Schleswig-Holstein-Liga: SVT stark bei Standards


Am Sonntag trafen mit dem SV Todesfelde und Heikendorfer SV die beiden mit Abstand schwächsten Rückrunden-Mannschaften der Schleswig-Holstein-Liga aufeinander: Der SVT war mit erst fünf Zählern Schlusslicht im Klassement der zweiten Halbserie, der „Gesamt-Letzte“ Heikendorf mit immerhin acht Punkten Vorletzter. Immerhin 250 Zuschauer verfolgten den Kellerkick, in dem die Hausherren von Beginn an deutlich überlegen waren.

Als gerade einmal fünf Minuten gespielt waren, köpfte SVT-Kapitän Dominik Lembke nach einem Eckstoß aus sechs Metern zum 1:0 ein. Mit einer aggressiven Zweikampfführung kauften die Todesfelder anschließend ihrem Gegner den Schneid ab und Rene Lübcke gelang zügig das 2:0 (11.). Nach einer guten halben Stunde fiel bereits das 3:0 – Jorrit Bernoth verwandelte einen Freistoß direkt (34.) und HSV-Coach Patrik Borger, bekanntermaßen einst selbst höherklassig als Torwart aktiv, urteilte: „Dieser Schuss war nicht unhaltbar!“ An den anderen Gegentreffern hatte Gäste-Keeper David Krause allerdings keine Schuld – im Gegenteil: Vor allem in der zweiten Halbzeit verhinderte Krause mit starken Paraden ein noch deutlicheres Ergebnis. „Das Spiel hätte auch 12:3 ausgehen können“, sagte SVT-Präsident Holger Böhm angesichts der vielen klaren Torchancen, die sich seinem Team in der zweiten Halbzeit noch boten. Der 4:0-Pausenführung, die abermals Lübcke hergestellt hatte (38.), ließen die Segeberger im zweiten Durchgang immerhin drei weitere Treffer folgen. Maurice Uhlenbrock verwertete dabei zunächst einen Freistoß von Bernoth (53.) und dann einen Eckstoß jeweils per Kopf (61.), Lübcke erzielte per Handelfmeter seinen dritten Treffer des Tages und den 7:1-Endstand. „Unsere Schwäche bei Standardsituationen war erschreckend“, so Borger. Wahre Worte: Fünf ihrer sieben Treffer erzielten die Hausherren nach ruhenden Bällen.

„Das ist sinnbildlich für unsere Schlafmützigkeit an diesem Tag“, so Borger, der tadelte: „Standardsituationen kann man eigentlich immer verteidigen – das hat nichts mit der spielerischen Klasse des Gegners zu tun, dafür muss man sich nur konzentrieren!“ Da diese Konzentration vielen Heikendorfern fehlte, hätte Borger „am liebsten in der Pause die halbe Mannschaft ausgewechselt!“ Immerhin: Zu Beginn des zweiten Durchgangs gelang den Gästen ebenfalls nach einem ruhenden Ball ihr Ehrentreffer. Eric Hermann Everding zirkelte einen Freistoß von der Grundlinie (fünf Meter vor dem Seitenaus) gen langes Eck. SVT-Torwart Timo Holst berechnete den Ball falsch und wollte ihn am kurzen Eck fangen, was ihm misslang – und so sprang die Kugel vom Innenpfosten zum 4:1 ins Eck. Danach hätten die Rand-Kieler durchaus noch weitere Ergebniskosmetik betreiben können: Semih Aydemir wollte einen Ball im Fünfmeterraum aber noch einmal annehmen, anstatt direkt zu schießen, wodurch ihm die Kugel versprang. Samet Aydemir wollte nach einem Alleingang Holst umspielen, blieb jedoch am nun stark reagierenden Keeper hängen. Dann wurde Jan Wieland von Samet Aydemir glänzend freigespielt, schoss aber nur Holst an. „Am Ende wäre auch ein 7:4 als Ergebnis möglich gewesen – dann hätten wir von einem lauen Sommerkick sprechen können“, so Borger, der einräumte: „Das 1:7 ist natürlich ein bitteres Resultat!“ Obwohl kein Todesfelder den Kantersieg gegen die bereits als Absteiger feststehenden Heikendorfer überbewerten sollte, stellte Böhm zufrieden fest: „Wir haben kombiniert, wie schon lange nicht mehr – das war für uns zum richtigen Zeitpunkt der richtige Gegner!“

(JSp)

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