
In einem fußballerisch nicht hochklassigen, aber stets umkämpften Kreis-Derby hätte TBS Pinneberg am Sonntag in der Landesliga Hammonia beim TSV Uetersen durchaus einen Punkt entführen können. Auch von einem zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand ließen sich die Gäste nicht beirren und hatten in der 90. Minute die große Chance zum 2:2-Ausgleich: Als Wojciech Krauze den Ball von rechts flach in die Mitte geschossen hatte, rutschte Ilyas Afsin am langen Pfosten im Bemühen, den Ball über die Torlinie zu grätschen, nur um Zentimeter am Spielgerät vorbei.
Zwei Minuten später, in der letzten Nachspielzeit-Minute, behinderten sich Afsin und TBS-Torwart Nick Oben Gyateng dann im Bemühen, den Ball aus dem eigenen Strafraum nach vorne zu schlagen, gegenseitig. Der Uetersener Maik Stahnke lief sie mit hohem Tempo an, kam an die Kugel und bugsierte sie in Richtung Tor; dann ging Afsins Rettungsversuch im wahrsten Sinne des Wortes nach hinten los und der Ball zappelte zum 3:1-Endstand im Gäste-Gehäuse. Dass die Pinneberger überhaupt am Ende noch einmal in die Nähe eines Punktgewinns kamen, lag daran, dass Afsins Hereingabe von der linken Seite in der 88. Minute zu Krauze gelangte, der den Ball zum 2:1 ins Uetersener Tor drückte (88.). In einer chancenarmen ersten Halbzeit hatten die Zuschauer im Rosenstadion nur Fußball-Magerkost gesehen. Die Hausherren hatten zwar ein deutliches Plus an Ballbesitz, leisteten sich aber auch zahlreiche Fehlpässe. Kurz nach der Pause ging die Heim-Elf aber in Führung: Nach einem Freistoß, den Christian Förster von links diagonal auf den zweiten Pfosten geschlagen hatte, verlängerte Phillip Niklas Kuschka den Ball per Kopf zu Till Mosler, der sich im Rücken der Gäste-Abwehr davongeschlichen hatte. Freistehend schoss Mosler den Ball zunächst nur auf die Brust von Gyateng, der nach einer Fußball-Pause in der vergangenen Woche an die Müssentwiete zurückgekehrt war. Der Ball prallte dann aber wieder vor die Füße von Mosler, der den Abpraller zum 1:0 ins Netz schoss (47.).
Drei Minuten später tauchte Mosler von halblinks erneut frei vor dem Gäste-Keeper auf, verpasste das 2:0 aber ebenso wie kurz darauf Frank Saaba, der nach Försters Pass freie Bahn hatte, den Ball aber nicht traf (53.). „Das war unsere beste Phase, in der wir es leider versäumt haben, zeitig ein zweites Tor nachzulegen“, sagte TSV-Liga-Manager Oliver Engl. In der 70. Minute bauten die Rosenstädter ihre Führung aber aus: Florian Blaedtke bediente Jannick Prien, der sich rechts bis zur Grundlinie durchtankte und scharf in die Mitte spielte, wo Jannek Laut den Ball an Gyateng vorbei zum 2:0 ins kurze Eck beförderte. „Es ist noch genug Zeit“, rief TBS-Trainer Bernhard Schwarz seinen Spielern daraufhin zu. Dass sich die Kreisstädter am Ende trotzdem geschlagen geben mussten, lag auch an TSV-Torwart Christoph Richter: „Er hat mehrmals stark gehalten“, war der Keeper der einzige Spieler, den TSV-Trainer Peter Ehlers lobend hervorheben wollte. „Es war kein schönes Spiel und unsere Tore sind aus Glücksmomenten heraus gefallen“, ergänzte Peter Ehlers, dem vor allem die vielen Fehlpässe missfielen: „Auch, wenn der Platz zugegeben schwer bespielbar ist, sollten wir es hinbekommen, Pässe über fünf Meter zum Mitspieler zu bringen ...“