
Die letzten drei Derbys gegen den SV Todesfelde hatte der TuS Hartenholm deutlich verloren: 2:7 und 1:6 daheim sowie 0:3 in Todesfelde lauteten die jüngsten Ergebnisse aus TuS-Sicht. Am Sonnabend ist es den Hartenholmern nun aber gelungen, ihrem „großen Nachbarn“ die Hörner aufzusetzen: Mit 3:1 gewannen sie im Joda-Sportpark und fuhren damit drei im Kampf um den Klassenerhalt eminent wichtige Punkte ein.
In einem Spiel, das von beiden Mannschaften sehr leidenschaftlich geführt wurde, gelang es dem Außenseiter, dem Favoriten „die Lust am Fußball zu nehmen“, wie Markus Weber, Sportlicher Leiter des SVT, es ausdrückte. Dabei hätte die Partie für die Todesfelder besser kaum beginnen können: Gäste-Verteidiger Robert Wasner wollte einen Ball ins Aus klären, schoss dabei aber nur einen Gegenspieler an. So sprang das Spielgerät zum Ex-Hartenholmer Morten Liebert, der zum 1:0 einschob (8. Minute). „Das war ohne Frage ein Geschenk des Gegners“, stellte Weber fest. Die frühe Führung verlieh dem Auftritt der Todesfelder allerdings keinerlei Sicherheit. Im Gegenteil: Sie verloren in der Folge sehr schnell die Ordnung, die ihr Spiel sonst in der Regel prägt. Bis zur 35. Minute war die Führung der Hausherren trotzdem noch verdient, weil es die Gäste nicht verstanden, sich Chancen herauszuspielen. Dann besaß Tim Ollenschläger nach einem Todesfelder Abwehrfehler eine hervorragende Gelegenheit zum Ausgleich, doch er scheiterte freistehend am gut reagierenden Danny Schramm (36.). Der SVT-Torwart parierte kurz nach der Pause auch einen Kopfball von Maximilian Kokot, den dieser freistehend aus Nahdistanz abgegeben hatte (46.).
„Wir haben uns zu sehr im Klein-Klein-Spiel verzettelt“, gestand SVT-Trainer Sascha Sievers, der in der Pause vergeblich „mehr Konsequenz und Klarheit“ von seinem Team eingefordert hatte. In der 47. Minute fiel der Ausgleich, der aus SVT-Sicht allerdings sehr unglücklich zustande kam: Einen Eckstoß des Hartenholmers Florian Wurst wollte Yannick Chaumonteigentlich klären ‒ doch der Ball versprang dem Todesfelder so, dass er ihn zum 1:1 ins eigene Tor lenkte. Dieser Ausgleich gab den Gästen noch mehr Selbstvertrauen, während die Hausherren zunehmend ungeduldiger agierten und nur bei einigen Kontern etwas Gefahr ausstrahlten. Die einzige echte SVT-Chance im zweiten Durchgang besaß vor den Augen von 425 Zuschauern Dennis Studt, der aus zwölf Metern knapp vorbei zielte (68.). Die Hartenholmer drückten auf das zweite Tor, das Lasse Peters noch knapp verpasste, als sein Schuss zur Ecke abgefälscht wurde (80.). Zwei Minuten später war es aber soweit: Die Gäste konnten gegen die schlecht stehende SVT-Abwehr einen Doppelpass in den Raum spielen und Kokot vollendete im Zusammenspiel mit Wurst zum 1:2 ‒ der Außenseiter führte!
In der Schlussphase versuchten die Todesfelder zwar, zumindest noch einen Punkt zu retten, doch in der 88. Minute war das Derby zugunsten der Hartenholmer entschieden: Wurst lief Danny Schramm an und der SVT-Torwart wollte den TuS-Spieler außerhalb seines Strafraums ausspielen, was ihm gründlich misslang ‒ 1:3. „Die Hartenholmer haben in der zweiten Halbzeit den besseren Fußball gespielt und am Ende hochverdient gewonnen“, gab Weber zu, während sich Sievers darüber ärgerte, dass sein Team dem Gegner „die Tore auf einem Silbertablett serviert“ habe. Die Hartenholmer, die daheim noch punktlos sind, feierten ihre Auswärtszähler zwölf bis 14 enthusiastisch und verabschiedeten sich in eine Lokalität, deren Namen sie nicht verrieten.