
Die Weisheit, dass aller guten Dinge drei sind, bestätigte sich für den MTSV Hohenwestedt: Am dritten Spieltag der Verbandsliga Süd-West feierte Neuling nach zuvor zwei Niederlagen mit einem 4:1 bei der Kaltenkirchener TS seinen ersten Saisonsieg. Das Team von KT-Trainer Olaf Rosenthal muss dagegen weiter auf seinen Premieren-Sieg in dieser Spielzeit warten.
Die Partie begann denkbar unglücklich aus Sicht der Hausherren: Weil er Abstimmungsprobleme mit seinem Keeper Lars Krause hatte, ging der bereits 44-jährige KT-Verteidiger Dirk Rausch in eine scharfe Hereingabe von der rechten Seite und beförderte den Ball ins eigene Netz (2.). „Nach diesem Schock sind wir nicht richtig in Fahrt gekommen, Hohenwestedt war viel aggressiver“, analysierte KT-Manager Frank Horstmann. Gäste-Stürmer Luiz Firmino Emerson scheiterte per Kopf an Krause (24.) und köpfte dann übers Ziel (42.). Martin Bahr tat es ihm gleich: Er jagte den Ball zunächst übers Tor (26.) und fand dann mit seinem 16-Meter-Schuss in Krause seinen Meister (41.). Nach der Pause verpasste der gerade eingewechselte Marco Nagel, der im Januar 2010 vom Nachbarn SV Henstedt-Ulzburg II an dem Marschweg gekommen war, aus 14 Metern gegen MTSV-Torwart Sönke Thun den Ausgleich (48.), der allerdings auch unverdient gewesen wäre.
Dann machte der Aufsteiger Nägel mit Köpfen: Emersons 16-Meter-Freistoß ging durch die KT-Abwehrmauer hindurch ins rechte Eck (68.). „Das war symptomatisch“, haderte Horstmann. Nachdem Ex-Profi Emerson, der einst für den Hamburger SV (vier Spiele, ein Tor) und den FC St. Pauli (23 Partien, ein Treffer) in der Ersten Bundesliga kickte, zwei KT-Akteure ausgespielt hatte, schob Michael Pieper zum 0:3 ein (77.). Zwar konnte KT-Kapitän Lars Ebeling nach einer langen Flanke per Kopf aus fünf Metern zum 1:3 verkürzen (82.), „doch ein richtiges Aufbäumen gab es auch danach nicht“, gab Horstmann zu. Nachdem Krause den durchgebrochenen Emerson nur per Foul stoppen konnte, verwandelte der Brasilianer selbst den fälligen Elfmeter zum 1:4-Endstand (87.). Glück für „Kaki“, dass Schiedsrichter Daniel Faron Krause nicht auch noch die Rote Karte zeigte. „Wir haben keine Einstellung zum Spiel gefunden und Hohenwestedt hat absolut verdient gewonnen“, so Horstmann.
Dass die Turnerschaft nun mit nur einem Punkt auf einem Abstiegsplatz steht, kommentierte Horstmann wie folgt. „Wir haben zu viele verletzte Spieler und mussten Akteure einsetzen, die ihre Verletzung zwar überstanden haben, aber noch nicht genügend Kraft haben“, so KT-Manager Frank Horstmann. Tatsächlich wirkten mit Danny Fischer, Vadim Obholz und Benjamin Peters drei Rekonvaleszenten gleich von Beginn an mit. „Trotz der Personalprobleme standen elf Spieler auf dem Platz, die aber nichts gebracht haben“, übte Horstmann Kritik. KT-Regisseur Jury Geibel fehlte gesperrt, nachdem er sich beim vorherigen Derby bei Henstedt-Ulzburg II (2:2) zu einer Schiedsrichter-Beleidigung hatte hinreißen lassen. „Im Kreispokal-Viertelfinale am Mittwoch, 1. September, beim TSV Kattendorf müssen wir noch auf Geibel verzichten“, so Horstmann. Im nächsten Liga-Spiel beim TSV Gadeland am Sonntag, 5. September, ist Geibel wieder spielberechtigt.
(JSp)