Oddset-Pokal: Escheburg schafft nächste Sensation


Die Ausgangslage des Oddset-Pokal-Drittrunden-Duells war sehr reizvoll: Würde der Escheburger SV (Neuling der Kreisklasse 1), der in der Zweiten Runde sensationell den Ost-Bezirksligisten FSV Geesthacht 07 mit 3:1 nach Verlängerung besiegt hatte, als einziger Kreisklassen-Vertreter in die Vierte Runde einziehen? Oder der SV Tonndorf-Lohe (Kreisliga 5), der bereits zwei Landesligisten eliminierte (den SC Europa mit 3:0, den FC Voran Ohe mit 5:0)?

Im Grüppentalstadion ging Tonndorf-Lohe durch einen von Dennis Nebel sicher verwandelten (und vom Escheburger Eugen Hermuth verschuldeten) Foulelfmeter früh in Führung (7.). Doch die Hausherren kamen in der 17. Minute zum Ausgleich, als Alexander Reimer einen Freistoß von Dennis Horn zum 1:1 einköpfte. Patrik Weber gelang das 1:2 für die Gäste (29.), und ESV-Coach Carsten Puttfarken gab zu: „Eigentlich gingen wir zu diesem Zeitpunkt schon auf dem Zahnfleisch!“ In der Pause musste Puttfarken zudem wechseln: Der angeschlagene Markus Baumann konnte nicht weiter spielen, für ihn kam der ebenfalls angeschlagene Ersin Balik in die Partie. Puttfarken lobte: „Balik gab dem Spiel durch seinen unermüdlichen Einsatz eine entscheidende Wende!“

Knut Spohnholtz, einer der stärksten Escheburger, erzielte in der 51. Minute mit einem Hammer in den Winkel das 2:2, doch nur zwei Minuten später führte wieder der Kreisligist, als erneut Nebel zum 2:3 traf. In der 65. Minute glich Spohnholtz mit einem Foulelfmeter, den Patrik Detschades „herausgeholt“ hatte, zum 3:3 aus. Es war ein packendes Duell, und in der 70. Minute brachte Peter Helms erstmals das Kreisklassen-Team in Führung. In der Schlussphase kassierte Tonndorf-Lohe zwei Platzverweise, wodurch sich die Gäate selbst um die Chance brachten, zum Ausgleich zu kommen, und der Escheburger „Joker“ Christian Gerkens, der am Spieltag Vater geworden war, traf zum entscheidenden 5:3 gegen SVTL-Torwart Rud Gunther (88.).

In der Schlussminute sahen ein weiterer Gäste-Akteur sowie das Escheburger Geburtstagskind Balik (feierte am Spieltag seinen 21. Geburtstag) jeweils noch die Rote Karte. Puttfarken befand: „Es war ein Spiel, das den zahlreichen Zuschauern alles bot, was das Fußballerherz begehrt: Kampf, Tore und Dramatik pur!“ Für Puttfarken war „der Sieg gegen Tonndorf-Lohe deutlich höher zu bewerten als der Erfolg gegen Geesthacht, weil wir fast mit dem letzten Aufgebot angetreten und mehrere Spieler verletzt oder grippegeschwächt in die Partie gegangen sind!“ So wurde der vorherige Favoriten-Schreck Tonndorf-Lohe nun selbst das Opfer eines Sensationssieges: „Manchmal ist es im Pokal gegen ein Kreisklassen-Team eben schwerer als gegen einen Landesligisten“, so Puttfarken abschließend. (JSp)

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