Schleswig-Holstein-Liga: Gerechte Punkteteilung


Vor dem Anpfiff ihres Schleswig-Holstein-Liga-Duells hatten der SV Todesfelde und Flensburg 08 jeweils 30 Saison-Treffer auf ihrem Konto. Wer nun dachte, dass das direkte Aufeinandertreffen zu einem Offensiv-Spektakel mit zahlreichen Torchancen werden würde, irrte sich allerdings. Die Zuschauer sahen „nur“ zwei Tore, aber ein sehr intensives und bis zum Abpfiff spannendes Duell.

Am Ende gab es ein 1:1-Unentschieden und auch die Trainer-Kommentaren zum Spiel waren fast deckungsgleich. „Das ist ein leistungsgerechtes Ergebnis, mit dem wir gut leben können. Wichtig war uns, dass wir nicht verlieren – und am Ende haben wir lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“, urteilte SVT-Trainer Sascha Sievers. 08-Coach Frank Papenberg sagte: „Wir hatten zwar mehr Spielanteile und die größeren Einzelchancen, doch am Ende ging das Ergebnis in Ordnung – wir freuen uns über diesen Auswärtspunkt, auch wenn er uns, was die Qualifikation für das Hallen-Masters angeht, nicht weiter bringt!“ An der Dorfstraße schenkten sich beide Mannschaften von Beginn an nichts. „Es war ein Schleswig-Holstein-Liga-Spiel der besseren Sorte“, betonte Papenberg. Die Gäste hatten in der 16. Minute ihre erste Großchance, als Vadim Galinger aus 20 Metern überhastet abschloss, anstatt noch ein paar Schritte aufs Gehäuse zuzulaufen. Als die Todesfelder kurz darauf einen Eckstoß nicht entschlossen genug klärten, fiel der Ball Nicholas Holtze vor die Füße, der jedoch keinen guten Torschuss zustande brachte.

In der 29. Minute gingen die Flensburger aber in Führung: Als Lukas Linhardt einen Freistoß aus dem Mittelkreis mit viel Effet gen Todesfelder Strafraum schlug, rief SVT-Torwart Joshua du Preez etwas, ging aber nicht zum Ball. Vom Zuruf seines Keepers irritiert, blieb auch Dominik Lembke der Kugel fern – lachender Dritter war der Flensburger Alexander Danschke, der ungehindert zum 0:1 einköpfen konnte. „In der Pause haben wir noch einmal besprochen, wann ein Torwart rufen soll und wann nicht“, ärgerte sich Sievers über den Gegentreffer – nahm aber erfreut die schnelle Reaktion seines Teams zur Kenntnis, denn nur vier Minuten später gelang bereits der Ausgleich. Zunächst wurde den Hausherren für ein angebliches Handspiel von 08-Akteur Gianluca Siefert ein Freistoß zugesprochen. „Dabei hat Siefert seine Hand extra noch weggezogen und die Flugbahn des Balls definitiv nicht verändert“, ärgerte sich Papenberg. Die Gäste konnten den Freistoß zwar klären, allerdings nur auf Kosten einer Ecke. Diese gab Jorrit Bernoth herein und Lembke gelang per Kopf das 1:1.

Trotz dieser aus Gäste-Sicht unglücklichen Situation hatte Papenberg für Schiedsrichter Marc Quednau (vom TSV Ratekau) sowie dessen Assistenten Benny Woock und Christian Kalz ein Sonderlob parat: „Sie haben das Spiel exzellent geleitet und jegliche aufkommende Härte sofort unterdrückt!“ Im zweiten Durchgang gab es auf beiden Seiten zahlreiche Halbchancen. „Der genaue Zug zum gegnerischen Gehäuse fehlte oftmals“, analysierte Sievers. Die Gäste besaßen in der Schlussphase allerdings noch zwei Großchancen: Als Galinger den Ball von der Grundlinie klug zurückspielte, setzte ihn Tanju Hassan Oglou ans Lattenkreuz. Und als du Preez einen Galinger-Schuss nur nach vorne abklatschen konnte, antizipierte Joscha Niklas Friebus nicht schnell genug; zwar brachte er den Abpraller aufs Tor, aber du Preez konnte soeben noch klären. Der A-Jugendliche Friebus kam zu seiner Premiere im Herren-Bereich, weil Ismael Bierig kurz nach seiner Einwechslung mit einer Rückenverletzung wieder passen musste. Matthias Baasch war bei seiner Start-Elf-Premiere neben Lasse Jannsen bester Flensburger; beim SVT stach Felix-Maximilian Hamann aus einer geschlossen guten Mannschaftsleistung heraus.

(JSp)

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