zwischenzeitlich wieder heran (16.), aber nur sechs Minuten später stellte Lukas Baumann den alten Abstand wieder her. Dennis Albrecht sorgte dann mit einem Traumtor für das 4:1 - der 28-Jährige hämmerte den Ball aus 30 Metern an die Unterkante der Latte, von wo aus er hinter (oder auf?) die Linie sprang .... Nun wehte auch ein Hauch von Wembley durch Borgfelde!
Dass die Wilhelmsburger nicht mit einem Drei-Tore-Rückstand den Pausentee einnehmen mussten, hatten sie TuS-Akteur Sascha Bratic zu verdanken, der im eigenen Strafraum übermotiviert einen Einigkeit-Spieler weggrätschte. Den fälligen Elfmeter verwandelte Onur Tüysüz drei Minuten vor dem Pausenpfiff sicher zum 2:4. Nun sah die Welt wieder etwas freundlicher aus für die Gäste, die nach dem Seitenwechsel das Heft in die Hand nahmen und auf den Anschlusstreffer drängten. Dieser gelang schließlich Sven Wiechern - doch zum Ausgleich reichte es für die Elbinsel-Kicker, anders als für die Hoffenheimer, die in Bremen nach einem 1:4-Rückstand zunächst zum 4:4 gekommen waren, ehe es noch mit 4:5 verloren, nicht mehr. (JSp)