Kreisklasse 2: Abbruch – Wohld fühlte sich bedrängt


Am Sonntag wurde das Verfolger-Duell des 27. Spieltages der Kreisklasse 2 zwischen dem Klub Kosova II (fünfter Platz, 33 Punkte aus 19 Partien) und dem ETSV Hamburg II (vierter Rang, 39 Zähler aus 19 Spielen) von Schiedsrichter Hauke Wohld (vom Staffel-Rivalen Juventude/Rang-Sechster mit 33 Punkten aus 21 Begegnungen) in der 85. Minute abgebrochen – kurz nachdem die ETSV-Reserve mit 2:1 in Führung gegangen war.


SportNord sprach mit Verantwortlichen beider Teams über die Geschehnisse ...

... Dieter Badrowski, Betreuer der ETSV-Reserve, berichtete:

„Wir haben ganz normal Fußball gespielt, wie es sich gehört, während die Spieler von Kosova jede Entscheidung des Schiedsrichters beanstandet und jeden Pfiff kommentiert haben. Der Referee hat dafür mehrere Gelbe Karten verteilt und ein Kosova-Spieler bekam sogar die Gelb-Rote Karte. Als einer unserer Spieler verletzt vor unserem Tor lag – angeblich soll ihn ein gegnerischer Akteur mit Absicht am Fuß getreten haben, was ich aber nicht gesehen hatte –, rief der Schiedsrichter die beiden Mannschaftskapitäne zu sich und sagte ‚Wenn das hier so weiter geht, breche ich das Spiel ab!‘ Als dann noch fünf Minuten zu spielen waren und unser Gegner einen Einwurf hatte, gab es bei Kosova einen Spielerwechsel: Der neue Spieler lief auf den Platz, ohne sich beim Schiedsrichter anzumelden ...

Daraufhin zeigte der Referee dem Spieler, der sich quasi selbst eingewechselt hatte, die Gelbe Karte und sprach uns den Einwurf zu. Wir haben den Einwurf ausgeführt und im Anschluss daran das 2:1 geschossen, was wieder wütende, aber nur verbale und nicht körperliche Attacken der Kosova-Spieler auf den Schiedsrichter zur Folge hatte. Daraufhin brach der Schiedsrichter das Spiel in der 85. Minute ab. Ich möchte noch einmal betonen, dass es zwischen unserer Mannschaft und den Kosova-Spielern keinerlei Probleme gab: Die Akteure beider Teams haben sich nach dem Abbruch abgeklatscht und unterhalten. Aber leider haben die Kosova-Spieler immer wieder gegen den Schiedsrichter geschimpft und gemeckert – ich gehe davon aus, dass die Partie nun für uns gewertet wird!“


... Bujar Iseni, Betreuer der Kosova-Reserve, erklärte:

„Bevor der Schiedsrichter etwa in der 85. Minute beim Stand von 2:1 für den Gegner das Spiel abgebrochen hat, war eigentlich gar nichts vorgefallen. Im Spiel an sich gab es zwischen den beiden Teams überhaupt keine Probleme, denn alles verlief sehr fair. Der Referee lag aber leider mit seinen Entscheidungen immer wieder daneben, was viele unserer Spieler geärgert hat, weshalb sie sich lautstark geäußert haben. Das ETSV-Tor zum 2:1 ist dann auch sehr merkwürdig entstanden: Der Unparteiische hatte richtigerweise uns einen Einwurf zugesprochen, dann aber noch einmal kurz abgepfiffen, weil der ETSV wechseln wollte. In dem Moment hat sich einfach ein Gäste-Spieler den Ball geschnappt, ihn eingeworfen – und dann fiel das Tor ... Natürlich haben wir dann lautstark protestiert!

Obwohl es kein Handgemenge gab und keiner den Schiedsrichter angefasst hat, brach er das Spiel ab. Als ich ihn nach dem Grund dafür fragte, entgegnete er: ‚Ich fühle mich bedroht!‘ Ich weiß nicht, wieso er sich bedrängt fühlte, denn wir wollten einfach nur Fußball spielen und Spaß haben – und dann passiert so ein Quatsch. Wir waren die Mannschaft, die Druck gemacht hat – aber der Schiedsrichter hat uns zwei Tore aberkannt, weil er mit Sonnenbrille an der Mittellinie stehend der Meinung war, dass es Abseits war ... Ich weiß auch nicht, wieso ein Verantwortlicher unseres Staffel-Rivalen Juventude dieses Spiel pfeifen muss! Während der Partie sagte der Referee übrigens: ‚Über Fußball braucht ihr mit mir nicht zu reden, sprecht lieber über das Wetter!‘ ...“


Schiedsrichter Hauke Wohld, der erst im November 2010 als Trainer bei Juventude zurückgetreten war (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link), wollte sich auf Nachfrage von SportNord nicht äußern: „Ich gebe keinen Kommentar dazu ab – warten Sie die Verhandlung ab!“


(JSp)

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