
Mit Stolz blickte der SV Todesfelde auf seine jüngste Erfolgsserie: Seit zehn Partien war er ungeschlagen und hatte zuletzt dreimal in Folge mit 3:2 gewonnen, die jüngsten beiden Aufgaben jeweils nach einem 0:2-Rückstand zur Pause. Auch am Sonntag gegen den Preetzer TSV waren die Segeberger zur Halbzeit mit 0:2 im Hintertreffen – doch gegen das junge und spielfreudige PTSV-Team reichte es nicht mehr zur Wende, sondern es setzte am Ende eine 0:3-Heimpleite.
Die Gäste waren von Beginn an spielbestimmend, agierten aber zunächst nicht zielstrebig genug. Die Tatsache, dass es lange 0:0 stand, war aus Sicht der Todesfelder, die sich selbst nur eine einzige Gelegenheit erspielen konnten, äußerst glücklich. Sehr unglücklich waren die Spieler und Verantwortlichen des SVT dagegen darüber, dass Schiedsrichter Markus Meyer (vom VfB Schuby) in der 39. Minute auf den „ominösen Punkt“ zeigte. Zahlreiche Zuschauer, wenn auch mit der „Todesfelder Vereinsbrille“ ausgestattet, schworen Stein und Bein, dass der Zweikampf zwischen SVT-Verteidiger Sven Haldau und PTSV-Stürmer Jan Göben außerhalb des Strafraums stattfand. Die Frage, ob der Kontakt, den es zwischen den beiden Spielern gab, als Foul zu werten ist, ist noch eine andere. Dementsprechend viel und lange wurde diskutiert, bis der Strafstoß ausgeführt werden konnte. Torven Ziehmer ließ sich davon aber nicht beeindrucken und verwandelte sicher zum 0:1 (39.). Und kurz vor der Pause legten die Gäste noch das 0:2 nach: Göbens lange Flanke unterlief SVT-Ersatzkeeper Timo Holst, so dass Tobias Nehren am langen Pfosten die Kugel nur noch ins leere Tor schieben musste (44.). Auf dem Gang in die Kabine gab es dann den nächsten Rückschlag für die Segeberger: Wohl noch in Rage über die Elfmeter-Entscheidung, legte sich Patrick Nagel mit Referee Meyer sowie dessen Assistenten Bastian Boysen und Christian Schliep an – und bekam dafür die Rote Karte.
Nur noch zu zehnt, aber nach einer deutlichen Ansprache ihres Trainers Thomas Möller vermeintlich besser orientiert, kamen die Todesfelder aus der Kabine – und kassierten nur wenige Sekunden nach dem Seitenwechsel das 0:3. Erneut war es Torven Ziehmer, der einen schnellen Gäste-Angriff abschloss (46.). „In Unterzahl und angesichts des 0:3-Rückstandes war die Partie quasi entschieden“, so Sven Firsching. Der Sportliche Leiter der Todesfelder lobte aber auch: „In Unterzahl haben wir besser agiert als vor der Pause in voller Besetzung und uns einige gute Chancen erarbeitet!“ Und es hätte zumindest noch zu einer Ergebnisverbesserung reichen müssen, denn Meyer sprach den Hausherren noch zwei Elfmeter zu. Nachdem PTSV-Keeper Lennart Weidner im eigenen Strafraum unfair gegen Rene Lübcke zu Werke gegangen war, setzte Alexander Frank, eigentlich ein sicherer Elfmeter-Schütze, den Strafstoß aber über die Latte (74.). Beim zweiten Strafstoß, den Gäste-Verteidiger Maximilian von Randow mit einem gestreckten Bein gegen Dennis Studt verwirkte (so mancher Unparteiische hätte hier wohl auch auf „indirekten Freistoß“ entschieden), scheiterte Studt am starken Weidner, der den halbhoch geschossenen Ball sogar festhielt. „Preetz war spielerisch sehr stark und hat vollkommen verdient gewonnen“, gab Firsching zu. Ein noch höheres Ergebnis verhinderte Holst, der einige Konter-Chancen der Gäste vereitelte.
(JSp)