Oddset-Pokal: Concordia mit 3:1 Arbeitssieg bei Wandsetal


Oberligist Wandsbeker TSV Concordia tat sich im Drittrunden-Spiel des Oddset-Pokals beim Bezirksliga-Aufsteiger TSV Wandsetal schwerer als erwartet, gewann aber dann doch mit 3:1. Schon vor der Partie zwischen David und Goliath äußerte Concordias Coach Frank Pieper von Valtier das eher bescheidene Ziel „Hauptsache weiterkommen“. Mit einem Kader, in dem ein Dutzend Neuzugänge den Weg an den Bekkamp gefunden hatten, bedürfe es „noch einiger Zeit, das Team zu einer echten Einheit zu formen“.
Wenn auch auf unterem Niveau gerade erst in der Bezirksliga angekommen, hat es da Wandsetals Trainer Sascha Wentzien leichter, denn seine Mannschaft ist in großen Teilen zusammengeblieben und wurde nur auf wenigen Posten punktuell verstärkt.

Concordia begann zwar selbstbewusst. Den ersten gezielten Torschuss gab aber Wandsetals Torjäger Philipp Rössing ab, als er einen Freistoß aus 20 Metern auf den sicher parierenden Torwart Tim Burgemeister abgab (8.). Zwei Zeigerumdrehungen später konnte die Abwehr des Bezirksligisten einen Ball nicht zielgerichtet aus dem Sechzehner klären, was Cem Cetinkaya mit der 1:0 Führung beantwortete (10.). Hätte Kevin Zschimmer ein Klassezuspiel von Serhat Yapici aus ca. 70 Metern zum eigentlich sicheren 2:0 verwandelt, wäre es vermutlich richtig ungemütlich für den TSV geworden. Doch Zschimmer wollte es gegen Torwart Lars Hendrik Bothe „zu schön“ machen und verdaddelte die sich ihm bietende Großchance leichtfertig (12.). Zwei Minuten später machte er es deutlich zielgerichteter, aber sein Kopfball strich nur haarscharf links am Tor vorbei.

Concordia war in dieser Phase zwar deutlich am Drücker, machte sich aber das Leben mit Ballverlusten im Spielaufbau hin und wieder gegen giftig anlaufende Hausherren schwer, die nach 20 gespielten Minuten bereits ihren vierten Freistoß für sich verbuchen konnten, daraus aber nichts machten. Kurz vor der vom guten Referee Thomas Sieg verordneten, und bei tropischen Temperaturen auch nötigen Trinkpause ließ Serhat Yapici noch einen Schlenzer aus fast 30 Metern los, der TSV Torwart Bothe im Rückwärtslaufen zu einer Vollstreckung zwang, um den Ball noch über die Latte zu lenken (23.). Dass sich Bothe (Neuzugang vom SV Bergstedt) beim Wiederaufkommen auf den Boden schwer an der rechten Hand verletzte, wurde erst zur Pause offenbar. Er machte jedenfalls zunächst weiter und musste dabei nur noch in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit richtig eingreifen, nachdem ihn Mohamed Labiadh mit einem Schuss aus 17 Metern zu einer letzten Glanzparade zwang.

Davor, in der letzten Viertelstunde des ersten Durchgangs waren es aber die Hausherren, die das Heft des Handelns gegen viel zu passive Oberligisten in die Hand nahmen. So war es nach 32 Minuten der immer gefährliche Philipp Rössing, der seinem Gegenspieler die Hacken zeigte und rechts im Strafraum am aufmerksamen Tim Burgemeister im Tor scheiterte. Fünf Minuten danach wurde es noch knapper, als Tobias Witt aus 17 Metern sehr knapp am linken Pfosten vorbeischoss. Auch Philipp Rössing blieb nach einem Concordia-Ballverlust 20 Meter vor dem eigenen Tor aus gleicher Distanz der mögliche Ausgleich verwehrt (41.).

Aus oben genannten Gründen musste dann im zweiten Spielabschnitt bei den Gastgebern der bis dahin als guter Innenverteidiger agierende Alexander Schulz zwischen die Pfosten. Trainer Wentzien war zum Umstellender bis dahin sattelfesten Innenverteidigung gezwungen und brachte Sebastian Gromm ins Spiel.

Concordia war nun wieder am Drücker, ließ aber mit zuviel Klein-Klein und Einzelaktionen die Hausherren, die weiter viel Leidenschaft und Einsatz präsentierten, immer wieder spätestens im Sechzehner klären. Mit tadellosem Zweikampfverhalten gewannen die Wandsetaler auch so einige Duelle im Mittelfeld und versuchten ab und an ihr Heil in der Offensive. Darauf warteten die Concorden wohl, die innerhalb von drei Minuten zwei schnelle Konter aufzogen. Zunächst hatte dabei Maurizio D`Urso nach Labiadh-Zuspiel das 2:0 auf dem Fuß. Doch sein 17-Meter-Schuss ging rechts daneben (59.). Zwei Minuten später ging es noch schneller – zu schnell für den TSV – nach vorne. Diesmal legte Geburtstagskind Labiadh für Zschimmer auf, der aus drei Metern den Ball ins Netz setzte (61.). Doch dieser Nackenschlag ließ die Gastgeber nicht verzagen. Innerhalb von 60 Sekunden blieb Marcel Loitz zweimal glücklos, als er erst einen Kopfball knapp links am Tor der Concorden vorbeisetzte und dann per Direktabnahme aus 14 Metern den Ball gegen eine nicht sichere Abwehr der Gäste nur knapp über die Latte rauschen ließ (68./69.).

Doch die nur ab und zu aufblitzende individuelle Klasse des Oberligisten setzte sich dann doch durch. Als Pascal El-Nemr links im Sechzehner zum Abschluss kam, blieb er eiskalt und entschied mit dem 3:0 das Spiel endgültig (84.). Kurz zuvor war es auf der anderen Seite der Neuzugang vom VfL Hammonia, Abdoulie Touray, ein wahrer Rohdiamant, der das 1:2 hätte machen können, aber im letzten Moment geblockt wurde.

Den hochverdienten Ehrentreffer zum 1:3 markierte schließlich Tobias Witt per Foulelfmeter, den Ricardo Balzis gegen Abdoulie Touray verursacht hatte (87.).

Fazit: Ein Pokalspiel, das den zahlreich erschienen Zuschauern – auf jeden Fall den Anhängern der Gastgeber – Spaß gemacht hatte und dem Oberligisten weit mehr abverlangt hatte als vermutet.




hvp

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