Oddset-Pokal: Seeliger und Mensing sprechen Klartext


Wie SportNord bereits berichtete, gewann der Oberligist SC Concordia am Dienstagabend überraschend das Oddset-Pokal-Finale gegen den Regionalligisten Altona 93 mit 2:1 (siehe unten stehenden Link). Nach dem Abpfiff gab es im Ballsaal in der Südtribüne des Millerntor-Stadion noch eine Pressekonferenz, die mindestens genau so interessant war wie das Spiel selbst ...


Doch der Reihe nach: Zunächst bedankte sich Joachim Dipner, Spielausschussvorsitzender des Hamburger Fußball-Verbandes, bei den Verantwortlichen des Zweitligisten FC St. Pauli dafür, dass sie ihr Stadion für das Endspiel zur Verfügung stellten: „Das war keine Selbstverständlichkeit, wir sind St. Pauli zu großem Dank verpflichtet!“ Dann kam Birte Engelken, Pressesprecherin von Lotto Hamburg, dem Sponsor des Oddset-Pokals zu Wort und sagte: „Es war eine fantastische Stimmung im Stadion. Ich möchte ein ganz, ganz großes Dankeschön an alle Zuschauer richten – sie waren einfach großartig!“


Anschließend gab Concordia-Coach Andreas Reinke sein Statement ab:

„Ob uns eine Überraschung oder Sensation gelungen ist, weiß ich nicht - aber sicherlich waren wir im Finale der Außenseiter. In der ersten Halbzeit wollten wir eigentlich Entlastungsangriffe starten und auch nach vorne spielen, doch das haben wir nicht ganz hinbekommen. Nachdem wir dann in der 42. Minute das 0:1 kassiert haben, das übrigens ein wunderschönes Tor war, haben wir uns in der Pause in der Kabine noch einmal geschworen, im zweiten Durchgang alles zu geben und nichts frühzeitig her zu schenken, schließlich steht man nicht jeden Tag in einem Finale ... Und ich glaube, aufgrund der zweiten Hälfte ist unser Sieg am Ende auch nicht ganz unverdient.

Victor da Silva und ich haben das in den letzten acht Monaten ganz gut hinbekommen. Wir sind damals im Oktober 2008 angetreten, um den Klassenerhalt in der Oberliga zu sichern und im Pokal so weit wie möglich zu kommen. Beides haben wir geschafft: Der Liga-Verbleib ist schon vor unserem letzten Punktspiel, das wir am Freitag, 29. Mai, absolvieren, gesichert – und weiter, als den Titel zu holen, kann man im Pokal nicht kommen ... Gerade, weil die Situation bei Concordia in den letzten Monaten alles andere als einfach war, bin ich mächtig stolz auf meine Mannschaft. Ich denke, für den Verein ist der Pokal-Sieg auch eine ganz, ganz großartige Sache!“


Dann sprach Altonas Trainer Thomas Seeliger, neben dem mit versteinertem Gesichtsausdruck 93-Präsident Dirk Barthel saß, Klartext:

„Wir haben Concordia als Gegner absolut ernst genommen, denn es gab ja auch keinen Grund dafür überheblich aufzutreten. Diese Niederlage tut richtig weh – zum einen, wenn man die wirtschaftliche Situation unseres Vereins betrachtet, und zum anderen, weil sie absolut unnötig war. Die Zuschauer die uns heute beobachtet haben, haben gesehen, wieso wir in letzter Zeit auch so viele Punktspiele verloren haben. Wir haben die erste Halbzeit klar bestimmt, da hatte Concordia nur eine Torchance ... Es ist ja gut und schön, wenn mein Kollege Reinke sagt, dass sein Team den Sieg aufgrund der zweiten Halbzeit verdient hat – aber ich sage, dass wir alle drei Tore selbst geschossen haben.

Es war ein katastrophaler Fehler, der Concordia das 1:1 ermöglicht hat: Nach einem Freistoß von der Mittellinie kommt unser Torwart Hinz raus, dann behindern er und ein Abwehrspieler sich gegenseitig. Einerseits hätte Hinz bei dieser Szene im Tor bleiben können, andererseits hätte der Verteidiger auch einen Schritt zur Seite machen können. So oder so hätten wir den Ball in dieser Situation, in der wir nicht vom Gegner bedrängt wurden, zur Seite klären müssen. Und beim 1:2 kriegt Rabenhorst den Ball an den Fuß und schießt ihn ins eigene Netz. Momentan kommt ein Tiefschlag nach dem anderen – was das für Konsequenzen haben wird, werden wir in aller Ruhe aufarbeiten.

Fakt ist: Mit der Qualität, die wir im Kader haben, und den Mitteln und Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, müssen wir in der Lage sein, dieses Spiel zu gewinnen – aber Woche für Woche hauen wir uns das, was wir uns selbst aufgebaut haben, mit dem eigenen Arsch wieder um. Wenn man so auftritt, wie wir es in diesem Finale getan haben, hat man es nicht verdient, den Pokal zu holen. Einige unserer Spieler träumen vom g

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