Oberliga: Eintracht hat besseres Ende für sich


Am Sonntag kam es im Rahmen des zehnten Spieltages der Oberliga Hamburg zu einem packenden Duell zwischen der SV Halstenbek-Rellingen und Eintracht Norderstedt. Dem Team von HR-Coach Thomas Bliemeister, der mit Bräuer, Eta, Kebbe, Peters und Stars auf fünf Stammkräfte verzichten musste, steckte dabei die 1:5-Klatsche, die es eine Woche zuvor beim Wedeler TSV kassiert hatte, in den Knochen.

Dennoch erwischten die „Baumschuler“ nun den besseren Start und hätten in der neunten Minute in Führung gehen müssen: Yasar Sahin legte den Ball quer zu Sascha Kremer, dessen Schuss vom Innenpfosten in die Arme von Eintracht-Keeper Frederic Böse sprang. Diese Szene erinnerte an einen Freistoß von Tomas Rosicky (damals Borussia Dortmund), der am 7. April 2001 vom Innenpfosten in die Arme von Oliver Kahn, damals noch Torwart des FC Bayern München, sprang. Auf dem Jacob-Thode-Platz ging es mit zwei guten Torwart-Paraden, fast im Stile eines Oliver Kahns, weiter: Zunächst rettete HR-Keeper Dennis Schultz gegen Tobias Leuthold (25.), im direkten Gegenzug blieb Böse der Sieger im Duell mit Sascha Richert.

Nach einer halben Stunde verzweifelte Richert erneut an den Fähigkeiten von Böse, der einen Freistoß glänzend parierte. Fünf Minuten später gingen dann vor 120 Zuschauern die Norderstedter in Führung: Stefan Siedschlag, der seine Knöchel-Blessur überstanden hatte, schickte Mahmut Yilmaz steil, und nach dessen Zuspiel konnte Kolja Tirums den Ball aus spitzem Winkel zum 0:1 einschieben. Tirums war von Eintracht-Trainer Marco Krausz überraschend anstelle des bis dato besten Torschützen Moritz Mandel aufgeboten worden. Nach dem Seitenwechsel bot sich den Hausherren die große Chance zum Ausgleich, aber Sahin konnte Böse nicht überwinden (46.). Zwei Minuten später machten es die Gäste auf der anderen Seite besser: Tirums sprintete auf der rechten Seite bis zur Grundlinie durch, gleich drei HR-Akteure konnten seine Flanke nicht unterbinden, und Yilmaz schob zum 0:2 ein.

Doch Halstenbek-Rellingen gab sich nicht geschlagen, und nachdem Böse einen Richert-Freistoß nicht festhalten konnte, drückte der eingewechselte Antonio Ude den Ball mit dem Knie zum 1:2 ins Netz (69.). Nun drängte das Bliemeister-Team auf den Ausgleich, den Böse mit knapper Not noch verhindern konnte, als er einen Freistoß, den Richert aus 40 (!) Metern abgefeuert hatte, soeben noch über die Latte lenkte (79.). Den folgenden Eckstoß klärte die Eintracht-Abwehr jedoch nicht entschlossen genug – Nico Marquardt brachte den Ball von der Grundlinie noch einmal in den Fünfmeterraum, wo der aufgerückte HR-Verteidiger Sören Warnick das 2:2 erzielte. Nun hätten die Hausherren sogar in Führung gehen können, doch „Joker“ Ude scheiterte an Böse und verpasste das 3:0 (85.).

Dann wurde HR-Keeper Schultz, der zuvor so stark gehalten hatte, zum „tragischen Helden“: Nachdem er von „Momo“ Yilmaz überlupft worden war, wusste er sich nur noch mit einem Foul gegen den Ex-Profi zu behelfen. Den fälligen Strafstoß verwandelte Leuthold sicher zum 2:3. Wütend waren die HR-Verantwortlichen darüber, dass Schiedsrichter Christian Okun (vom Bahrenfelder SV 19) unmittelbar vor einem Eckstoß für Halstenbek-Rellingen abpfiff, anstatt die Ecke noch ausführen zu lassen. Durch ihren dritten Saisonsieg zogen die Norderstedter im Klassement an den „Baumschulern“ vorbei und liegen mit nun 13 Punkten auf Platz elf. HR rutschte mit zwölf Zählern auf den zwölften Rang ab. (JSp)

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