
Uwe Langeloh versteht die Welt nicht mehr: „Es ist mir unbegreiflich, dass der Rasenplatz im Holsten-Stadion, der in bestem Zustand ist, bei diesem schönen Wetter nicht genutzt wird, und stattdessen auf Kunstrasen der Ball rollt“, sagte der langjährige Wegbegleiter des TuS Holstein Quickborn, während er am Sonntag die Partie gegen den FC Union Tornesch II verfolgte. Immerhin sind die Blau-Weiß-Roten auf dem künstlichen Untergrund erfolgreich: Mit einem 4:2 feierten sie ihren dritten Heimsieg in Folge und bauten ihre Serie der ungeschlagenen Partien in der Kreisliga 8 auf fünf am Stück aus.
Dabei profitierten die Eulenstädter davon, dass die Abwehr der Tornescher, der auch Philipp Hege angehörte, der aufgrund seines auswärtigen Studiums nicht mittrainieren kann, aber aushelfen musste, immer wieder unsicher wirkte. In der 28. Minute gingen die Hausherren in Führung: Christoph Wulf verwandelte einen Freistoß aus 21 Metern direkt in den linken Winkel ‒ FCU-Keeper Björn Schramm habe hierbei „keine Abwehrchance gehabt“, urteilte sein Coach Andreas Popko. Kurz darauf gab es in einer ansonsten sehr fairen Partie etwas Aufregung, als Björn Schramm einen langen Pass links in seinem Strafraum abfing, ehe der Quickborner David Staron bei ihm einfädelte, hinfiel und dafür einen Elfmeter bekommen wollte ‒ der souveräne Schiedsrichter Klaus Gogarten (vom SV St. Georg) entschied jedoch richtigerweise auf Weiterspielen (31.).
Trotzdem bauten die stark auftrumpfenden Eulenstädter ihren Vorsprung noch vor der Pause aus: Die Gäste konnten den Ball nicht richtig klären und nach einer Linksflanke köpfte Leif Möller aus fünf Metern gegen den auf seiner Torlinie klebenden Björn Schramm zum 2:0 ein (36.). Nach dem Seitenwechsel kam es noch besser für die Heim-Elf, die nach einem Ballverlust der Tornescher über ihre rechte Seite einen Konter vortrugen, den Patrick Offermanns mit dem 3:0 abschloss (54.). Dann bewies TuS-Trainer Bernd Haladyn ein gutes Händchen, als er Fatih Demirbag einwechselte, denn der „Joker“ köpfte nach einem weiteren Freistoß prompt am zweiten Pfosten zum 4:0 ein (67.).
In der Folge ließen die Quickborner die Zügel im Gefühl des sicheren Sieges etwas schleifen. Dies nutzten die Union-Spieler, die sich „zu keinem Zeitpunkt aufgaben“, wie Andreas Popko zufrieden feststellte, um mit zwei späten Treffern noch etwas Ergebniskosmetik zu betreiben. Zunächst spielte Dennis Sannemann einen perfekten Pass in den Lauf des A-Jugendlichen Hannes Nolden, der zum 4:1 verkürzte (72.). Dann fand erneut Dennis Sannemann mit einem starken Zuspiel Oliver Pracht, dessen Querpass Marcel Lambert zum 4:2-Endstand einschob (87.). „Dass unsere bunte Mischung keine Automatismen haben kann, war klar“, sagte Andreas Popko, der aufgrund der großen Personalmisere neben Liga-Leihgabe Ricardo Gomes auch jeweils zwei Spieler von den Alten Herren und von der A-Jugend einsetzen musste.