Oberliga: DFB akzeptiert Altonas Finanzplanung


Die gute Nachricht zuerst: Der Deutsche Fußball-Bund hat den Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit von Altona 93 voll und ganz akzeptiert. Damit erfüllt der Oberliga-Dritte die erste Bedingung, um eine Regionalliga-Lizenz zu erhalten. Allerdings können die Altonaer momentan noch kein regionalliga-taugliches Stadion nachweisen. Bis zum 6. Juni hat Altona Zeit, dem DFB eine Spielstätte, die alle Anforderungen erfüllt, zu präsentieren.


Dabei hat Altona momentan drei Eisen im Feuer:

- Nach der im Frühjahr mit dem Hamburg-Ligisten SC Victoria beschlossenen „Stadion-Kooperation“ wollte Altona den SC Victoria in seinem Bemühen, das altehrwürdige Victoria-Stadion an der Hoheluft regionalliga-tauglich zu machen, finanziell unterstützen. Der geschlossene Vertrag besagte, dass „Vicky“ das Stadion dahin gehend renovieren soll, dass es den Anforderungen des DFB gerecht wird. Doch nicht nur 93-Präsident Dirk Barthel zeigte sich zuletzt enttäuscht über die Vorgehensweise des Kooperationspartners, und da der DFB bei der Begehung des Victoria-Stadions zahlreiche Mängel feststellte, ist diese Lösung derzeit die unwahrscheinlichste.

- Die Altonaer könnten nun doch versuchen, die heimische Adolf-Jäger-Kampfbahn regionalliga-tauglich herzurichten. „Wir müssten eine Planung aufstellen, wie viel Geld dafür in die Hand genommen werden müsste“, kommentierte Barthel die Pläne, doch an der Griegstraße zu verbleiben.

- Das Stadion an der Flurstraße, in dem momentan der Oberliga-Rivale SV Lurup seine Heimspiele austrägt, könnte von der Stadt Hamburg regionalliga-tauglich gestaltet werden. Dabei gibt es zwei Probleme: Es müsste ein weiterer (Not-)Ausgang über ein angrenzendes Schulgelände geschaffen werden, und der relativ weite Weg von den Mannschaftskabinen zum Spielfeld müsste komplett eingezäunt werden. Interessant: Wird das Stadion an der Flurstraße regionalliga-tauglich gemacht, könnte dort auch der Hamburger SV II, der aus der derzeitigen Regionalliga in die neue, dreigleisige Regionalliga absteigen wird, seine Heimspiele bestreiten. Nachdem die Wolfgang-Meyer-Sportanlage an der Hagenbeckstraße vom DFB als nicht regionalliga-tauglich eingestuft wurde, müsste die HSV-Reserve nach derzeitigem Stand ihre Heimspiele in der HSH-Nordbank-Arena bestreiten.

Um den enormen finanziellen Mehraufwand, der durch zusätzliche 17 Spiele in der eigentlichen Bundesliga-Spielstätte der „Rothosen“ entstehen würde, zu verhindern, drängen die HSV-Verantwortlichen darauf, dass die Stadt so schnell wie möglich eine regionalliga-taugliche Spielstätte schafft – davon könnte auch Altona profitieren. Die Luruper, die keine Regionalliga-Lizenz beantragten und in der kommenden Saison in der Hamburg-Liga spielen werden, müssten ihre Heimspiele dann vermutlich in der kommenden Spielzeit auf einem anderen Sportplatz bestreiten (beispielsweise in der Adolf-Jäger-Kampfbahn) – könnten aber in zwei oder drei Jahren, wenn Altona ein neues Stadion gebaut hat, an die Flurstraße zurückkehren, und hätten dann, ohne eigenen finanziellen und organisatorischen Aufwand betrieben zu haben, ebenfalls eine regionalliga-taugliche Spielstätte ...

(JSp)

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