
Wie SportNord bereits berichtete, könnte dem höherklassigen Fußball beim VfL 93 nach dem Abschied von Hauptsponsor Marco Hölder zum Saisonende das Aus drohen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link). VfL-Liga-Betreuer Jürgen Domzalski erklärte nun: „Eigentlich wollten wir uns bereits zusammensetzen. Da aber unser Geschäftsführer Gerd Lenzen beim Wintersport weilt, wurde das Treffen auf Freitag, 26. Februar, verschoben.“
Domzalski: „Wir brauchen händeringend einen neuen Hauptsponsoren, oder mehrere kleinere Sponsoren!“ Am 26. Februar wird am Borgweg also Klartext gesprochen – neben Lenzen und Domzalski werden dabei auch Liga-Betreuerin Katja Gehrmann und Trainer Daniel Sager mit am Tisch sitzen. Thomas Titze, Trainer des Oberliga-Rivalen TSV Buchholz 08, hat vorab bereits einen Ratschlag für den Stadtpark-Klub parat: „Vielleicht sollten die VfL-Verantwortlichen versuchen, zukünftig noch mehr auf junge Spieler zu setzen, die nicht für Geld spielen, sondern heiß darauf sind, sich in der höchsten Hamburger Spielklasse zu präsentieren.“
Domzalski dazu: „Die Idee ist gut, und natürlich könnten wir es so machen – aber Fakt ist: Ganz ohne Geld geht es nicht! Wenn wir es so machen würden, dann würden wir niemals die Spieler bekommen, die wir brauchen würden, um den Klassenerhalt in der Oberliga zu schaffen ... Wir müssten unseren Akteuren wenigstens das Sprit-Geld bezahlen.“ Domzalski erinnert sich: „Als wir in der Saison 1997/1998 aus der Regionalliga abgestiegen sind, befanden wir uns in einer ähnlichen Situation. Es hieß, dass einige Spieler dem Verein treu bleiben würden ... Es sind aber doch fast alle gegangen, und wir sind als abgeschlagenes Verbandsliga-Schlusslicht in die Landesliga durchgereicht worden.“
Eine Summe, die benötigt werden würde, um für die Saison 2009/2010 eine oberliga-taugliche Mannschaft zusammen zu bekommen, mochte Domzalski selbst nicht nennen: „Dazu könnte nur Herr Lenzen Auskunft geben“, so Domzalski, der betonte: „Über ein Drittel der Spieler unserer aktuellen Mannschaft bekommt kein Geld. Die spielen doch schon dafür, dass sie gesehen werden und vielleicht noch einmal den Sprung in eine höhere Liga schaffen können. In der heutigen Zeit, bei unserer schlechten Wirtschaftslage, müssen sich die Spieler damit abfinden, dass es im Amateur-Bereich kein großes Geld mehr zu verdienen gibt.“
Bereits eine Woche vor dem besagten Gespräch steht für die VfL-Kicker, die in der Oberliga als Tabellen-14. jeweils einen Platz und Punkt über der Abstiegszone überwinterten, am Freitag, 19. Februar, das Duell mit dem drittplatzierten FC St. Pauli II an. Domzalski betonte abschließend: „Wir wollen auf jeden Fall sportlich den Klassenerhalt schaffen und hoffen, dass wir die Rahmenbedingungen dafür schaffen können, dass unsere Fußballer dann auch weiterhin in der höchsten Hamburger Klasse spielen können – und zwar mit Sager als Coach, wenn er denn bleiben möchte ... Bei uns steht jedenfalls kein anderer Übungsleiter zur Debatte!“ (JSp)