
Alle wissen: Es ist schwer gute Sponsoren zu finden, nicht nur im Frauenfußball, auch bei den Männer ist es nicht einfach. Allerdings ist leider die Öffentlichkeit noch nicht so auf den Frauenfußball eingestellt. Der Meiendorfer SV ging daher ungewöhnliche Wege…
Die Frauenmannschaft machte Fotos, mit Spielerinnen im Bikini und einem weißen Hemd darüber, so dass Mann viel erahnen konnte… Wer mehr, natürlich nicht alles, sehen wollte konnte sich als Sponsor engagieren und konnte den durchaus ansehnlichen Damen visuel näher kommen…
Der Obmann der Frauenfussball-Abteilung Wolf Gebhardt des MSV stellte sich den Fragen von Sport-Nord:
SportNord: Wer hatte die Idee zu dieser außergewöhnlichen Aktion?
Gebhardt: Zunächst mal hatten die Spielerinnen die Idee, etwas auf die Beine zu stellen, um Sponsoren zu gewinnen. Der erste Gedanke war ein Kalender. Was sich in der Umsetzung aber als schwierig gestalten sollte. Und bei den Überlegungen zu einem alternativen Projekt kam mir dann die Idee mit dem "letzten Hemd".
SportNord: Wie konntet ihr die Spielerinnen davon überzeugen bei dieser "freizügigen Aktion" mitzumachen?
Gebhardt: Es reichte eine Rundmail an alle Spielerinnen in der ich die Idee mitteilte und fragte wer Lust hätte mitzumachen. Die zwölf abgebildeten Spielerinnen, waren die, die sofort (!) JA sagten. Natürlich handelt es sich hier um eine absolut freiwillige Aktion und selbstverständlich wurde erstmal abgeklärt wie die Spielerinnen die Idee finden.
SportNord: Was versprecht ihr euch von dieser Art um Sponsoren zu werben?
Gebhardt: Es ist grundsätzlich im Amateurbereich nicht einfach auf sich aufmerksam zu machen. Um Sponsoren zu gewinnen ist es aber wichtig, dass man ein gewisses Maß an Bekanntheit hat. Vor allem mussten wir etwas machen, dass uns über Meiendorfs Grenzen hinaus Gehör verschafft, denn innerhalb unseres schönen Dorfes ist eigentlich schon alles und jeder, der bereit ist in den Fußball "zu investieren" mit unserer 1. Herren (Oberliga Hamburg) verbunden.
SportNord: Wie waren die Reaktionen aus eurem Umfeld?
Gebhardt: Gemischt. Vor allem aber gab es positiven Zuspruch. Die Aktion hat es, zwei Tage nachdem wir das Foto auf unserer Homepage veröffentlicht haben, in die BILD Zeitung geschafft, zwei Tage später in die Bergedorfer Zeitung. Inzwischen kann man das Foto und Berichte dazu auf Internetseiten aus der ganzen Welt sehen: Nigeria, Vietnam, Russland, USA, Portugal... Die meisten Stimmen sind aber, wie gesagt, absolut positiv und ich habe ziemlich häufig zu hören bekommen, wie hübsch Spielerinnen aus dem Frauenfussballbereich doch sein können.
SportNord: Habt ihr, durch diese Promotion, schon neue Sponsoren bekommen?
Gebhardt: Ja !
Mit der Firma GIROPACK konnten wir einen neuen Sponsor gewinnen, der uns einen Satz Adidas-Trikots zur Verfügung stellt.
Leider können wir ja nicht all zu vielen Sponsoren einen "Platz auf dem Trikot" anbieten, um sich zu präsentieren, darum hatten wir verstärkt gehofft Interessenten zu finden, die sich durch kleinere und/oder größere Geldspenden einbringen, für die sie ja eine voll absetzbare Spendenbescheinigung bekommen. Diese haben sich allerdings noch nicht gefunden und wir suchen weiter. Dinge wie Trainingslager, Spielbälle, Sporttaschen... All das kostet viel Geld und ist leider kaum zu beflocken.
SportNord: Wie sehen, auch mit der Sponsoren Aktion im Rücken, die Ziele für diese Saison aus?
Gebhardt: Zunächst einmal galt es den Umbruch in unserer Mannschaft gut umzusetzen. Wir hatten 10 Abgänge und 12 Zugänge, diese galt es zu integrieren und ein Team zu formen. Aber wie sich inzwischen zeigt, versteht sich das Team so gut wie schon sehr, sehr lange nicht. Die "Mädels" gehen zusammen durch dick und dünn, machen laufend privat etwas zusammen, verstehen sich Super und haben wirklich viel Spaß zusammen. Wenn alles gut läuft, wir von Verletzungspech verschont bleiben dann könnte Platz 6 für diese Saison ein gutes Ziel sein. Wenn wir es schaffen würden am Sonntag gegen Altona, die direkter Konkurrent um diesen Platz sind, einen "dreier" einzufahren und nach 4 Spielen 9 Punkte hätten, wäre schon ein großer Schritt in die Richtige Richtung getan.