(Foto-Credit: Johannes Speckner)
Am 27. Februar 2022 „empfing“ der Hetlinger MTV in der Bezirksliga West den SC Pinneberg wegen der Unbespielbarkeit des Rasenplatzes in seinem Deichstadion auf dem Kunstrasen des Heidgrabener SV. Dort hatten die HMTV-Kicker vor der Fertigstellung ihres Kunstrasen-Trainingsplatzes in den Wintermonaten auch oft trainiert.
Deutlich weniger gastfreundlich waren die Hetlinger, als sie am Sonntag gegen den „kleinen HSV“ antraten: Weil es in der Herrentoilette der neben dem Deichstadion liegenden Sporthalle ein Leck in einem Wasserrohr gab und dieser Schaden erst am Montagvormittag von den Handwerkern behoben werden konnte, war die Halle am Wochenende noch gesperrt und die Gäste-Kabine nicht nutzbar. Von den beiden großen Kabinen, die in der Grundschule direkt neben dem Deichstadion liegen, nutzten die Hetlinger die eine selbst und stellten die andere dem Schiedsrichter-Gespann um Andreas Voß (VfL Pinneberg) zur Verfügung. „Wir mussten uns deshalb vor dem Spiel in Heidgraben umziehen und die Halbzeitpause draußen im Regen verbringen“, klagte HSV-Coach Christian Sommer.
Ob diese „nicht optimalen Umstände“ (Sommer) spielentscheidend waren? Fakt ist, dass die Gäste den besseren Beginn erwischten und laut Sommer „verdient in Führung“ gingen. Als ein HMTV-Verteidiger einen Pass von Philippe Schümann nicht klären konnte, schnappte sich Jon Schwertfeger den Ball, tanzte noch einen Hetlinger aus und traf zum 0:1 (33. Minute). Ein 20-Meter-Schuss von Baran Gökalp (44.) bescherte den Hetlingern den Ausgleich zum psychologisch günstigen Zeitpunkt kurz vor der Pause, in der für die Heidgrabener gleich die nächste „kalte Dusche“ in Form des besagten Regens folgte.
Im zweiten Durchgang übernahmen die Hausherren das Kommando. Jeremy Wachter sorgte für die verdiente 2:1-Führung (58.) und Sommer gab zu: „Wir waren zu passiv.“ Als die Gäste in der Schlussphase auf den Ausgleich drängten, erhöhten der erst 17-Jährige Ziart Ferataj (89.) sowie erneut Wachter (90.) zum 4:1-Endstand. „Am Ende haben wir verdient, aber etwas zu deutlich verloren“, klagte Sommer, dessen Heidgrabener vor einem guten Jahr am 14. August 2022 noch einen 6:3-Sieg im Deichstadion gefeiert und keines der vorherigen fünf Duelle mit dem HMTV verloren hatten.
(Johannes Speckner)
