
Die Kaltenkirchener TS, die sich bereits im Anfang September von ihrem langjährigen Übungsleiter Olaf Rosenthal (42) getrennt hatte (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), hat nun einen neuen Chefcoach verpflichtet: Ex-Profi Björn Dreyer (34) hat das Traineramt von Holger Hahn (49), der zuletzt als Interimscoach fungierte, übernommen.
„Nachdem wir mit mehreren Kandidaten längere Gespräche geführt haben, haben wir uns für Björn Dreyer entschieden“, so KT-Manager Frank Horstmann (41). Am Dienstag, 15. November leitete Dreyer, der einst neun Bundesliga-Spiele (ein Tor) für den SC Freiburg absolvierte und für die Stuttgarter Kickers in der Regionalliga aktiv war, seine erste Übungseinheit am Marschweg. „Mit seinem Konzept hat er uns überzeugt“, so Horstmann, der ergänzte: „Wir hoffen, dass wir im Frühjahr möglichst schnell nichts mehr mit dem Abstieg zu tun haben und uns stabilisieren!“ Die vier KT-Spieler Vladimir Erlenbach (21), Valentin Ilenser (20), Daniel Münzel (22) und Ibrahim Yener (21), die in der vergangenen Saison noch beim Stadt-Rivalen Fetihspor Kaltenkirchen unter Dreyer spielten (im April 2011 nahm der Ex-Profi beim Segeberger Kreisligisten seinen Hut), waren laut Horstmann „klare Befürworter einer Dreyer-Verpflichtung“.
Der Manager präzisierte: „Wir haben ins Team hinein gehorcht und alle waren begeistert davon, dass Dreyer kommt. Und wir sind überzeugt davon, dass sich nun zeitnah auch die gewünschten Ergebnisse einstellen werden!“ Interimscoach Hahn, unter dessen Regie die KT aus neun Partien zehn von 27 möglichen Punkten geholt hatte (drei Siege, ein Unentschieden beim Titelanwärter TuS Hartenholm und fünf Niederlagen), hat sich derweil von der Turnerschaft, bei der er von Juli 2009 bis Juni 2011 bereits als Reserve-Trainer tätig war, verabschiedet. „Er hatte mir schon nach der Trennung von Rosenthal gesagt, dass er, sobald ein neuer, externer Cheftrainer kommt, aussteigen würde – deshalb war uns klar, dass er nun nicht mehr zur Verfügung stehen würde“, so Horstmann. der abschließend die Verpflichtung von Dreyer wie folgt erklärte: „Wir mussten einen neuen Coach holen, um frischen Wind in die Mannschaft hineinzubekommen!“
Zu Dreyers Debüt gab es am Sonnabend eine 1:3-Heimpleite gegen den TuS Nortorf. Dabei war „Kaki“ zwar über 90 Minuten klar spielbestimmend, konnte sich aber zunächst kaum klare Torchancen herausarbeiten. „Ein Manko war, dass unser Team anfänglich zu viel Angst hatte, Fehlpässe zu spielen, und deshalb leider eine eher verhaltene Spielweise gezeigt hat“, analysierte KT-Manager Frank Horstmann. Das zweite Manko war, dass die Abwehr der Turnerschaft sich immer wieder von den Nortorfer Kontern überrumpeln ließ. Zum ersten Mal glänzten die Gäste in der neunten Minute mit einem schnellen Gegenstoß: Jan Patrick Siegel schob aus fünf Metern zum 0:1 ein. Anschließend fand die Partie fast nur in der Nortorfer Spielfeldhälfte statt, bis es in der 27. Minute den nächsten TuS-Konter gab und Siegel den Pfosten traf. Beim dritten Gäste-Konter zielte Siegel besser und schob nach einem schönen Doppelpass mit Alexander Klucke aus sechs Metern zum 0:2 ein (40.).
„Obwohl wir das Spiel klar bestimmt haben, hätte es zur Pause auch schon 0:3 stehen können“, gab Horstmann zu. Nach dem Seitenwechsel erspielten sich die Hausherren dann mehrere gute Chancen; die erste vergab Andreas Schulz, der aus zwei (!) Metern völlig freistehend scheiterte (51.). Dann sprang ein Freistoß von Tolga Güvenir an die Latte, doch den Abpraller jagte Stefan Dams aus acht Metern volley zum 1:2-Anschlusstreffer ins Netz (55.). Nachdem Jury Geibel aus zehn Metern am starken TuS-Torwart Jan Wettern gescheitert war (68.) und ein 20-Meter-Schuss von Pablo Moreira knapp am Ziel vorbei strich (79.), schoss Siegel nach dem vierten Gäste-Konter, mitten in die Drangphase von „Kaki“ hinein, das entscheidende 1:3. „Mit seinen drei Toren hat Siegel die Partie auf den Kopf gestellt, aber Nortorf hat taktisch alles richtig gemacht“, gab Horstmann zu. Als Tabellen-Zwölfter liegt die KT nur zwei Plätze und vier Punkte über der Abstiegszone.
(JSp)