
Am Donnerstag wurde in der Kreisliga 8 bereits eine vom 14. Spieltag leicht vorgezogene Partie absolviert: Der TuS Appen empfing den SSV Rantzau und legte einen denkbar schlechten Start hin: Nach einer Viertelstunde köpfte der Appener Verteidiger Jonas Spitzmann eine Rantzauer Flanke ins eigene Netz. „Ein schönes Tor, nur leider auf der falschen Seite“, so TuS-Trainer Stefan Penz.
Die Hausherren kamen aber schon drei Minuten später zum Ausgleich, als Björn Kaland erfolgreich war. In der 35. Minute brachte Mathias Tuleweit, der am Spieltag seinen 23. Geburtstag feierte, die Gäste im Nachschuss erneut in Führung. Später erlebte das Geburtstagskind eine weniger schöne Überraschung: „Ihm wurde seine Trainingshose, die wir erst vor einer Woche gekauft hatten, aus der Kabine gestohlen“, berichtete SSV-Coach Andreas Behnemann, und ergänzte: „Dass wir zur Pause mit 2:1 geführt haben, war mehr als verdient – eigentlich hätten wir sogar noch mehr Tore erzielen müssen, haben aber leider einige gute Gelegenheiten ungenutzt verstreichen lassen.“
Fünf Minuten nach dem Seitenwechsel sah Gäste-Akteur Torben Blöcker dann die Gelb-Rote Karte. „Die erste Gelbe Karte, die er für ein Foul bekommen hatte, war vertretbar ... Aber dann ist er zusammen mit einem Appener auf dem nassen, rutschigen Boden in einen Ball gerutscht, beide sind liegen geblieben – und er hat ‚Gelb-Rot‘ gekriegt“, ärgerte sich Behnemann. Obwohl nun in Unterzahl agierend, erhöhten die Rantzauer durch Marcel Mattick auf 1:3 (55.). Als ein SSV-Akteur sich in einen Appener Torschuss warf, entschied Schiedsrichter Jörg Nagel auf Handelfmeter; Jonas Spitzmann verwandelte zum 2:3, auch wenn Gäste-Keeper Torben Denker den Ball noch berührte (65.).
„Danach haben wir in Unterzahl hervorragend gekämpft. Irgendwann dachten wir, es könnte mit dem Auswärtssieg klappen“, so Behnemann, der allerdings mit Irfan Aydin und Kay-Torge Hennig verletzungsbedingt zwei seiner besten Akteure auswechseln musste. Wohl auch der dadurch entstehende Substanzverlust führte dazu, dass die Appener noch zum Sieg kamen: Zunächst konnte die SSV-Abwehr einen langen Ball nicht klären, und Tobias Lißner konnte den zwei Schritte nach vorne geeilten Denker mit einer Kopfball-Bogenlampe von der Strafraumgrenze aus zum 3:3 überwinden (85.). „Wenn der Torwart da auf seiner Linie bleibt, passiert nichts“, schimpfte Behnemann.
In der 89. Minute dann sogar noch das 4:3 für die Hausherren: Vincent Spitzmann tankte sich durch die Mitte durch und schob den Ball dann zum 4:3-Endstand ins rechte Eck. „Aufgrund der zweiten Halbzeit haben wir verdient gewonnen, auch wenn uns die Gelb-Rote Karte natürlich in die Karten gespielt hat“, jubelte Penz. Behnemann, der kurzfristig auf den grippekranken Innenverteidiger Daniel Schirmer verzichten musste, war angefressen: „Das Schiedsrichter-Gespann hatte nicht einmal Kreisliga-Niveau. Dass wir dieses Spiel, in dem es natürlich keinen Schönheitspreis zu gewinnen gab, am Ende noch verloren haben, ist ganz, ganz bitter!“
Penz dankte den Rantzauern noch einmal für ihre Bereitschaft, schon donnerstags anzutreten: „Wir wollen am Sonnabend mit der Mannschaft feiern und werden Rantzau beim Rückspiel eine Kiste Bier spendieren“, so Penz, dessen Team durch den dritten Sieg in Folge mit nun 15 Punkten Tabellen-Elfter ist. Behnemann haderte derweil mit dem Schicksal: „Es war ein Schweine-Spiel: Diffuses Licht, schwer bespielbarer Rasen ...“ Rantzau verpasste es, zumindest vorübergehend die Tabellenführung zu übernehmen, und bleibt mit 28 Zählern Rang-Dritter. (JSp)