Kreisklasse 1: Zwei Platzverweise im Derby


Einen Pyrrhussieg feierte am Sonntag der FC Union Tornesch III im Derby der Kreisklasse 1 gegen den Heidgrabener SV II: Als klarer Favorit angetreten, behauptete sich die Union-Dritte im Nachbarschaftsduell zwar knapp mit 2:1, musste aber einen Platzverweis gegen ihren Toptorjäger Thomas Koziol hinnehmen, der nun in den kommenden Wochen gesperrt fehlen wird. „Mein Trainerpartner Frank Mettal und ich reden immer wieder auf unsere Spieler ein, dass sie sich mit diesen verbalen Scharmützeln nur selbst schaden und sie sich lieber auf den Fußball konzentrieren sollen ‒ aber das verhallt offenbar ungehört“, fand FCU-Coach Andreas Popko nach dem Abpfiff klare Worte.

Für den negativen Höhepunkt einiger verbaler Nebenkriegsschauplätze sorgte mit Thomas Koziol nicht nur der mit Abstand beste Torschütze, sondern auch der Spieler mit der klassenhöchsten Erfahrung bei Tornesch III: Der 25-Jährige, der in der vergangenen Saison noch für den FC Elmshorn II in der Landesliga Hammonia stürmte, bekam in der 57. Minute von Schiedsrichter Rene Heide (vom SV Hörnerkirchen) wegen Meckerns die Rote Karte. „Damit hat er seiner Mannschaft einen Bärendienst erwiesen“, sagte Andreas Popko enttäuscht. Die Tornescher waren aber nicht lange in Unterzahl: Der Heidgrabener Daniel Müller, der erst in der 68. Minute eingewechselt worden war, handelte sich innerhalb von zehn Minuten für zwei Fouls die Gelb-Rote Karte ein. „Schade, denn wenn wir länger mit elf gegen zehn gespielt hätten, hätten wir vielleicht noch den Ausgleich geschafft“, sinnierte HSV-Coach Florian Laß.

In der ersten Halbzeit waren die Hausherren ihrer Favoritenstellung noch gerecht geworden, ohne sich dabei übermäßig verausgaben zu müssen. Als sich Thomas Koziol über die rechte Seite bis zur Grundlinie durchgetankt und klug zurückgelegt hatte, schoss Arkadi Rawinski zum verdienten 1:0 ein (28.). Fünf Minuten später war es erneut Arkadi Rawinski, der Gäste-Torwart Sven Seifert das Nachsehen gab, indem er einen Ball, den ihm Jannek Kühl zugespielt hatte, schön zum 2:0 ins rechte Eck schlenzte. „In der Pause hatten wir uns eigentlich vorgenommen, noch weitere Tore nachzulegen“, berichtete Andreas Popko. Doch daraus wurde nichts: Stattdessen kämpften sich die Heidgrabener noch einmal in die Partie zurück: Tim Risse setzte einen Kopfball aus fünf Metern freistehend knapp am Ziel vorbei (55.), doch als FCU-Keeper René Koppers einen Schuss nicht festhalten konnte, staubte Jan Fuchs zum 2:1 ab (61.).

„Ich hatte viel mehr erwartet“, stellte Andreas Popko klar, während Laß urteilte: „Es war aber knapper als erwartet und in der zweiten Halbzeit wurde es immer hitziger. Schade, dass wir es nicht geschafft haben, noch einen Punkt mitzunehmen!“ Laß räumte allerdings auch ein, dass der Union-Sieg „nicht unverdient“ gewesen sei, da die Tornescher „in der ersten Hälfte klar überlegen waren“.

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