Verbandsliga: Krisen-Stimmung in Todesfelde


Nachdem der SV Todesfelde am vergangenen Sonntag eine 0:3-Heimpleite gegen die FT Eider Büdelsdorf erlitt und in der Verbandsliga auf den 13. Platz abrutschte, sprach SVT-Trainer Markus Weber von „einem absoluten Tiefpunkt“. Liga-Obmann Heiko Spiering fand im SportNord-Interview ebenfalls deutliche Worte ...


SportNord: In den vier bisherigen Heimspielen wurde erst ein Punkt gewonnen – leidet Todesfelde unter einem Heimkomplex?
Spiering: „Es ist tatsächlich so, dass wir froh sein müssen, dass Büdelsdorf uns hätte abschießen können und es gefühlt das tausendste Heimspiel hintereinander war, in dem wir viel zu wenig geboten haben. Die Mannschaft ist undiszipliniert aufgelaufen und hat von dem, was wir uns vorgenommen hatten, nichts umgesetzt!“

SportNord: Wissen die Spieler um Ihre Unzufriedenheit?
Spiering: „Nach dem Abpfiff haben wir dies deutlich angesprochen. Wir hoffen, dass die Mannschaft jetzt begriffen hat, dass wir ohne Leidenschaft und mit solchen Minus-Leistungen unsere Ziele nicht erreichen können. Und wir haben hier eigentlich hohe Ziele ...“

SportNord: ... Ist die Qualifikation für die neue Schleswig-Holstein-Liga ein Muss?
Spiering: „Nach den jüngsten Ergebnissen müssen wir knallhart sagen: Der Aufwand, den wir hier betreiben, lohnt sich nicht! Sollten wir im kommenden Sommer den Sprung in die Schleswig-Holstein-Liga, die an die Stelle der derzeitigen Verbandsliga tritt, verpassen und zukünftig nur noch in der sechsthöchsten Spielklasse kicken, würde es ganz, ganz schwer für uns in Todesfelde werden.“

SportNord: Steht Trainer Weber in der Kritik?
Spiering: „Alle Spieler sagen immer, dass sie es ganz wunderbar finden, wie ihr Trainer mit ihnen arbeitet ... Ich sage dazu: Nun müssen sie auch endlich einmal so spielen, dass man die gute Arbeit in den Punktspielen wiedererkennt! Aber bevor wir hier über den Trainer diskutieren, müssen wir über einige Spieler reden ...“

SportNord: Sind Sie mit den Neuzugängen, die in diesem Sommer kamen, zufrieden?
Spiering: „Es ist grundsätzlich so, dass sich unsere Mannschaft zu schnell ergibt und viel zu wenig Leidenschaft an den Tag legt. Es fehlt an allem – da können wir an der Seitenlinie tun, was wir wollen – es bringt nichts!“

SportNord: Mit welcher Zielsetzung geht Todesfelde in die nun anstehenden Partien gegen die Kellerkinder SV Rot-Weiß Moisling und TSV Bargteheide?
Spiering: „Ganz klar: Sowohl bei Moisling als auch gegen Bargteheide müssen wir gewinnen, da gibt es jetzt keine Ausreden mehr. Bei dem Aufwand, den wir betreiben, und den Voraussetzungen, die wir haben, müssen wir dazu in der Lage sein, aus diesen Partien sechs Punkte zu holen!“

SportNord: Könnte, wenn dies nicht gelingt, der Anschluss an die obere Tabellenhälfte bereits verloren gehen?
Spiering: „Es ist zwar noch früh in der Saison, aber wir können uns nicht darauf verlassen, dass wir die letzten Saisonspiele allesamt gewinnen und dann noch auf den elften oder zwölften Platz klettern, der zur Qualifikation für die neue Schleswig-Holstein-Liga wohl vonnöten sein wird. Deshalb gilt es, jetzt zu gewinnen!“

SportNord: Sind personelle Nachbesserungen im Winter angedacht?
Spiering: „Ich verspreche Ihnen: Bevor wir den Trainer entlassen, wird es einigen Spielern an den Kragen gehen! Wir werden bis zum Winter ganz genau das Auftreten von jedem einzelnen Spieler beobachten und analysieren, und dann werden die schwarzen Schafe knallhart aussortiert! Wir werden dazu in der Lage sein, in der Winterpause noch einmal zu reagieren und nachzubessern.“


Interview: Johannes Speckner

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