
Am Sonntagmittag wurde in der Kreisliga 5 die Partie des vierten Spieltages zwischen dem SC Alstertal-Langenhorn II und dem SC Sternschanze II abgebrochen. Schiedsrichter Marcel Schult brach die Partie beim Stand von 2:2 nach rund 40 Minuten ab, weil er sich aufgrund von Beschimpfungen des SCS-Kapitäns Ebu Kutun (und gegebenenfalls auch weiterer Gäste-Spieler) bedroht fühlte. SportNord sprach mit zwei Spielern von Sternschanze über die Geschehnisse ...
... Nils Schuhmacher, Torwart der SCS-Reserve, berichtete:
„Die Kreisliga-Partie zwischen SCALA II und Sternschanze II wurde beim Stand von 2:2 in der 40. Minute von Schiedsrichter Marcel Schult abgebrochen. Vorausgegangen war ein Foul an Sternschanzes Kapitän Ebu Kutun. Grund für den Abbruch war letztlich aber eine vom Schiedsrichter als Bedrohung ausgelegte Beschimpfung durch den verletzten Spieler.
In der 35. Minute wurde Kutun in der eigenen Hälfte von einem Gegenspieler von hinten gefoult und blieb schreiend am Boden liegen. Vereinzelt wurde von Spielern des SCS eine entsprechende Ahndung des Fouls eingefordert. In der Hauptsache kümmerte man sich jedoch, entsprechend schockiert, um den Mitspieler, der erst im April diesen Jahres nach über einjähriger Verletzungspause wieder auf den Platz zurückgekehrt war. Im Raum stand auf Seiten der Gäste auch die Überlegung, aufgrund der offensichtlichen Schwere der Verletzung auf eine Fortsetzung der Partie zu verzichten.
Während Kutun von seinen Mitspielern vom Feld getragen wurde, gab er Beschimpfungen von sich. Der Schiedsrichter, der diese Beschimpfungen auf sich bezog, brach die Partie daraufhin ab, weil er sich bedroht fühlte.
Die Entscheidung des Schiedsrichters, auf diese Weise zu reagieren, ist zu respektieren. Eine Gesamtwürdigung des Geschehens wird der Verband vornehmen. Anzumerken ist jedoch: Die erwähnte Beschimpfung ereignete sich im Affekt, zu einem Zeitpunkt, als der verletzte Spieler unter starken Schmerzen von seinen Mitspielern vom Feld getragen wurde. Ansonsten kam es zu keinem Zeitpunkt zu Bedrängungen und Bedrohungen – weder des Gespanns noch unter den Spielern.
Kutun wurde ins Krankenhaus gebracht. Eine Diagnose steht noch aus. Wir wünschen ihm an dieser Stelle gute Genesung!“
... Timo Rosemann, Kapitän der Ersten Mannschaft des SCS (Kreisliga 2), erklärte:
„Etwa fünf Minuten vor der Pause wurde unser Kapitän Ebu Kutun in der eigenen Spielfeldhälfte grob gefoult und hat sich dabei am Knie verletzt. Dies war für ihn besonders bitter, weil er gerade erst von einer schweren Verletzung genesen war. Er ist ins Krankenhaus gekommen und noch warten wir auf eine genaue Diagnose: Mit Glück hat er sich nur etwas geprellt oder gedehnt, es kann aber auch ein Kreuzbandriss sein, der erneut eine lange Pause bedeuten würde. Als einige unserer Spieler eine Bestrafung des SCALA-Spielers, der das Foul begangen hatte, forderten und dabei auf die Schwere der Verletzung von Kutun verwiesen, sagte der Schiedsrichter sinngemäß wohl etwas wie: ‚Das ist mir doch egal, was für eine Verletzung er erlitten hat!‘ Daraufhin hat sich Kutun leider, als er vom Platz getragen wurde, zu einer Beleidigung des Referees hinreißen lassen, was sich ohne Frage nicht gehört. Aber dass der Schiedsrichter sich dadurch ‚bedroht‘ fühlte und das Spiel abgebrochen hat, hat alle Beteiligten sehr verwundert!“
SportNord bemüht sich noch um eine Stellungnahme der SCALA-Reserve. Unverkennbar sind gewisse Parallelen zum II. Liga-Pokal-Erstrunden-Duell zwischen dem SSV Rantzau III (Neuling in der Kreisklasse 4) und dem SV Lurup II (Aufsteiger in die Kreisliga 2), das am 1. August beim Stand von 0:2 von Schiedsrichter Thomas Hübner ebenfalls abgebrochen worden war, nachdem er von einem Gäste-Akteur beleidigt worden war. Hier entschied das Sportgericht des Hamburger Fußball-Verbandes, die Partie neu anzusetzen, weil der Referee „nicht alle Mittel zur Spielfortsetzung ausgeschöpft“ habe (SportNord berichtete, siehe unten stehenden Link).
(JSp)