
Fünf seiner ersten sechs Saison-Spiele in der Oberliga Hamburg verlor der FC Bergedorf 85. Doch seit Mitte September läuft es wieder bei den „Elstern“, die mittlerweile seit sieben Partien ungeschlagen sind und vier ihrer letzten sechs Spiele gewannen. Bevor Bergedorf am Freitag, 30. Oktober, beim SC Concordia gastiert, sprach SportNord mit 85-Präsident Matthias Hammer über diesen kuriosen Saison-Verlauf sowie die langfristigen Ziele ...
SportNord: Wie zufrieden sind Sie mit den bisherigen Leistungen?
Matthias Hammer: „Wenn man sich anschaut, was für ein Potential in unserem jungen Team steckt, und wie die Entwicklung der letzten Wochen ist, dann bin ich mit unserer Mannschaft und dem Trainer-Team sehr zufrieden. Wir haben eine richtig gute Truppe, die allerdings, das hat man an den ersten Spieltagen bemerkt, zunächst noch nicht so gefestigt war, wie wir es gerne gehabt hätten. Immer dann, wenn sie einen Rückschlag verkraften musste, lief es nicht mehr so wie gewünscht ...“
SportNord: Wieso tat sich Bergedorf zu Saisonbeginn so schwer und war nach sechs Spieltagen mit nur drei Punkten Vorletzter?
Hammer: „Zum einen hat uns in den ersten Spielen das nötige Quäntchen Glück gefehlt. Nehmen wir einmal das Oberliga-Saisoneröffnungsspiel beim SV Curslack-Neuengamme, wo wir in der ersten Halbzeit vier Großchancen vergeben haben. Ich behaupte: Wenn wir dort zur Pause mit 4:0 geführt hätten, hätten wir nicht nur dieses Eröffnungsspiel, sondern auch die nächsten fünf Partien gewonnen ... Aber wir sind gerade zum Anfang auf einige abgezockte Gegner getroffen, die unsere Schwächen aufgedeckt haben.“
SportNord: Welche Schwachpunkte gab es, die mittlerweile behoben werden konnten?
Hammer: „Bei unserer 2:4-Heimpleite gegen den Wedeler TSV war es so, dass der Wedeler Manager Detlef Kebbe und der TSV-Trainer Peter Nogly als alte Füchse gleich bemerkt haben, dass unsere Innenverteidigung noch nicht richtig abgestimmt war, und sie haben uns mit langen Bällen in Verlegenheit gebracht. Außerdem haben die Wedeler in den ersten fünf Minuten über ihre Verhältnisse gespielt, haben uns so nicht ins Spiel kommen lassen und uns den Schneid abgekauft. Und bei unserer 2:4-Heimniederlage gegen den SC Condor hat Söhren Grudzinski so gute Freistöße geschlagen, wie er sie nie zuvor geschlagen hat, und wohl auch nie wieder schlagen wird ...“
SportNord: Wann und wieso hat sich dann für Bergedorf alles zum Guten gewendet?
Hammer: „Als wir am dritten Spieltag bei Eintracht Norderstedt gut spielten und mit 1:0 gewannen, dachte ich, dass wir nun über den Berg wären ... Aber es dauerte dann doch noch einen Monat, bis wir eine richtige Positiv-Serie starten konnten. Ich war aber immer überzeugt davon, dass wir einen Platz im ersten Tabellendrittel erreichen werden, und dass nach unserer Niederlagen-Serie zu Saisonbeginn bald eine Siegesserie kommen würde. Und mittlerweile sehe ich uns auf einem sehr guten Weg!“
SportNord: Wie sieht es denn mit einem Kunstrasenplatz für das Training in Bergedorf aus?
Hammer: „Wir möchten unbedingt einen Kunstrasenplatz haben – es geht diesbezüglich nur noch darum, einen Weg zu finden, um die vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen. Wir haben angeboten, dass wir die Bauträgerschaft übernehmen und sowohl architektonisch als auch finanziell ein Konzept erstellen. Wir brauchen also einen Architekten, der die Vorgaben des Sportamtes umsetzt. Die Vorgaben besagen unter anderem, dass durch den aktuellen Bau eines Kunstrasenplatzes der spätere Bau eines regionalliga-tauglichen Stadions nicht behindert werden darf.“
SportNord: Hoppla! Hat Bergedorf 85 denn Ambitionen, in die Regionalliga aufzusteigen?
Hammer: „Ja, auf jeden Fall! Wir haben die Vision, dass nicht nur unsere Erste Herren-Mannschaft in die Regionalliga aufsteigen, sondern auch unsere Erste Frauen-Mannschaft den Sprung in die Zweite Bundesliga schaffen soll. Und für unsere Jugend-Teams des JFV Jung-Elstern haben wir ebenfalls hohe Ziele: Die erste A- und B-Jugend sollen jeweils die Junioren-Bundesliga erreichen, und die erste C-Jugend soll in der C-Junioren-Regionalliga spielen. Damit möchten wir dann im Hamburger Osten für alle jungen Talente eine gute Alternative zum Hamburger SV und FC St