
Dank einer starken zweiten Halbzeit konnte sich der HSV Barmbek-Uhlenhorst II seine bemerkenswerte Serie von Spielen ohne Niederlage bewahren., die er durch das 2:2 Unentschieden gegen Eintracht Lokstedt auf nun derer 10 ausbaute und sich auf Rang vier vorarbeitete. Auch die Eintracht konnte einen Platz gutmachen – profitierte dabei von der 1:2 Niederlage des TSV Sasel II gegen den FC Alsterbrüder - und ist nun mit 37 Zählern punktgleich vor Sasel erster Verfolger von Spitzenreiter Eimsbütteler TV (42 Punkte), der allerdings schon ein Spiel mehr absolviert hat.
Betrachtet man die erste Halbzeit für sich wäre ein noch näheres Heranrücken an den ETV durchaus möglich gewesen, denn das Team von Trainer Anto Josipovic war hier klar spielbestimmend und führte zur Pause auch vollkommen zu Recht mit 2:0.
Einen ersten Warnschuss durch Hendrik Niemeier aus 22 Metern, der über den BU-Kasten ging, beantworteten die Hausherren mit einem Schuss von Juri Fritze aus ähnlicher Distanz, der an die Oberkante der Latte ging (10.). Doch nur 60 Sekunden später belohnten sich die Lokstedter für ihr selbstbewusstes Auftreten mit der 1:0 Führung. Mario Beslic bekam den Ball von Bruder Ante Beslic auf der linken Angriffsseite in den Lauf gespielt, „doppelpasste“ mit Luis Gleich, um dann im Strafraum ins lange Eck zu vollstrecken. Lokstedt machte weiter das Spiel gegen zu zahm agierende Hausherren. Nach einem Fauxpas von BU-Innenverteidiger Christophe Mandji geriet erneut Mario Beslic – diesmal rechts in der Box – in gute Abschlussposition. Doch sein Schuss konnte so gerade noch zur Ecke geblockt werden (22.). Wieder 10 Minuten später hätte Mandji eine scharf getretene Rechtsflanke von Jan Steinbüchel um ein Haar ins eigene Tor gelenkt (32.). Defensiv wurden die Gäste so gut wie gar nicht geprüft. Nur einmal wurde es kitzelig, als die Abstimmung zwischen Innenverteidiger Johann Eisenberg und Keeper Jan Giesecke nicht so recht da war, so dass BU’s Victor Steen fast davon profitiert hätte (38.). Wenige Momente vor der Pause sah Christophe Mandji erneut unglücklich aus, als er kurz vorm eigenen Strafraum den Ball an Luis Gleich verlor, der dann präzise von rechts ins Zentrum flankte, wo Hendrik Niemann zum 2:0 nur noch den Fuß hinhalten musste.
Dass ein 2:0 zur Pause ein für die in Front liegende Mannschaft verführerisches Resultat ist, bestätigte der zweite Durchgang in jeder Weise. Nur wenige Sekunden waren gespielt, da unterlief Lokstedts Innenverteidiger Tomislav Cvitanovic ein folgenschwerer Patzer. Paul Smit hatte den Braten gerochen, marschierte rechts durch. Sein Schuss konnte zwar noch von Johann Eisenberg auf der Torlinie geblockt werden, doch Moritz Scholz war zur Stelle und setzte den Abpraller zum 1:2 über die Linie. BU, durch das Erfolgserlebnis beflügelt, zeigte fortan das klar bessere Spiel. Bei Lokstedt war von den sehr guten ersten 45 Minuten kaum noch etwas zu sehen. Die gute Linie war verflogen. Moritz Scholz hatte nach 63 Minuten links im Sechzehner die Chance zum Ausgleich, blieb aber an Keeper Giesecke hängen. Genauso erging es zwei Minuten danach Paul Smit auf der rechten Seite. Lokstedt bot sich durch einen Kopfball von Mario Beslic nach Freistoß von Ersin Cavus die Gelegenheit zum 3:1 (69.), verfehlte das Tor aber nur knapp. Scholz nutzte drei Minuten später ein feines Zuspiel von Mico Missullis und leitete den hohen Ball technisch gut anzusehen aus 12 Metern zum 2:2 ins obere linke Toreck. Als dann Luis Gleich nach 78 Minuten elfmeterverdächtig zu Fall kam, forderten die Gäste vehement Strafstoß. Da spielte Schiedsrichter Ben Uhrig allerdings nicht mit. In den verbleibenden Minuten spielten beide Teams auf Sieg, dem die Gastgeber leicht näher waren, aber den Lucky Punch auch nicht setzen konnten.
So fand ein gutes Bezirksligaspiel mit zwei komplett unterschiedlich verlaufenen Halbzeiten gerechterweise keinen Sieger.
hvp