Landesliga Hansa: "Wie eine Kneipen-Mannschaft ..."


Dem TuS Hamburg stehen in den kommenden acht Tagen vier Nachholspiele bevor. Vor diesem Mammut-Programm sprach SportNord mit Andjelko Ivanko, der sich nicht nur über die Ansetzung der Begegnungen, sondern auch über Schiedsrichter und den Vorstand des Klubs vom Gesundbrunnen beklagt ...


SportNord: Am 11., 13., 15. und 17. April steht für Ihre Mannschaft ein Nachholspiel an - graut Ihnen schon vor diesem Mammut-Programm?
Andjelko Ivanko "Das ist in der Tat eine Katastrophe! Wir konnten schon während der schlechten Wetterverhältnisse auf keinem regulären Platz trainieren, und nun lassen die vielen Nachhol-Termine keinen Trainingsbetrieb zu! Wir agieren doch schon wie eine Kneipen-Mannschaft - wir treffen uns, und spielen dann ... Richtig ernst kann man das jedenfalls nicht mehr nehmen!"

SportNord: Wie sieht denn die personelle Situation beim TuS aus?
Ivanko: "Ganz, ganz bescheiden! Manuel Nächilla zog sich beim Spiel auf Kunstrasen gegen den SC Sperber einen Bänderriss zu, Kevin Keil haben wir beim Training auf einem Bolzplatz, der einige ein Meter tiefe Löcher hat, verloren ... Wenn wir am Dienstag um 18.00 Uhr beim SC Europa antreten müssen, werde ich es schwer haben, zehn Leute zusammenzubekommen. Ich habe zwar eine Sport-Invalidität von 30 Prozent, werde aber meine Fußball-Schuhe mitnehmen ..."


"Schiedsrichter waren Selbstdarsteller!"

SportNord: Bei der 1:3-Pleite am vergangenen Freitag beim TSV Wandsetal gab's zudem einige Platzverweise ...
Ivanko: "... Ja, das kommt noch dazu, wobei ich sagen muss, dass ich die Roten Karten alle als unverständlich empfunden habe! Ich wurde auch des Feldes verwiesen, das nahm sehr bedenkliche Ausmaße an. Wir hatten das Gefühl, dass das Schiedsrichter-Gespann sich selbst darstellen wollte - egal, auf welche Art!"

SportNord: Wie kamen die Platzverweise denn zustande?
Ivanko: "Ich habe Sascha Bratic mitgeteilt, dass er seine Eckstöße immer auf den kurzen Pfosten zirkeln sollte, da die Wandsetaler dort nicht deckten; damit die Gegner dies nicht hören, habe ich es ihm auf Kroatisch mitgeteilt. Ohne dass der Schiedsrichter uns hätte verstehen können, gab er Bratic die Rote Karte, weil er angeblich eine Aggression in seinem Ton erkannt hatte. Dann war sich der Schiedsrichter bei einer Entscheidung nicht ganz sicher - Jan Dreyer sagte zu ihm, er solle doch seinen Assistenten befragen, und bekam dafür prompt die Gelb-Rote Karte. Schließlich flog noch Dennis Carl nach einer harmlosen Grätsche, nach der die Wandsetaler nicht einmal einen Freistoß gefordert hatten, mit der Ampelkarte vom Platz!"

SportNord: Ist die Niederlage denn nur am Unparteiischen festzumachen?
Ivanko: "Nein, aber die Wandsetaler haben uns nach dem Spiel sogar Bier ausgegeben, weil auch ihnen einige Entscheidungen des Schiedsrichters regelrecht peinlich waren!"

SportNord: Fürchten Sie, dass Ihre Mannschaft noch einmal in Abstiegsgefahr geraten könnte?
Ivanko: "Ganz ehrlich: Ich bin mir nicht ganz sicher, ob uns das erspart bleibt ... Ich weiß, dass wir es sehr, sehr schwer haben werden, überhaupt noch einen Sieg zu erringen! Bei unseren zuletzt schwachen Abwehr-Leistungen müssen wir ja vier, fünf Tore schießen, um überhaupt einen Punkt zu holen. Unseren Torwart Maik Hagemann habe ich fünf Wochen lang überhaupt nicht gesehen, wir haben nur ab und zu mal telefoniert - so geht's nicht!"


"Die Spieler waren zu verwöhnt!"

SportNord: Also haben Ihre Spieler nun, wo keine üppigen Gehälter mehr gezahlt werden, doch keine Lust mehr?
Ivanko: "Es sieht wohl leider so aus, dass hier langsam die Lichter ausgehen ... Am Freitag stand unser Betreuer nach dem Abpfiff alleine mit vier Koffern am Spielfeldrand, und keiner ist hingegangen, um ihm beim Tragen zu helfen! Die Spieler waren hier wohl einfach zu verwöhnt ..."

SportNord: ... worin drückte sich dies aus?
Ivanko: "Wissen Sie, wenn hier in den letzten Jahren ein Spieler dienstags sagte, er benötige noch ein fünftes Paar Schuhe, dann ist ihm dieses bis zum Donnerstag gekauft worden ... Und so haben sich viele daran gewöhnt, dass ihnen so viele Trikots und Schuhe gekauft werden, wie sie woll

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