
Den 2. Mai 2007 wird beim SC Victoria so schnell keiner vergessen: Im Halbfinale des Oddset-Pokals gelang an jenem Tag ein sensationeller 3:1-Sieg gegen den damaligen Regionalliga-Spitzenreiter FC St. Pauli (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), der an der Hoheluft fast noch mehr gefeiert wurde als wenig später der Gewinn der Hamburg-Liga-Meisterschaft und des Oddset-Pokals.
Knapp fünf Monate später kämpft St. Pauli in der Zweiten Bundesliga um Punkte, „Vicky“ ist seit dem vergangenen Wochenende wieder Tabellenführer in der Hamburg-Liga – und trifft nun am heutigen Mittwoch in der vierten Runde des Oddset-Pokals der neuen Saison auf den FC St. Pauli II. Bevor im altehrwürdigen Victoria-Stadion um 19 Uhr der Anpfiff ertönt, sagt SC-Coach Bert Ehm: „Das ist ohne Frage eine harte Nuss, aber wir haben die Erste Mannschaft von St. Pauli geschlagen – warum sollte uns das nicht auch gegen die ‚Zweite’ gelingen?“
Tatsächlich wäre ein erneuter Heimsieg gegen den Kiez-Klub kein so großer Husarenstreich wie jener vom 2. Mai – doch die St. Pauli-Reserve gastiert immerhin als Oberliga-Dritter an der Hoheluft. In den ersten sieben Punktspielen musste sich das Team vom zurückgekehrten Trainer Joachim Philipkowski nur dem Titelanwärter BV Cloppenburg geschlagen geben (1:3), am vergangenen Sonnabend gab es ein 2:2 gegen den starken Neuling VfB Oldenburg. „Wir sind zwei Mal nach einem Rückstand wieder gekommen, darauf können wir aufbauen“, war Philipkowski mit dem Remis im Verfolger-Duell an der Waidmannstraße nicht unzufrieden.
Fünf Victorianer verbinden übrigens mit St. Pauli nicht nur besagten Halbfinal-Coup aus dem vergangen Mai, sondern noch zahlreiche weitere Erinnerungen. Manager Ronald Lotz etwa, gerade 41 Jahre alt geworden, bestritt am 6. September 1986 ein Zweitliga-Spiel für den Kiez-Klub (gegen die Stuttgarter Kickers wurde er eingewechselt), ehe 22 Zweitliga-Partien für den TSV Eintracht Braunschweig folgten. Und mit Jasmin Bajramovic (bis 1997 bei St. Pauli II), Stephan Rahn (1999), Sven Trimborn (2002) und Marc Pomorin (2003) stehen vier Akteure im Team von Ehm, die am Millerntor nicht den Sprung von der Zweiten in die Erste Mannschaft schafften ...