Oberliga: „Vicky“ fertigt Wedel ab


Im Fußball geben oftmals Kleinigkeiten den Ausschlag. Wie wäre das Oberliga-Nachholspiel zwischen dem SC Victoria Hamburg und dem Wedeler TSV wohl ausgegangen, wenn die Gäste den Führungstreffer erzielt hätten? Die große Chance dazu bot sich Jan Eggers, als er nach einem Foul der Heim-Elf an Tim Jeske aus 17 Metern halbrechter Position zum Freistoß antrat, den Ball aber einen knappen Meter über das Victoria-Gehäuse setzte (10. Minute). Überhaupt begannen die Wedeler stark, ehe im Laufe der ersten Halbzeit die Hausherren leicht die Oberhand gewannen ‒ dass der Endstand sage und schreibe 7:0 für „Vicky“ lauten würde, ahnte zu diesem Zeitpunkt allerdings noch niemand.

Doch der Reihe nach: Die Gäste begannen am Dienstagabend im Stadion Hoheluft forsch, standen hoch und störten die Hausherren früh in deren Spielaufbau. TSV-Stürmer Eric Agyemang ließ sich immer wieder in das Mittelfeld zurückfallen. Vom eingangs erwähnten Freistoß abgesehen, gab es aber keine weiteren aussichtsreichen Torchancen für die Wedeler. Auf der Gegenseite sorgte ein Freistoß von Victorias Andre Monteiro Branco für erste Gefahr im Strafraum der Gäste, deren Torwart Stefan Steen die Situation aber am Ende bereinigte (22.). In der Folge lieferten sich die beiden Teams viele Zweikämpfe im Mittelfeld und die Hausherren gewannen zusehends ein Übergewicht. Dies drückte sich in der 38. Minute auch im Ergebnis aus: Eine Linksflanke von Dennis Bergmann konnten die Gäste nicht klären, woraufhin Klaas Kohpeiß den Ball aus Nahdistanz zum 0:1 unter die Latte setzte.

„Nach dem Seitenwechsel legte der SCV dann richtig los“, hieß es auf der facebook-Seite von „Vicky“. So erhöhten der frisch eingewechselte Nick Scharkowski (46.) sowie Luca David Ernst (48.), jeweils nach Vorlage von Kohpeiß, zügig auf 3:0. Dieser Doppelschlag sei „der Genickbruch“ gewesen, hieß es auf der facebook-Seite der Wedeler, deren Verantwortliche feststellten: „Damit brachen alle Dämme und es kam alles zusammen, was nicht passieren sollte: Individuelle Fehler, gebrochene Moral, schwere Beine nach der kurzen Pause und ein zugegebenermaßen starker Gegner.“ Dieser konnte im weiteren Verlauf der zweiten Halbzeit noch vier weitere Tore nachlegen: So traf wiederum Kohpeiß nach einer Vorlage von Dennis Bergmann (55.); zehn Minuten später assistierte dann erneut Kohpeiß für Scharkowski.

Drei andere Protagonisten waren in der Schlussphase an den letzten beiden Treffern des Tages beteiligt: Der ebenfalls frisch eingewechselte Torben Lindholm leitete erst das 6:0 von Diego Wohlers ein (82.), ehe er selbst ein Zuspiel von Julian Schmid zum 7:0 verwertete (88.). Dies war vor 98 Zuschauern der Endstand. „Wedel wurde im zweiten Spielabschnitt förmlich in alle Einzelteile zerlegt. Nach dem 6:1 im Hinspiel gab es also auch heute einen Kantersieg“, frohlockten die SCV-Verantwortlichen auf ihrer facebook-Seite. Im Gegenzug dazu räumten die Wedeler Offiziellen auf ihrer facebook-Seite unumwunden ein, dass „so ein Ergebnis nicht passieren“ dürfe. Trotzdem trennt die Wedeler nur ein Sieg, nämlich im Oddset-Pokal-Halbfinale, davon, am Pfingstmontag, 21. Mai im Oddset-Pokal-Finale erneut im „Stadion Hoheluft“ antreten zu dürfen ...

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