Oberliga: Wachter watscht Wedel ab


Natürlich freuten sich die Verantwortlichen des TuS Osdorf über den 1:0-Sieg, den sie am Sonntag beim Wedeler TSV feierten. Allerdings gab TuS-Torwart-Trainer Marco Ewert unumwunden zu, dass „ein Schatten über dem Erfolg liegen“ würde. Der Grund dafür war eine unschöne Szene, die sich in der 27. Minute des West-Duells ereignete: Gäste-Akteur Jan Collet bespuckte den Wedeler Nicolaj Rörström und flog mit der Roten Karte vom Platz. „Ja, ich habe gespuckt – aber es war ein Versehen, dass ich meinen Gegenspieler getroffen habe“, sagte der 19-Jährige selbst zu der Szene.

Etwas andere Worte fand TSV-Trainer Daniel Domingo: „Die Situation hat sich direkt vor unserer Bank abgespielt und ich konnte gut sehen, dass der Osdorfer Spieler in die Richtung geschaut hat, in die er gespuckt und Rörström am Hinterkopf getroffen hat.“ Fakt ist: Der Schiedsrichter-Assistent, der einen ähnlichen Blickwinkel wie Domingo hatte, informierte Spielleiter Alexander Nehls (vom SC Eilbek), der daraufhin „Rot“ gegen Collet zückte. „Wir als Osdorfer Verantwortliche haben die Situation nicht genau gesehen – aber Spucken ist etwas, was gar nicht geht und nicht den Werten des TuS Osdorf entspricht“, fand Ewert klare Worte. Die TuS-Verantwortlichen überlegen, gegen Collet, der im Sommer vom SC VW Billstedt 04 an den Blomkamp gekommen war und dort bisher „mit seiner Fröhlichkeit äußerst positiv auffiel“, wie Ewert hervorhob, eine vereinsinterne Sperre bis zum 31. Dezember zu verhängen. Domingo nannte es „bemerkenswert“, dass Rörström ruhig blieb: „Als ich als Spieler einmal bespuckt worden bin, bin ich ausgerastet und ebenfalls vom Platz geflogen“, gestand der TSV-Trainer.

Zum Sportlichen: Die Osdorfer hätten schon in der 25. Minute in Führung gehen können, ja müssen, als Prince Hüttner nach einem perfekten Steilpass von Jeremy Wachter zunächst die Wedeler Jorma Eggers und Joao Nunes Correia Junior aussteigen ließ, dann aber frei vor TSV-Torwart Andre Alves Lopes wegrutschte. Dann bugsierte Wachter einen weiten Abschlag von Gäste-Keeper Claus Hencke mit langem Bein knapp links am Ziel vorbei (34.), ehe Wachter links im Wedeler Strafraum zu Boden ging – Joao Nunes Correia Junior hatte ihn mit seiner Hand berührt, aber es war vertretbar, dass es keinen Elfmeter gab (43.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit hielt Hencke dann stark Schüsse der Wedeler Luis Diaz Alvarez und Enzo Simon.

In der Pause stellte Domingo auf ein flaches 4-4-2-System um – und nach dem Abpfiff fest, dass dies „nichts gebracht habe“, da seine Spieler ihm „entweder nicht zuhören“ würden oder „die Anweisungen nicht umsetzen könnten“. So sah Domingo „ein ganz schwaches Spiel“ von seiner Elf, in dem er trotzdem „gerne einen Punkt mitgenommen hätte“. Doch Wachter hatte etwas dagegen: Felix Spranger fand mit einem Pass den TuS-Torjäger, der stark an einem Wedeler Verteidiger vorbeizog und gegen den auf seiner Linie verharrenden Alves Lopes zum 0:1-Endstand einschoss (87. Minute).

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