Der SV Eidelstedt belegte in der Verbandsliga den 14. Platz und müsste eigentlich absteigen - allerdings nur, weil kein Klub in die Oberliga aufsteigen wollte. Dagegen reichte der SVE beim HFV eine Klage ein (siehe unten). Sollte sich der Meiendorfer SV aber tatsächlich aus der Oberliga zurückziehen, hätten die Eidelstedter den Ligaverbleib so oder so sicher.
SportNord sprach darüber am Sonnabend mit Hans-Günther Ziebke, dem Fußball-Abteilungsleiter des SVE, der vorm Interview noch gar nichts vom möglichen MSV-Rückzug gehört hatte.
SportNord: Was sagen Sie zum Theater um den Oberliga-Rückzug des Meiendorfer SV?
Hans-Günther Ziebke: "Aus sportlicher Sicht ist so etwas natürlich nicht schön. Zwar würde bei uns die Freude über den Klassenerhalt überwiegen, aber unter diesen Umständen wäre es eine getrübte Freude."
SportNord: Hatten Sie beim HFV bereits eine Klage gegen den Abstieg eingereicht?
Ziebke: "Dies ist am Freitagmorgen geschehen; ich habe unseren Protest bei der HFV-Geschäftsstelle schriftlich kundgetan und die dafür fällige Gebühr von 250 Euro gezahlt. Wir verstehen, dass Sasel aus wirtschaftlichen Gründen nicht in die Oberliga aufsteigen will - man kann den Meister ja nicht zum Zwangsaufstieg verpflichten! Aber Vereine wie wir und auch Billstedt, die sich sportlich gerettet haben - vorm Saisonbeginn war bekanntlich von drei Regelabsteigern die Rede -, dürfen darunter auf keinen Fall leiden. Es gäbe auch noch die Möglichkeit eine zivilrechtliche Klage einzureichen, aber das wollten wir uns nach Möglichkeit ersparen."
SportNord: Dank Meiendorf können Sie das ja nun vermutlich auch. Doch betrachtet man die Mannschaften, die in der kommenden Saison in der Verbandsliga spielen, dürfte es der SVE dann noch schwerer haben, die Klasse zu halten ...
Ziebke: "... das ist leider richtig, da machen wir uns auch nichts vor. Das zweite Jahr nach dem Aufstieg ist immer das schwerste, es würde vom ersten Spieltag an nur gegen den Abstieg gehen! Wir konnten durch die ungeklärte Liga-Zugehörigkeit zuletzt auch keine vernünftigen Verhandlungen mit potentiellen Neuzugängen führen. Falls wir in der Verbandsliga bleiben, würden aber sicherlich einige Spieler kommen, die einen guten Namen haben und auch sportlich passen würden. Mit Markus Reuter und Thorsten Steinhardt haben zwei erfahrene Stützen ihre Karriere beendet, andere verließen den Verein - vielleicht wären sie geblieben, wenn sie gewusst hätten, dass wir doch nicht absteigen müssen!"
SportNord: Wird Peter Cohrs, der aus gesundheitlichen Gründen drei Spieltage vorm Saisonende als Trainer ausgeschieden war, in der kommenden Saison im SVE-Vorstand tätig sein?
Ziebke: "Herr Cohrs wird keine offizielle Position bekleiden, mir aber sicherlich hier und dort unter die Arme greifen und seine Kontakte pflegen. Eddy Marcus wird weiterhin Chefcoach sein, und sollten wir in der Verbandsliga bleiben würden wir versuchen, Marius Jendrzej als spielenden Co-Trainer zu halten.
