
Seitdem der SV Todesfelde im Sommer 2010 zum zweiten Mal den Aufstieg in die höchste Spielklasse des Landes schaffte, gab es beim Segeberger Klub in drei von vier Spielzeiten dasselbe Phänomen zu beobachten: Nach einer hervorragenden Hinrunde gab es eine schlechte Rückserie. So war es in der Saison 2010/2011 (24 Punkte in der Hinserie folgten 16 in der Rückrunde) und in der Spielzeit 2012/2013 (32 Punkte im Herbst, 20 Zähler im Frühjahr.
Noch nie aber war die Diskrepanz so groß wie in der Saison 2013/2014: Abermals starken 32 Punkten, die zur Saison-Halbzeit Platz drei bedeuteten, folgte in der Rückrunde nur noch 14 (!) weitere Zähler. Damit belegt Todesfelde im Klassement der zweiten Halbserie den vorletzten Rang – nur das Gesamt-Schlusslicht Heikendorfer SV (acht Zähler) war im Frühjahr noch schwächer. „Uns ist aber zumindest noch ein versöhnlicher Abschluss gelungen“, sagte Sven Firsching, Sportlicher Leiter der Todesfelder, angesichts der Tatsache, dass drei der letzten vier Spiele gewonnen wurden. Vor allem die beiden Kantersiege gegen Absteiger in den letzten beiden Heimspielen (7:1 gegen Heikendorf sowie 7:3 gegen den SSC Hagen Ahrensburg) entschädigten die treuen SVT-Anhänger für mehrere vorherige Minus-Leistungen im Frühjahr. Von Anfang März bis Ende April verloren die Todesfelder nämlich sieben (!) Mal in Folge. „In dieser Phase haben wir in der Tabelle sorgsam nach unten geschaut“, gab Firsching zu. Obwohl die abstiegsbedrohten Teams im April konstant punkteten, lagen die Todesfelder aber immer mindestens fünf Punkte vor dem 13. Rang, der in der für Schleswig-Holstein schlechtesten Konstellation (der SV Eichede und der VfR Neumünster steigen aus der Regionalliga Nord in die Schleswig-Holstein-Liga ab, der SH-Liga-Meister VfB Lübeck verpasst im Gegenzug den Wiederaufstieg) der erste Abstiegsplatz gewesen wäre.
An der Dorfstraße hagelte es trotzdem Kritik für die missratene Rückrunde: „Damit wurden sicher einige Zuschauer vergrault“, klagte etwa Peter Petzold, Vater von SVT-Spieler Florian Petzold, der als A-Jugend-Co-Trainer der SG Trave 06 Segeberg mehrere heutige Todesfelder Liga-Spieler mit ausbildete. „Ich habe, wie viele andere Zuschauer auch, die Vermutung, dass einigen Spielern im Frühjahr die Motivation fehlt“, ergänzte Peter Petzold. In der Hinrunde ging es für die Todesfelder noch um die Qualifikation für das SHFV-Hallen-Masters, die sie auch souverän schafften. Die Vermutung, dass mit 32 Punkten zur Saison-Halbzeit im Kampf um den Klassenerhalt nichts mehr anbrennen dürfte, hatte dann vielleicht zumindest bei einigen Spielern ein Abfallen der nötigen Spannung zur Folge. „Gerade in den letzten Punktspielen hat die Mannschaft aber noch einmal die nötige Ernsthaftigkeit an den Tag gelegt“, betonte Firsching.
Das von SVT-Trainer Sascha Sievers zum „Saison-Höhepunkt“ erkorene Segeberger Kreispokal-Finale verloren die Todesfelder allerdings am 1. Juni gegen den Verbandsliga-Süd-West-Vizemeister SV Henstedt-Ulzburg nach zwei späten Gegentoren mit 0:2. „Schade, ein Pokal-Sieg wäre etwas Nachhaltiges gewesen“, ärgerte sich Firsching, nachdem der SVT die Titelverteidigung und die Qualifikation für den SHFV-Pokal verpasste.