
Nach einem Sieg und vier Niederlagen aus den letzten fünf Partien gab es für den Bramfelder SV in seinem letzten Heimspiel vor der nahenden Winterpause mit dem 4:2 gegen den SC Condor II immerhin drei weitere Punkte. Der insgesamt schwache Auftritt bestätigte aber, dass mehr als ein Mittelfeldplatz derzeit nicht drin ist.
Für die Zweite des SC Condor, die nur einen Punkt aus den letzten 12 Spielen holte, wird die Luft am Tabellenende dünner und dünner. Ein Remis in Bramfeld war für die Truppe von Trainer Fabian Facklam durchaus möglich, aber schlechte Chancenverwertung und eine teilweise konfuse Abwehrleistung verhinderten dies.
Nach 10 Minuten verhinderte Bramfelds Torwart Steven Pagenkop mit guter Parade gegen einen Schuss von Ibrahim Asan einen frühen Rückstand. Die Gäste wirkten zunächst besser, agierten aber genauso nervös und fahrig wie der BSV, der nach einer Viertelstunde seine beste Phase im Spiel einläutete. Doch Marcel Perz, Marko Sumic und Matthias Müller ließen gute Chancen liegen (14./15./19.). Dennoch reichte es kurz darauf zur 1:0 Führung. Matthias Müller ließ auf seiner rechten Seite Condors Kevin Weber schlecht aussehen, flankte ins Zentrum, wo sich Condors Keeper Hannes Franck, Oliver Streich und Ibrahim Asan König gegenseitig über den Haufen rannten und der Ball dann durch Asan ins eigene Tor abgelenkt wurde (21.). Gute Abstimmung sieht fürwahr anders aus. Echte Sicherheit verlieh die Führung den Hausherren aber nicht, die vier Minuten später Glück hatten, dass ein Kopfball von Dennis Facklam nur haarscharf rechts am Tor vorbeiging. Nach beiderseitigem Stückwerk führte ein Aufreger in der 45. Minute zum nicht unverdienten 1:1 Ausgleich per Elfmeter, den Dennis Facklam eiskalt verwandelte. Bramfelds Lars Lüdemann hatte zuvor nach Ansicht von Schiedsrichter Florian Schwarze Condors Tufan Asan im Sechzehner zu Fall gebracht. Erbost über die vermeintliche Schwalbe Asans stieß dann Lüdemann mit getreckten Armen Asan zu Boden. Dass Lüdemann statt der Roten die Gelbe Karte sah, stieß auf allgemeines Unverständnis. Mit jeder Menge Adrenalin ging es dann in die Kabine.
Kaum war der zweite Spielabschnitt gestartet, führte ein weiterer Aussetzer der Condor-Abwehr zur erneuten Führung der Hausherren. Robin Polzin hatte sich einen Freistoß, rechts versetzt vor dem Condor-Strafraum, zurechtgelegt, dann den Ball kurz rechts für den völlig alleingelassenen Matthias Müller vorgelegt, der ohne jeglichen Zugriff der übertölpelten Abwehr in die Maschen traf (47.). Wenige Minuten später erhöhte Müller mit einem strammen Schuss aus 18 Metern auf 3:1 (54.) und alles sah nach einem klaren Bramfelder Erfolg aus. Doch die Gäste schlugen schnell zurück. Dennis Facklam bediente Michel Blunck mit einem feinen Zuspiel, der dann am leicht zu spät herauseilenden Keeper Steven Pagenkop den Ball zum 2:3 im Tor unterbringen konnte (59.). Alles war wieder offen. Bramfelds Truppe ließ nun bei aufkommender Hektik jegliche Souveränität vermissen, spielte einige sich bietende Konter schlecht aus und sah sich unermüdlich kämpfenden Gästen gegenüber, die nach 76 Minuten durch Michel Blunck knapp vor dem Ausgleich standen, aber Steven Pagenkop im Tor hatte gegen Bluncks Schuss aus 18 Metern das bessere Ende für sich und rettete schließlich noch spektakulärer gegen einen Abschluss von Marcel Houillon, der rechts im Strafraum an ihm verzweifelte (87.).
Als dann in der fünften Nachspielminute Sebastian Szega auf Zuspiel von Max Selch gegen die völlig entblößte Condor-Abwehr zum 4:2 traf, waren auch die letzten Hoffnungen auf einen Punktgewinn der Gäste zerstört und ein ganz „dreckiger“ Bramfelder Sieg in Sack und Tüten.
hvp