Oddset-Pokal: Rasensport fertigt Lurup ab


„Die Tore sind noch etwas hässlicher geworden ‒ sonst hat sich im Rosenstadion nichts verändert.“ Dies sagte Selcuk Turan, der als Trainer des West-Bezirksligisten SV Lurup momentan gesundheitsbedingt pausiert, aber am Dienstagabend unter den Zuschauern weilte, als die Luruper in der Dritten Runde des Oddset-Pokals bei Rasensport Uetersen antraten. Und Turan, der von 2003 bis 2007 für den TSV Uetersen kickte, hatte an seiner früheren Wirkungsstätte wenig Grund zur Freude: Die Rasensportler (Neuling in der Kreisliga 7) fertigten die klassenhöheren Luruper mit 6:1 ab und zogen erstmals in ihrer noch jungen Geschichte in die Vierte Pokal-Runde ein.

Schon in der dritten Minute trugen die Hausherren ihren ersten guten Angriff vor: Eine Rechtsflanke von Marvin Schramm verlängerte Gäste-Akteur Haji Jamal gefährlich gen eigenes Gehäuse, doch SVL-Keeper Joschka Grimme fing den Ball. Nach einer kurzen Phase des Abtastens übernahmen die Rosenstädter schnell das Kommando und die nächsten Chancen ließen auch nicht lange auf sich warten: Schramms zweite Flanke verpasste Marcel Jobmann beim Versuch eines Flugkopfballs um Zentimeter (9. Minute), dann strich ein Freistoß von Fynn Laut als Aufsetzer knapp links vorbei (15.). Anschließend gab es schon die erste Trinkpause ‒ aufgrund der extrem hohen Temperaturen hatten die Rasensport-Verantwortlichen nämlich vorgeschlagen, alle 15 Minuten eine kurze Unterbrechung einzulegen. „Und dem haben wir gerne zugestimmt“, erklärte Schiedsrichter-Assistent Timo Rehder (vom Heidgrabener SV).

Die Heim-Elf spielte auch in der zweiten Viertelstunde weiter couragiert nach vorne, hatte aber zunächst kein Glück im Abschluss. Artur Koziol leitete einen Schramm-Einwurf per Hacke weiter zu Fynn Laut, der von halbrechts aus sechs Metern zu hoch zielte (19.). Dann trat Jobmann zweimal zum Freistoß an: Erst schoss er knapp rechts vorbei (21.) und sein nächster Versuch wurde von der Luruper Abwehrmauer abgefälscht, woraufhin Schramm beim Nachschuss an Grimme hängen blieb (24.). In der 26. Minute gingen die Uetersener dann aber in Führung: Als die Gäste eine Freistoßflanke von Fynn Laut zu kurz klärten, schoss Artur Koziol von halbrechts aus acht Metern zum hochverdienten 1:0 ein. Nach der zweiten Trinkpause verflachte die Partie etwas. Überraschend glichen die Luruper, denen mit Martin Bushaj, der von 2001 bis 2014 für den TSV Uetersen kickte (im Urlaub) und Torjäger Weys Karimi (verletzt) zwei Stammkräfte sowie einige weitere Akteure fehlten, aus: Nach einem langen Pass kam Rasensport-Torwart Alexej Schmidt weit aus seinem Gehäuse heraus, aber nicht an den Ball heran, woraufhin Fatih Bayraktar per Lupfer das 1:1 gelang (35.).

Wenig später bekam SVL-Kapitän Haris Junuzovic, der bereits mit „Gelb“ vorbelastet war, wegen eines Fouls an Philipp Ehlers vom souveränen Schiedsrichter Thomas Hübner (Kickers Halstenbek) die Gelb-Rote Karte (39.). Und kurz vor der Pause nahm Rasensport-Kapitän Philipp Ehlers von halbrechts aus ganz genau Maß: Er schaute und schaute, ehe er via linkem Innenpfosten zum 2:1 einschoss (45.). Nach dem Seitenwechsel spielte die Heim-Elf weiter couragiert nach vorne und wollte die Entscheidung herbeiführen. Philipp Ehlers (61.) und Jobmann (67.) vergaben zunächst zwei weitere Großchancen, ehe Jobmann eine Rechtsflanke von Raphael Friederich aus fünf Metern zum 3:1 einköpfte (65.). Sogar 4:1 hieß es, als Jobmann nach Schramms Einwurf beim Torschuss links im Gäste-Strafraum gefoult wurde und Hübner auf Elfmeter entschied, den Philipp Ehlers flach rechts verwandelte, auch wenn Grimme in die richtige Ecke sprang (78.).

Bei der folgenden, letzten Trinkpause sah SVL-Akteur Sulayman Bojang wegen Meckerns gegenüber den Schiedsrichtern „Gelb-Rot“. Dann wurde bei der Heim-Elf André Pott eingewechselt − und der „Joker“ zeigte seinen Mitspielern, was eine eiskalte Chancenverwertung ist. Mit seinem ersten Ballkontakt grätschte er Schramms Linksflanke in das Netz (81.), ehe er in der Nachspielzeit nach einem Querpass des ebenfalls eingewechselten Mario Ehlers von halbrechts aus einlief und zum 6:1-Endstand einschob (95.). Damit erreichte Rasensport Uetersen als zweiter Kreisligist nach dem FC Viktoria Harburg (Staffel 1), der für die Dritte Runde ein Freilos bekommen hatte, die Vierte Runde.

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