Schleswig-Holstein-Liga: Neun Tore in Todesfelde


Alle Zuschauer, Spieler und Verantwortlichen, die am Sonntag das Schleswig-Holstein-Liga-Spiel zwischen dem SV Todesfelde und dem TSV Altenholz verfolgten, werden sich noch lange daran erinnern. „Es war ein Wahnsinnsspiel“, sagte Markus Weber, Sportlicher Leiter des SVT, und TSV-Trainer Kristian Hamm sprach von einer „enorm spannenden Partie“. Am Ende feierten die Segeberger einen glücklichen 5:4-Sieg.

Die Gäste erwischten den besseren Beginn und Paul Camps sorgte, obwohl ihn die Todesfelder immer wieder doppelten, früh für die Gäste-Führung (8. Minute). Quasi aus dem Nichts gelang SVT-Torjäger Morten Liebert der Ausgleich, als er den Ball aus 25 Metern in den Winkel jagte (21.). „Gegen solche Tore ist man quasi machtlos“, stöhnte Hamm, während auf der Todesfelder Tribüne die Vermutung geäußert wurde, dass Liebert wohl momentan „auch dann noch treffen würde, wenn er an der Mittellinie angeschossen wird“. „Er hat einfach einen unglaublichen Lauf“, sagte Weber über den Stürmer, der nur fünf Minuten nach dem 1:1 erneut traf. Diesem 2:1 ging ein Spielzug, den SVT-Trainer Sascha Sievers am Freitagabend im Training exakt so einstudiert hatte, voraus: Nach einem Ballgewinn passte Dennis Studt diagonal nach rechts zu Luca Sixtus, der auf den langen Pfosten flankte, wo Liebert vollendete (26.) ‒ Fußball kann so einfach sein!

Die Altenholzer, die bis dahin schwungvoll gespielt hatten, waren aber von dem Doppelschlag nur kurz geschockt. Dann kamen sie mit einem Bilderbuch-Konter zum Ausgleich. Nachdem die Gäste einen Todesfelder Freistoß abgeblockt hatten, spielten sie schnell nach vorne: Camps legte von der Grundlinie aus klug zurück zu Timo Bruns, der zum 2:2 egalisierte (56.). „Das war ein hervorragendes Tor“, lobte Weber den Gegner. Als die Rand-Kieler drauf und dran schienen, die Partie komplett zu ihren Gunsten zu drehen, schlug Liebert erneut zu: Nach einer Linksflanke von Florian Petzold köpfte Studt den Ball zurück zum ersten Pfosten, wo Liebert zum 3:2 eindrückte (60.). Als Sixtus im Bemühen, eine Flanke zu erreichen, über das lange Bein von Helge Stahl fiel, gab es einen Elfmeter für die Hausherren, was vertretbar war ‒ dass Schiedsrichter Max Rosenthal (vom 1. FC Phönix Lübeck) dem Altenholzer auch „Rot“ zeigte, war aber eine zu harte Entscheidung. Als Liebert den Strafstoß zu seinem vierten Tor des Tages verwandelte (70.), schien dies die Entscheidung zu sein.

„Wir haben uns aber trotz Unterzahl noch einmal heran gekämpft“, lobte Hamm, der das 4:3 von Lasse Jensen notieren konnte (72.). Die fußballerisch besseren Altenholzer gaben sich auch nach dem 5:3, das der eingewechselte Philipp Möller nach einer Vorlage von Liebert mit seinem ersten Ballkontakt erzielte (79.), nicht geschlagen. Stattdessen verkürzte der ebenfalls eingewechselte Didier Webessie auf 5:4 (86.) und danach hätte mit Christopher Wurr ein weiterer „Joker“ bei seiner ersten Ballberührung sogar noch das 5:5 erzielen können, er köpfte aber knapp über die Latte (89.). „Wir haben mit Geschlossenheit, Leidenschaft und dank Lieberts Treffsicherheit gewonnen ‒ ein Unentschieden wäre aber das gerechtere Ergebnis gewesen“, urteilte Weber. Hamm befand: „Wir haben von Beginn an mehr investiert und gut gekämpft, aber zu einfache Gegentore kassiert. Trotzdem hätten wir es verdient gehabt, mit einem 4:4 oder einem 5:5 nachhause zu fahren!“

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