
Am 20. November 2016 hatte der Klub Kosova einen 2:1-Sieg gegen den damaligen Spitzenreiter Wandsbeker TSV Concordia gefeiert und die Hinrunde der Oberliga Hamburg mit respektablen 17 Zählern auf dem 15. Rang, der bekanntermaßen kein Regelabstiegsplatz ist, beendet. Aus seinen darauf folgenden zehn Partien holte der Liga-Neuling aber nur noch einen mageren Punkt ‒ was dazu führte, dass Kosova auf den vorletzten Platz abrutschte und plötzlich sechs Zähler Rückstand auf das rettende Ufer aufwies.
Am 28. Spieltag hatte Kosova nun aber endlich wieder Grund zum Feiern: „Hurra, wir leben noch!“, könnte die Botschaft lauten, nachdem das Kosova-Team mit einem 4:1 gegen die SV Halstenbek-Rellingen endlich seinen sechsten Saisonsieg feierte. „Durchatmen, freuen, weitermachen“, hieß es anschließend auf der facebook-Seite von Kosova. Um dem am Sonntag anstehenden Wilhelmsburger „Inselmarathon“ auszuweichen, rollte bereits am Sonnabend der Ball auf dem Kunstrasenplatz an der Dratelnstraße: „Wir hatten das Spiel insgesamt recht sicher im Griff. Der Gegner verfügte nicht über die erforderliche Qualität, uns in der zweiten Halbzeit ernsthaft in Bedrängnis zu bringen“, hieß es anschließend auf der facebook-Seite von Kosova.
Im ersten Durchgang zeigten beide Mannschaften den Zuschauern nicht die allzu große Fußballkunst. Die Gäste gingen in Führung, als Amir Ukshini bereits in der ersten Minute bei einem Laufduell einen Foulelfmeter verwirkte, den HR-Akteur Marcel Schöttke zum frühen 0:1 verwandelte. In der Folge haderten die Hausherren mit Schiedsrichter Ralph Vollmers, der ein Kosova-Tor wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannte ‒ und hatten Glück, dass ein hoher Ball der Halstenbeker nur am Lattenkreuz landete. Nach einer knappen halben Stunde kamen die Hausherren dann zum Ausgleich: Einen schönen Pass von Agonis Krasniqi verwertete Yiner Ronal Arboleda Sanchez und schoss zum 1:1 ein (27.). Mit diesem Ergebnis wurden die Seiten gewechselt.
Dass Arton Mazrekaj, der seit dem Rücktritt von Thorsten Beyer auch das Traineramt bei Kosova innehat, in der Pause Davide Pedroso-Bussu einwechselte, machte sich bezahlt. Der 34-Jährige, der auf viele höherklassige Stationen zurückblicken kann, wurde für die Halstenbeker zum personifizierten Albtraum: Zunächst provozierte er ein Eigentor von Gäste-Akteur Dennis Ghadimi Nouran (48.). Dann konnte sich HR-Keeper Mirko Oest, der beim Aufeinandertreffen mit Patrick Smereka einen Strafstoß verwirkt hatte, nicht lange über seine Elfmeter-Parade gegen Mert Kepceoglu freuen ‒ denn Pedroso Bussu setzte nach und erzielte im Nachschuss das 3:1 (54.). Nachdem Pedroso Bussu auch das 4:1 geschossen hatte (75.), konnte es Kosova verschmerzen, dass Kepceoglu noch die Gelb-Rote Karte sah (79.).
Die Kosova-Verantwortlichen lobten auf ihrer facebook-Seite ihre Abwehrspieler, „die die guten HR-Stürmer Tim Jeske und Christian Okafor stets fest im Griff hatten“, wie es hieß. Die Chance, den Rückstand auf das rettende Ufer, der durch den 5:0-Kantersieg des Tabellen-15. FC Süderelbe gegen den HSV Barmbek-Uhlenhorst vom Freitagabend weiter sechs Punkte beträgt, könnte Mazrekajs Team möglicherweise am Ostermontag, 17. April verkürzen: Dann gastiert es zum ultimativen Kellerkick beim Schlusslicht BSV Buxtehude.