
Mit einem 5:0-Sieg beim SV Wahlstedt untermauerte der TSV Wankendorf am Sonntag seine Ambitionen auf die Vizemeisterschaft in der Verbandsliga Süd-West. Dass die Wankendorfer ihre fünf Treffer allesamt erst in der zweiten Halbzeit erzielten, kommentierte TSV-Trainer Torsten Block mit einer großen Prise Humor: „Wir wollten es eben spannend machen ...“ Nachdem sie ihren zweiten Platz untermauert hatten, hatten die Wankendorfer natürlich gut lachen.
Dagegen schmolz für die Wahlstedter der Vorsprung auf die Abstiegszone auf drei Punkte zusammen. „Ich hoffe, dass jetzt wirklich jeder unserer Spieler den Ernst der Lage begriffen hat“, sagte SVW-Coach Mike Baaske. In der ersten Halbzeit hatten die Gäste schon klare spielerische Vorteile und auch ein Chancen-Plus, aber die Hausherren hielten noch gut dagegen: „Bis zur Pause haben wir uns den Schneid nicht abkaufen lassen“, so Baaske. Kurz nach der Pause trafen die Wankendorfer dann aber gleich zweimal: Einen 16-Meter-Schuss von Marcel Schiffer fälschte SVW-Verteidiger Nico Timmermann noch unglücklich ab (48.), nur hundert Sekunden später gelang Philipp Dittkuhn das 0:2. „Da haben wir wieder in der Abwehr nicht aufgepasst“, haderte Baaske. Vor den Augen von 80 Zuschauern folgten zwei Platzverweise gegen die Wahlstedter Aymin Ajlani (57./wegen Nachtretens) und Klemens Schlehe (66./wegen wiederholten Foulspiels), die Baaske beide als „absolut berechtigt“ einstufte. „Neben dem schnellen Doppelschlag nach der Pause hat uns natürlich auch die lange Überzahl in die Karten gespielt“, betonte Torsten Block.
Für den neutralen Beobachter schön anzuschauen war das 0:3, bei dem Finn Block in den SVW-Strafraum eindrang und dann nach einer sehenswerten Kombination mit Marcel Schiffer und Dittkuhn vollstreckte (65.). Nach einem Eckstoß sowie einer Ablage von Sönke Hamann versenkte abermals Marcel Schiffer den Ball aus 18 Metern flach zum 0:4 ins Eck (78.), ehe beim letzten Tor des Tages abermals der Wahlstedter Nico Timmermann entscheidend beteiligt war: Da er nun eine scharfe Hereingabe von Alexander Usbek, der sich schön bis zur Grundlinie durchgetankt hatte, vor dem lauernden Dittkuhn mit seiner Hüfte ins Netz drückte (86.), muss das 0:5 als Eigentor gewertet werden. „In der ersten Halbzeit haben wir noch gut dagegen gehalten, aber am Ende hat Wankendorf verdient gewonnen“, gestand Baaske. Torsten Block freute sich neben dem Kantersieg auch darüber, dass ihm wieder ein breiterer Kader zur Verfügung stand und er im Hinblick auf das Neumünsteraner Kreispokal-Finale (am Donnerstag, 14. Mai gegen den PSV Neumünster) noch mehreren Akteuren Spielpraxis geben konnte.