
„Eigentlich wollte er nur spielen.“ Dies sagte Kevin Reichmann, Trainer des TSV Wandsetal II (Kreisliga 4), über Kevin Kara-Jolan. Zunächst gewann Reichmann seinen Namensvetter als Spieler für die neuen Dritten Wandsetaler Herren, die in der kommenden Saison für den B-Kreisklassen-Spielbetrieb gemeldet werden sollen (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).
„Dann habe ich ihm erzählt, dass ich in der Vergangenheit schon einmal Trainer war, woraufhin er mich gefragt hat, ob ich mir vorstellen könnte, Coach des neuen Teams zu werden“, berichtete Kara-Jolan. „Er hat mich um den Finger gewickelt“, sagte Kara-Jolan über Reichmanns Überredungskünste. Die Corona-Zeit nutzte der 24-Jährige, um sich „intensiv Gedanken zu machen“ und Rücksprache mit seiner Lebensgefährtin zu halten. „Auch sie hat mich ermutigt, diesen Schritt zu gehen“, so Kara-Jolan, der zugab: „Die Aufgabe, mit einer komplett neuen Mannschaft zu arbeiten, bei der alles neu aufgebaut und von der Pike an erlernt werden muss, reizt mich unglaublich.“ So sagte Kevin-Jolan dem sechs Jahre älteren Reichmann, der auch in der kommenden Saison die Zweiten Wandsetaler Herren trainieren und parallel dazu „ein bisschen bei der Drittvertretung kicken wird“, zu.
„Wir freuen uns, dass wir mit Kara-Jolan einen jungen Übungsleiter gefunden haben, der Lust hat und motiviert ist, diese Aufgabe zu übernehmen“, frohlockte Reichmann, der präzisierte: „Wir wollen attraktiv sein für junge Spieler und der Spaß soll bei unserem Team klar im Vordergrund stehen.“ Trainiert werden soll vermutlich immer mittwochs. „Eventuell kommt noch eine zweite Einheit freitagabends hinzu, wenn die Punktspiele sonntags stattfinden“, sinnierte Reichmann, der aber zu bedenken gab, dass dies auch von der Platzbelegung abhängig sei: „Wir können und wollen keinen anderen Mannschaften ihre Trainingszeiten wegnehmen.“ Da der TSV Wandsetal in der vergangenen Saison 2019/2020 aber schon einmal mit einer Dritten Mannschaft in der B-Kreisklasse an den Start gegangen war, sollte sich dieses Problem klären lassen.
Kara-Jolan, der dem eigenen Bekunden nach zusammen mit seiner Lebensgefährtin unweit der Wandsetaler Sportanlage wohnt, hatte seine Anfänge als Übungsleiter im Fußball bei der TSG Bergedorf, bei deren F-Jugend er zunächst Co- und später Cheftrainer war. Im E-Junioren-Bereich wurde er mit dem Team Tabellen-Zweiter, ehe er zum VfL Lohbrügge wechselte, wo er Co-Trainer der Zweiten Herren war. „Dann musste ich aus beruflichen Gründen fußballerisch kürzertreten“, so Kara-Jolan, der aber klarstellte: „Fußball ist für mich eine Leidenschaft, das ist mein Leben – ich würde gerne in nicht allzu ferner Zukunft, in ein paar Jahren, als Fußballtrainer arbeiten.“
Nach seiner Zielsetzung mit der Wandsetaler Drittvertretung befragt, entgegnete der 24-Jährige: „Zunächst einmal gilt es abzuwarten, welche Spieler wir in unser Team bekommen – bei Lohbrügge II gab es beispielsweise einen Akteur, der in seiner Jugend beim FC Hansa Rostock mit Toni Kroos sowie Felix Kroos zusammengespielt hatte – und ein anderer Spieler war einst in der Zweiten Liga Rumäniens aktiv.“ Reichmanns Wunsch, dass der Spaß im Vordergrund stehen soll, schloss sich Kara-Jolan an: „Aus Spaß kann sich aber auch Qualität sowie eine Wettkampf-Mentalität entwickeln – und vielleicht stellen wir dann fest, dass wir in Bezug auf den Aufstieg in die A-Klasse etwas reißen und im Pokal gut mitspielen können.“