
Dass Rolf Stein seine Manager-Tätigkeit beim Hamburger Oberligisten und Traditionsverein SC Concordia am Saisonende nach zehn Jahren aufgeben würde, stand schon länger fest. Doch nun trennten sich die Wege von „Cordi“ und „Rollo“ Stein bereits Ende April mit sofortiger Wirkung. Im SportNord-Interview spricht Stein über die Gründe ...
SportNord: Wie kam es dazu, dass Sie bereits jetzt bei Concordia ausscheiden?
Rolf Stein: „Ich habe am Dienstag dieser Woche bei Concordia mit sofortiger Wirkung gekündigt. Ich betone, dass die Trennung nicht von Vereinsseite aus vollzogen wurde oder einvernehmlich vonstatten ging, sondern ich gekündigt habe!“
SportNord: Was war der Grund für Ihre Kündigung?
Stein: „Es gab interne Differenzen zwischen dem Präsidium und mir. Mehr möchte ich dazu momentan nicht sagen.“
SportNord: Mit Ihrem vorzeitigen Ausscheiden verpassen Sie die Chance, sich eventuell mit dem Oddset-Pokal-Sieg von Concordia zu verabschieden ...
Stein: „... Da haben Sie Recht, aber das ist es mir wert. Natürlich hätte ich auch erst nach einem eventuellen Pokal-Sieg kündigen können ... Aber eine weitere Zusammenarbeit war aus meiner Sicht einfach nicht mehr möglich, auch nicht für ein paar Wochen – es hatte einfach keinen Zweck mehr!“
SportNord: Trauen Sie „Cordi“ denn den Pokal-Sieg zu?
Stein: „Natürlich, und ich würde mich auch sehr freuen, wenn dieser Titel gewonnen und die Erste Runde des DFB-Pokals erreicht wird. Ohnehin wünsche ich der Mannschaft und dem Trainergespann alles, alles Gute für die nächsten Spiele.“
SportNord: Wie würden Sie den bisherigen Saison-Verlauf von Concordia in wenige Worte fassen?
Stein: „Wir haben in dieser Saison sehr schlecht begonnen. Ich betone aber, dass dies nicht nur an unserem damaligen Trainer Andreas Klobedanz lag – damals hatten alle Defizite. Aber wir haben uns gewaltig gesteigert und nicht nur das Oddset-Pokal-Halbfinale erreicht, sondern stehen zudem in der Oberliga auf dem zehnten Platz, was in dieser starken Spielklasse so schlecht auch nicht ist.“
SportNord: Mit welchen Gefühlen blicken Sie auf Ihre zehn Jahre in Marienthal zurück?
Stein: „Am Anfang meiner Tätigkeit bin ich mit dem SC Concordia, zusammen mit dem damaligen Trainer Marc Fascher, wie Phönix aus der Asche gestiegen. Wir haben viel erreicht, auch über die Hamburger Stadt- und Verbandsgrenzen hinaus um Punkte gekämpft und auch mit dem Trainer Klobedanz Erfolge gehabt: Im Mai 2006 etwa sind wir erst im Pokal-Halbfinale mit 0:1 am FC St. Pauli gescheitert und zudem Vizemeister der höchsten Hamburger Spielklasse geworden.“
SportNord: Wie stellen Sie sich Ihre Zukunft im Fußball vor?
Stein: „Nach meiner zehnjährigen Tätigkeit bei Concordia werde ich jetzt zunächst einmal eine Pause einlegen und durchatmen. Ich hatte zwar schon vier Angebote von Vereinen, die Interesse an mir hatten – aber ich möchte nun erst einmal zur Ruhe kommen, und mich nicht gleich in eine neue Aufgabe stürzen“
(JSp)